Sattle deine Seele, lass sie aufwärts reiten.

Mit blinden Augen wird sie dir den Weg bereiten.

Halt deinen Atem an, lass die Gedanken fliegen

Zu dem Ort, wo Bäume sich im Traume biegen.

Spiel die Spieluhr, lass dich von den Winden tragen.

In diese Welten musst du dich nicht selber wagen.

Mit tauben Ohren wird sie deine Füße lenken.

Die neue Sonne wird dir deine Freiheit schenken.

Spinn die Spindel, lass sie dir dein Schicksal zeigen.

In diesem Lande müssen auch die Sänger schweigen.

Mit stummer Kehle wird sie dich zum Ziele führen.

Das schwere Herz in deiner Brust wird Wärme spüren.

Am ersten Spiegel bleibst du stehn und schaust nach Norden.

Aus hohen Bergen sind nun tiefe Täler geworden.

Diese Welt ist nicht dein Ziel, das weißt du auch.

Du wagst den Schritt und wehst davon als blasser Rauch.

Am zweiten Spiegel bleibst du stehn und schaust nach Osten.

Auf diesem Schlachtfeld nur noch alte Schwerter rosten.

Diese Welt ist nicht dein Ziel, das weißt du auch.

Du wagst den Schritt und wehst davon als blasser Rauch.

Am dritten Spiegel bleibst du stehn und schaust nach Süden.

Dieses Land gehört wohl nur den Lebensmüden.

Diese Welt ist nicht dein Ziel, das weißt du auch.

Du wagst den Schritt und wehst davon als blasser Rauch.

Am vierten Spiegel bleibst du stehn und schaust nach Westen.

Im dichten Welt schaun Totenraben von den Ästen.

Diese Welt ist nicht dein Ziel, das weißt du auch.

Du wagst den Schritt und wehst davon als blasser Rauch.

Am fünften Spiegel bleibst du stehn und atmest ein.

Diese Welt wird endlich wohl die deine sein.

Im Lichte werden alle Lasten leichter werden.

In diesem Traume gibt es mehr als nur zwei Erden.

Im Knochenmark, im Herzensblut, im Seelenflug

Sind Worte stark und Träume gut und Wünsche klug.

Beschwöre aus den Wolken hellen Sonnenschein.

Lege dich entspannt in diesen Blumenhain.

Hör den Fluss in deiner Nähe leise rauschen.

Gegen diesen Spiegel wirst du nichts mehr tauschen.

Finde deinen Frieden, lass dein Lachen hören.

Mit leichtem Herzen kannst du auf die Sonne schwören:

Kein andrer Ort ist besser als dein Sehnsuchtstraum.

Schreib deine Wünsche nieder auf dem Seelenbaum.

Dieses Gedicht/Lied ist vermutlich essentiell, um die Geschichte zu verstehen, die ich versuche, hier zu erzählen. Es ist zwar immer noch alles durcheinander, aber eventuell werde ich nach ein paar weiteren Kapiteln eine kurze »Übersicht« veröffentlichen, wo ich die Protagonisten grob vorstelle. Ich werde da nicht sonderlich viel erklären, weil ich ja sonst den Rätselspaß verderben würde. Seht es eher als Hinweise zur Handlung :)

Dieses Gedicht/Lied wurde teilweise von dem Lied »Lyfjaberg« von Wardruna inspiriert:

https://youtu.be/VEizKmZlUAw