Rahmen ohne Bild
Ich bin wütend.
Welche Antwort ist die richtige?
Egal, was ich sage, es ist falsch.
Leute mit vielen Gedanken nerven mich.
Dabei denke ich selbst zu viel.
Ich kenne mich selber doch nicht mal.
Wie soll ich dann wissen, was mir bestimmt ist?
Bedeutungslosigkeit verfolgt mich bei jedem Schritt.
Wer seinen eigenen Schwanz jagt, findet nichts,
Doch meine Gedanken drehen sich im Kreis wie ein Karussell.
Bewusstlos zu sein ist auch gut.
Hab dann mit der Welt nichts mehr am Hut.
Listen hinter Listen listen sich auf.
Beschriebene Listen bis hoch hinauf.
Mit welcher List kann ich bloß gewinnen?
Oder muss ich wieder von vorne beginnen?
Refrain (die nächsten zwölf Zeilen):
Eine Münze mit zwei Seiten: Kopf oder Zahl.
Dabei ist jede Wahl mir egal.
Selbst wenn allen Würfeln die Punkte fehlen,
Werde ich immer die falsche Seite wählen.
All meine Gedanken sind hoffnungslos blank,
Sodass jede Leinwand sich ein Beispiel nimmt.
Nicht mal die Taube von der Parkbank
Kann mir sagen, was denn nicht stimmt.
Bring mich zur nächsten Stufe,
Bring mich zum nächsten Himmel hinauf.
Warte auf die Jubelrufe,
Warte so sehnsüchtig darauf.
Im Traum lässt meine Oma mich zu sich bringen.
»Ich bin stolz«, sagt sie. »Alles wird dir gelingen.«
Und ich antworte in klammem Ton:
»Mach dir keine Sorgen. Ich schaffe das schon.«,
Während ich am Bett ihre kalte Hand halt
Und ihre Stimme für immer in der Ferne verhallt.
Wie kann es sein, dass ich gelogen habe?
Ich habe doch gar keine richtige Gabe.
Einige wurden nicht für Erfolg geboren,
Sondern nur zur Enttäuschung auserkoren.
Jede Nacht denke ich an das falsche Versprechen.
Dass ich auf bestem Weg bin, es zu brechen.
Wenigstens ein Erfolg, aber ich will ihn nicht.
Man bricht doch nicht, was man verspricht.
[Refrain]
Alles wiederholt sich Tag für Tag
Und ich finde nichts, was ich mag.
Ich tu jeden Tag nur das gleiche.
Zurückbleiben wird eine unbedeutende Leiche.
Was mache ich nur mit meinem Leben?
Die Antwort kann ich mir selbst nicht geben.
Ist es denn richtig, was ich tu?
Ich hör nur meinen eigenen Klagen zu.
Weder das eine, noch das andere,
Während ich durchs Nichtstun wandere.
Bin ich verflucht oder doch gesegnet?
Denke an nichts, wenn es draußen regnet.
Ich bin wie ein Rahmen ohne Bild.
Nichts, dem meine Aufmerksamkeit gilt.
Bin ich zu nutzlos für diese Welt?
Wer nicht wählen kann, verdient kein Geld.
Ich muss mich entscheiden, obwohl ich nichts weiß.
Gib mir ein Talent und nenn mir den Preis!
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