Spinne
Spinne,
Spinne dein Netz.
Spinne dein Netz, um die Fliegen zu fangen.
Die Fliegen, die einst alle Menschen bezwangen.
Der Herr der Fliegen wird vom Thron vertrieben,
Bis nur totes Fleisch dort ist geblieben.
Spinne,
Spinne dein Netz.
Spinne dein Netz, um die Fäden zu sammeln.
Die Fäden, in denen die Fliegen vergammeln.
Das Schicksal sammelt sich auf der Spindel.
Wickle darin ein das dunkle Gesindel.
Spinne,
Spinne dein Netz.
Spinne dein Netz, um die Wunden zu heilen.
Die Wunden, die selbst noch nach Jahren dort bleiben.
Die Furcht vor den Narben ist unendlich groß,
Doch tatenlos falten sich die Hände im Schoß.
Spinne,
Spinne dein Netz.
Spinne dein Netz, um die Zeit zu durchschreiten.
Die Zeit, um die sich die Menschen streiten.
Zu Falten werden sie, zu Grauhaar und Staub.
Ihnen Zeit zu stehlen ist der größte Raub.
Es gibt eine kleine Anspielung auf den Roman »Herr der Fliegen« von William Golding aus dem Jahr 1954. Allgemein kann dieses Gedicht auf viele verschiedene Arten interpretiert werden. Das überlasse ich euch :)
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