Aus den Augen, aus dem Sinn


Ich sehe zu, ich höre hin.
Ich helfe nicht, ich mach nicht mit.
Ich steh' daneben, entsetzt, betäubt.
Doch aus den Augen, aus dem Sinn.

Die Verantwortung liegt nicht bei mir,
Viele andere sind auch noch hier,
Die Verantwortung gerät in Vergessenheit.
Aus den Augen, aus dem Sinn.

Bei mir ist alles gut,
Ich mobbe nicht, ich helfe nicht,
Doch muss ich das doch auch gar nicht...?
Aus den Augen, aus dem Sinn.

Warum hilft eigentlich niemand je?
Ist es gerechtfertigt? Ist es Okay?
Denken alle genau wie ich?
Aus den Augen, aus dem Sinn.

Ich bin Zuhaus', allein, keiner da.
Die Bilder kehr'n zurück in der Stille.
Warum hilft denn keiner je?
Aus den Augen, noch in Sinne.

Am nächsten Tag es weiter geht.
Es grausam ist, wie eh und je.
Das geht so nicht, man muss was tun.
In den Augen, auch im Sinn.

Ich schreite ein, das erste Mal.
Werd' angestarrt von allen hier.
Doch lange bleib ich nicht allein.
Hilfe kommt, erst ein, dann zwei.
In den Augen, auch im Sinn.

Die Gruppe schützt und hilft und bleibt.
Die Überzahl den Sieg erreicht.
Doch einer musst' den Anfang tun.
In den Augen, auch im Sinn.

Stolz bin ich, zugleich tut's mir leid.
Warum hat mich nicht früher die Erkenntnis ereilt?
Die Verantwortung trug jeder hier,
Denn wahrgenommen haben wir's.

In den Augen, auch im Sinn,
Hilf den andern, bleib nicht blind!

Von L.Z.H.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top