Luzifer
Normal: von Person 1 vorgetragen
Fett: von Person 2 vorgetragen
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Was habe ich falsch mit dir gemacht?
Aus all meinen Werken war dir zugedacht
Die Spitze allen Seins,
Der hellste Strahl des Sonnenscheins,
Der Inbegriff von all dem Guten.
Es fließt Gold, wenn deine Hände bluten.
Du warst die größte meiner Hoffnungen
Und die beste meiner Schöpfungen.
Du warst mein Erstes.
Und ich bin dein Letztes.
Du hast mich erschaffen in deinem Abbild.
Ich war dein Speer und zugleich dein Schild.
Doch siehst du in mir Kind oder Waffe?
Oder einen Diener mit Weinkaraffe?
Du gabst mir goldenes Blut in meinen Venen,
Bronzene Haut und silberne Tränen.
Du ehrst mich für Schönheit und für meinen Nutzen,
Denn du willst dir nicht selbst die Hände beschmutzen.
Bin nichts als dein Sklave im Kettengewand.
Nichts weißt du über das Höllenland,
Wo die wahren Sklaven ihre Häupter senken
Und Dämonen ihre Schritte lenken.
Ich gebe dir alle Freiheit, die du willst,
Wenn du nur so deine Neugier stillst.
Lösche deine Flügel aus heiligem Feuer
Und begib dich hinab zu jenem Ungeheuer,
Dessen Freiheit du so sehr beneidest.
Doch ich werde nicht sehen, wie du leidest.
Der Spiegel in deinem goldenen Herz...
Sprich nicht von dem Spiegel, er bringt mir nur Schmerz.
Zersplittert ist er in meiner Brust.
Es wäre früher geschehen, hätte ich gewusst,
Dass eine Schlange ist hinter deinem Gesicht
Und du für Dunkelheit stehst, nicht für Licht.
Du wendest dich ab von deinem eigenen Herrn?
Ich bin nun mein eigener Morgenstern.
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