Ich renne aus aller Kraft, dass die Sehnen fast reißen.
Heute auch, genauso wie vor einem Mond schon
Haben sie mich umzingelt, mich umzingelt.
Hetzen mich direkt in die Falle.
Hinter den Tannen sehe ich schon die Pfeile.
Dort verstecken sich die Jäger in den Schatten.
Auf dem Gras winden sich bereits Wölfe,
Die schon zu einem lebenden Ziel geworden sind.
Refrain:
Das ist die letzte Wolfsjagd, die Wolfsjagd.
Auf uns graue Raubtiere, auf unsere Mütter und Welpen.
Es flüstern die Jäger, es knistert das Laub.
Blut im Gras und zwischen den Schatten rotes Mondlicht.
Die Jäger führen ein ungerechtes Spiel mit uns Wölfen,
Aber trotzdem wird die Hand nicht zittern.
Dichte Bäume begrenzen unsere Freiheit
Und die Jäger sind sich gewiss, zu treffen.
Ein Wolf kann die Tradition nicht brechen.
Schon in unseren ersten Tagen, als blinde Welpen,
Haben wir die Milch unserer Mutter aufgesaugt
Und mit ihr das strikte Gesetz:
»Hinter die dichten Bäume dürft ihr nicht!«
[Refrain]
»Unsere Beine sind so stark wie unsere Zähne.
Warum, Leitwolf, gib mir eine Antwort,
Laufen wir wieder auf die Pfeile zu
Und versuchen nicht, das Gesetz zu brechen?«
»Ein Wolf soll das, darf das nicht tun!«
Jetzt läuft meine Zeit schließlich ab.
Der, dem ich bestimmt bin,
Lächelt schon und hebt seinen Bogen.
[Refrain]
Und ich, ich breche das Gesetz.
Hinter die dichten Bäume: Der Wille zu leben ist stärker.
Nur von hinten höre ich mit Freude
Die erstaunten Rufe der Menschen.
Ich renne aus aller Kraft, dass die Sehnen fast reißen.
Aber heute ist es nicht so wie vor einem Mond.
Sie haben mich umzingelt, mich umzingelt,
Doch sie haben mich nicht bekommen.
[Refrain]
Dieses Mal kann ich nicht mit meinen Dicht-Fähigkeiten angeben, denn es ist eines der Gedichte, in denen ich mich von einem echten Lied habe inspirieren lassen. Ich habe es übersetzt, umformuliert und etwas umgeschrieben.
Das Original-Lied heißt »Охота на волков« (Ahota na walkov), was aus dem Russischen übersetzt »Die Jagd auf Wölfe« bedeutet. Gesungen wird es von dem (unter anderem) Sänger/Barden Владимир Высоцкий (Wladimir Wisotski bzw. laut Google Vladimir Vysotsky) (1938-1980). In dem Lied geht es tatsächlich um eine Wolfsjagd, aber es ist eine Art Parabel. Die Wölfe symbolisieren die Bevölkerung der damaligen Sowjetunion und die Jäger mit ihren (im Originaltext) Gewehren die Sowjetunion selbst. So direkt wie man Kritik heute singen würde, ging das damals nicht. Sonst wäre man wahrscheinlich sofort eingebuchtet worden.
Jedenfalls kommt hier jetzt der (von mir) übersetzte Original-Text:
Reiße aus Kräften, und aus allen Sehnen,
Doch heute ist es wieder wie gestern,
Sie haben mich umzingelt, umzingelt,
Jagen mich fröhlich in Orte ohne Ausweg.
Hinter den Fichten heraus schmettern doppelläufige Waffen.
Dort verstecken Jäger sich in den Schatten.
Auf dem Schnee rollen Wölfe herum,
Haben sich in ein lebendiges Ziel verwandelt.
Refrain:
Es läuft die Jagd auf Wölfe, es läuft die Jagd.
Auf graue Raubtiere – Mütter und Welpen.
Es schreien die Treiber, und es bellen die Hunde bis zum Geifer,
Blut auf dem Schnee und Flecken rote der Fahnen.
Nicht unter gleichen Bedingungen spielen mit den Wölfen
Die Jäger. Doch die Hand wird nicht zucken!
Uns die Freiheit mit Fahnen begrenzt habend,
Schlagen sie sicher, bestimmt!
Der Wolf kann nicht gegen die Tradition verstoßen.
Man sieht, in der Kindheit, die blinden Welpen,
Wir, Wölfchen, saugten an der Wölfin
Und saugten ein: Man darf nicht hinter die Fahnen!
[Refrain]
Unsere Beine und Kiefer sind schnell.
Warum denn, (Rudel-/An-)Führer, gib Antwort,
Rennen wir gehetzt zum Abschuss
Und versuchen es nicht durch das Verbot?
Der Wolf kann nicht, darf nicht anders!
Hier endet meine Zeit:
Der, dem ich vorherbestimmt bin,
Hat gelächelt und das Gewehr gehoben.
[Refrain]
Nun, und ich ging raus aus dem Gehorsam,
Hinter die Fahnen: Der Wille des Lebens ist stärker!
Nur von hinten hörte ich mit Freuden
Die erstaunten Schreie der Menschen
Reiße aus Kräften, aus allen Sehnen,
Doch heute ist es nicht so wie gestern,
Sie haben mich umzingelt, umzingelt,
Doch sind mit nichts geblieben, die Jäger!
[Refrain]
Und hier noch das Original-Lied (ja, hier ist seine Stimme dezent aggressiv XD):
https://youtu.be/IISi3Kuj7lI
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