Zauwa, die nächtliche Fee
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Fett: von einem Chor gesungen
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Einsam tanzt sie durch Schatten und Licht
Wie ein zartes Reh im Waldesdicht.
Die Haare schwarz, die Augen braun,
Die Haut so weiß wie Wellenschaum.
Mit Trauer tut sie, was sie muss.
Dem einen ein Flüstern, dem andren ein Kuss.
Es gibt kein Entkommen aus ihrem Reich
Aus weißen Wogen und Lagern weich.
Zauwa, Zauwa, die nächtliche Fee.
Ihr Schicksal ist ein Tränensee.
Des Nachts kam ein Bauer an ihre Statt
Und gab ihr, was er zu geben hat.
Goldmünzen fallen im Kerzenschein.
Als er gegangen, bleibt sie allein.
Des Nachts kam ein Herzog an ihre Hütt'.
Von hohem Wuchs, von edlem Geblüt'.
Goldmünzen fallen in Dunkelheit.
Sie bleibt zurück in Einsamkeit.
Des Nachts kam ein Fürst zu ihrem Haus.
Sie legten sich nieder im Glitzern des Taus.
Goldmünzen fallen in Finsternis.
Sein Gehen ihr das Herz zerriss.
Zauwa, Zauwa, die einsame Maus.
Ewig wandernd und nie Zuhaus'.
Seltsame Kunde fliegt durch das Land.
Ihr Dienst wird bezahlt mit Diamant.
Zur Besten der Besten ist sie geworden.
Man kennt sie selbst im kalten Norden.
Zauwa, Zauwa, die Rätselfrau.
Ihre Welt ist ein unendlich Grau.
Seht! Seht! Ein Adler kreist
Über den Himmel und der König reist
Mit seinem treuen Kriegerheer
Über Gebirge und Wüstenmeer.
Seht! Seht! Der König geht
Zu ihrer Tür und hungrig späht
Durchs Schlüsselloch hinein ins Haus
Der wunderschönen, einsamen Maus.
Seht! Seht! Auf ihr Geheiß
Betritt der König den Schattenkreis
Der ungestümen Rätselfrau
Und bleibt dort bis zum Morgengraun.
Seht! Seht! Am nächsten Tag
Mit einem lauten Donnerschlag
Befiehlt der König seiner Armee
Mitzunehmen die nächtliche Fee.
Hört! Hört! Seine Königin
Soll sie werden, die Zauberin,
Deren Haare schwarz wie Ruß
Und die ihm folgt Fuß auf Fuß.
Zauwa, Zauwa, die Zauberin.
Wie eine Blüte welkt sie dahin.
Des Nachts kam ein Zwerg zu ihrem Schloss.
Der Führer vom wütenden Mördertross.
Blutstropfen fallen im Fackellicht.
Ihr schriller Schrei das Königsherz bricht.
Zauwa, Zauwa,
Die Zauberin,
Die einame Maus,
Die Rätselfrau,
Die nächtliche Fee,
Die Schattenhex',
Die welkende Blüt',
Die Kronenhur',
Die traurige Kräh'.
Weh dir, oh weh,
Dein Schicksal ist ein Tränensee.
Das Lied erzählt in Kurzfassung die Geschichte der inoffiziellen siebten Königin von Alarchia, einem Land der Goldenen Welt. »Inoffiziell«, weil der damalige König sie nie wirklich geheiratet hat, denn ganz viele Leute (eigentlich alle) waren dagegen. Aus verständlichen Gründen, schließlich war Zauwa (für die, die es bis jetzt noch nicht verstanden haben, weil sie zu unschuldig denken) eine Hure.
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