Ichasses
Schweigen.
Schweigen ist, was diese Welt verlangt.
Fürs Schweigen bezahlt, fürs Lachen bedankt.
Fürs Fragen beschimpft, fürs Lachen bestraft.
Nur eine Maschine, von Regeln versklavt.
Freundlichkeit ist nicht mehr beliebt.
Kleine Kinder, die niemand mehr liebt.
Schmeiß mein Lächeln in den nächsten Graben.
Ein echtes Gesicht möchte niemand mehr haben.
Die stickige Luft drückt mich nieder zur Erde.
Sie wollen, dass ich so wie die anderen werde.
Wie eine Puppe hänge ich an seidenen Fäden.
Fremde Worte, die sie versuchen, mir einzureden.
Im Uhrwerk muss jedes Zahnrad funktionieren.
Sind wie Soldaten, die Mann für Mann aufmarschieren.
Ohren auf. Affe tot, Klappe zu.
Auf meiner Stirn erscheint das 6-6-Tattoo.
Refrain:
Ichasses, ichasses, falsche Worte und doch echt.
Ichasses, ichasses, seh die Nacht sogar im Traum.
Ichasses, ichasses, find mich wieder im leeren Raum.
Ichasses, all die Sorgen, die mich plagen.
Ichasses, all die Menschen, die nur klagen.
»Noch bist du jung. Wo ist dein Kind? Wo ist dein Freund?
Kümmer dich jetzt drum. Sei kein Tier, das nur rumstreunt.«
Sie sagen: »Oben wird zu unten werden. Die letzten werden die ersten sein.
Mach nur, was wir sagen, bis du Staub bist und Gebein.
Jede Tat ist wichtig. Gib jetzt bloß nicht auf.
Du siehst das ganze Bild nicht, doch bald darfst du hoch hinaus.
Wach auf, geh raus, werke, komm heim.
Wie es dir geht, wo du schläfst, ist uns einerlei.
Bis morgen muss alles hier fertig werden.
Willst du etwa deinen Platz bei uns gefährden?«
Hab keine Zeit. Verzeih mir, mein Schlaf.
Es ist meine Entscheidung, dass ich nicht schlafen darf.
Muss jeden Fehler genau nachmessen.
Werde sonst vom schlechten Gewissen zerfressen.
Im Dämmerlicht erscheint mir alles nur noch grau.
Was ist gut, was böse, ich weiß nicht mehr genau.
Im dunklen Zimmer scheint helles Licht hin, wo ich liege,
Doch ist es weg, schau ich nur in einen schwarzen Spiegel.
[Refrain]
»Noch bist du jung. Wo ist dein Geld? Wo ist dein Haus?
Kümmer dich jetzt drum. Dann lebst du später in Saus und Braus.«
»Nimm dich in Acht. Wissen ist Macht, Zeit ist Geld.
Was wir sagen, ist richtig, egal, ob es dir gefällt.
Schau, alle anderen machen es besser als du.
Reiß dich zusammen und leg mal einen Zahn zu.«
Sie sagen: »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.«
Soll mich mit zwei freien Tagen die Woche begnügen.
Wieder und wieder: »Der Weg ist das Ziel.«
Doch es ist nicht egal, welches Ergebnis ich erziel.
Alles, alle, niemand. Sie lieben die Extreme.
Was ist schlecht daran, wenn ich mir mal die Zeit nehme?
Schmerz.
Sie sagen es mir: »Ohne Fleiß kein Preis.
Ein großer Erfolg kommt nur von Blut, Tränen und Schweiß.«
Kriech durch den Dreck, such nach der sauberen Straße.
Sag den anderen jeden Tag, dass ich nur spaße.
Meine geschwollenen Augen sehen nur wilde Zahlen.
Von welchem Geld soll ich mein nächstes Mittagessen bezahlen?
Schmerz.
Die Flackerbilder machen mich verrückt, höre nur »Bling, bling«.
Ich fliehe vor der Welt, doch die Welt wirft mich in den Ring.
Die steinerne Maske ist wichtiger als alle Gefühle.
Brauch den Wein, mit dem ich alle Sorgen runterspüle.
[Refrain]
»Werd endlich fertig oder fang an.«
Doch bin schon halb fertig, bevor ich anfang.
In diesem Lied gibt es so viele Sachen, die ich erklären könnte, dass ich bestimmt eine ganze Analyse dazu schreiben könnte XD Ich habe mir bei jeder Zeile etwas gedacht, aber wahrscheinlich ist es spannender und interessanter, wenn ihr alles selbst interpretiert :)
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