Ein weißer unendlicher Raum (3)


Nachdem das Feuer der Wut runtergebrannt ist bleibt nur noch leere. Leere vermischt mit ein bisschen noch abkühlender Glut und Blut. Deine aufgebrausten Gedanken legen sich nieder und warten darauf das nächste Mal hochzukochen. Du fühlst nichts, du denkst nichts, du machst nichts. Eigentlich perfekt für den Moment, doch hast du mit der Zeit das Gefühl es fehlt etwas und dem ist auch so. Doch ist das schlecht? Du weißt es nicht, musst du dies doch für dich entscheiden. Jetzt bist du allein, hast die anderen dann doch noch mit deinen Blicken vertrieben. Du hörst das Lachen und Brüllen der Umgebung wie durch einen dicken alten Umhang. Du weißt nicht was du denken sollst, das ist komisch, sonst erwünschst du dir immer deinen Kopf ausschalten zu können. Jetzt kommt es dir komisch vor, leer. Ab und zu züngelt doch noch ein kleiner Hitzestoß hoch, doch wird er verschluckt von der eisernen Kälte, die sich in deinem Kopf und Körper ausgebreitet hat. Für den Moment fühlt es sich so an als wäre dir alles egal. Ein komisches Gefühl für eine temperamentvolle Person wie dich, die immer ihren Senf dazugeben muss. Ungewohnt, doch schlecht? Du weißt es nicht. Es ist, als ständest du in einem weißen Raum, du kannst unendlich weit in jede Richtung gehen, niemand hält dich auf. Doch wie sollst du freibrechen, wenn dort keine Grenzen sind? Es ist eintönig, fremd und kalt. Langsam aber sicher fängst du an dich unwohl zu fühlen. Was sollst du dort? An diesem fremden und einsamen Ort? Es gibt keine Gestaltungsmöglichkeit, kein Ende und keinen Ausweg. Du willst da weg. Panik kommt aus. Was kannst du tun? Langsam sprudeln deine Gedanken hoch, wirbeln um dich herum und verdecken deine Sicht. Dir wird schwindelig, kannst du doch noch immer keinen deiner Gedanken zu fassen bekommen. Noch immer bist du allein. Du fängst an zu verzweifeln, wäre doch das Gegenteil eigentlich gut für dich. Du musst dich beruhigen, dich konzentrieren. Doch auf was? Egal.

Vom L.Z.H.

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