Der Gott des Todes
Im Flachland, wo eisig Winde wehen
Und frostig die Seen um Gnade flehen,
Dort wird das Leben vom Tode getrennt,
Der atmende Körper vom Totenhemd.
Im Dorf, ganz nah, wuchs die Blume heran,
Respektvoll und freundlich zu jedermann.
Sie trug stets ein scharlachrotes Gewand
Und war die schönste Frau im Land.
Doch es gibt auch seltsame Gestalten
Auf dieser Welt mit Gewölben und Spalten.
Der Gott des Todes gehört zu jenen,
Die trotz allem das Leben ersehnen.
Er wollte der Blume die ganze Welt geben,
Verzweifelt und dennoch treu ergeben.
Doch alle Geschenke wurden zu Staub,
Vom Winde geweht in des Baumes Laub.
Stets abgelehnt wuchs sein Sehnsuchtsschmerz.
Er wartete voller Hoffnung im Herz,
Dass die Liebe bald die Vernunft besiegt,
Sie irgendwann in seinen Armen liegt.
Doch über ihr Herz hat er keine Macht.
So tritt er dann vor sie in einer Nacht
Und reißt die Maske von seinem Gesicht.
Der Schrecken des Todes zeigt sich im Licht.
Die Blume, erschrocken und wie erstarrt,
Erkennt des Todes Antlitz und verharrt.
Im Herzen verfolgt von tausend Toden
Fallen trockene Blüten zu Boden.
So ist die rote Blume vergangen
Und der Tod nun in Trauer gefangen.
Trockene Tränen tropfen auf den Stein,
Denn der Tod ist nur ein weißes Gebein.
Blind erlöschen die Kerzen im Grabe
Und zum Himmel fliegt der Totenrabe.
Zerstört das Leben der roten Blüte –
Vor ihrem Tod uns alle behüte.
In seinen Spiegel schaut entsetzt der Gott,
Doch sein Spiegelbild erwidert nur Spott.
Trockene Tränen tropfen auf den Stein,
Denn der Tod ist nur ein weißes Gebein.
Blind erlöschen die Kerzen im Grabe
Und zum Himmel fliegt der Totenrabe.
Verschlossen hinter steinernen Mauern
Versucht er, den Schmerz zu überdauern.
Und mit jedem Tag in der Dunkelheit
Wird ihm bewusster seine Einsamkeit.
In einem fernen Land erhält der Held
Die Trauernachricht unterm Sternenzelt.
Die Botschaft fest in seiner Hand zerknüllt,
Ist er jetzt nur von purem Hass erfüllt.
Aus weiter Ferne kehrt er nun zurück,
Über Berg und Tal, über Fluss und Brück',
Entschlossen, den Tod selbst zu zerstören.
Der Zornesschrei ist weithin zu hören.
Wer einst ihm seine Liebe genommen,
Wird seinen ewigen Tod bekommen.
Furchtlos stellt der Held sich ihm entgegen
In peitschendem Regen, Donnerschlägen.
Doch sieht er den Schmerz im Totengesicht
Und dass er an seiner Trauer zerbricht.
Darum lässt er sein scharfes Schwert sinken,
Lässt den Gott in sein dunkles Heim hinken.
Kein Mitleid fühlt der Held in seiner Brust,
Will ihm nur nehmen alle Lebenslust,
Und schleicht sich dann nachts auf die Dächer hinauf,
Raubt ihm die Maske und setzt sie sich auf.
Der neue Tod will er von nun an sein,
Gedanken nur Rache und Herz nur Stein.
Verkleidet betritt er des Gottes Haus,
Reißt mit neuer Kraft ihm das Leben raus.
Denn nur wer die Maske des Todes trägt
Ist mit dem Fluch der Einsamkeit belegt.
So nimmt der Held dem Tod all seinen Sinn,
Doch verlangt einen Preis jeder Gewinn.
Der alte Tod fort, der neue nun dort.
Bleiben muss er an diesem Totenort.
Trockene Tränen tropfen auf den Stein,
Denn der Tod ist nur ein weißes Gebein.
Blind erlöschen die Kerzen im Grabe
Und zum Himmel fliegt der Totenrabe.
Zerstört das Leben des alten Gottes,
Einst das Ziel von aller Leute Spottes.
In seinen Spiegel schaut der neue Gott,
Doch spiegelt sich nur ein blutendes Rot.
Trockene Tränen tropfen auf den Stein,
Denn der Tod ist nur ein weißes Gebein.
Blind erlöschen die Kerzen im Grabe
Und zum Himmel fliegt der Totenrabe.
Verschlossen hinter steinernen Mauern
Versucht er, die Wut zu überdauern.
Und mit jedem Tag in der Dunkelheit
Wird ihm bewusster seine Einsamkeit.
Dieses Gedicht ist von einem Lied inspiriert, dessen Text so kompliziert und an einigen Stellen verwirrend ist, dass ich ihn mehrere Male lesen musste, bis ich ihn überhaupt verstanden habe XD Es ist natürlich wieder nicht einfach übersetzt, sondern ich habe meine eigene Geschichte daraus gemacht.
Jedenfalls kommt hier das Lied »Легенда о Боге Смерти« (ausgesprochen »Legenda o boge ßmerti«, übersetzt »Die Legende vom Gott des Todes«) von pyrokinesis und danach die ungefähre Übersetzung:
https://youtu.be/Vwh1hqBTXqs
Im Flachland, wo der Wind Schneeflocken wirbelt
Und die Kälte als Streifen steht, der Leben und Tod trennt
Und dort ist im Dorf eine scharlachrote Blume gewachsen
Und sonst gibt es auf jener Welt nichts Seltsameres,
Als der Gott, der einen Menschen begehrt.
Er hätte diesem Mädchen jene ganze Welt gegeben
Und sie wusste es, doch sogleich
Starb alles, was er ihr auch nicht schenkte
Jedes Mal abstoßend –
Wenn ihr nicht gesehen habt, so glaubt:
Und es gibt auf der Welt nichts Kläglicheres
Als ein plötzlich liebender Gott des Todes
Und er wartete, wie auf einen Anfall,
Da er sich angelesen hatte, dass eines Tages
In der Liebe die Aufrichtigkeit siegt
Und über das Herz hat selbst der Tod keine Macht.
In der Brust ist Chaos, und, um
Sein Innerstes zu öffnen, riss er sich sofort die Maske ab
Und dann wurde es im Inneren übel.
In sein Gesicht blickend, erkannte sie
Den Schrecken des Sinnes des Todes selbst
den Trauer und den Schmerz, und sie wird sogleich
Von ihnen zerquetscht wie von Schraubstöcken.
Verwelkend, zerfällt mit zertrockneten Blütenblättern.
Und es schien, als wäre die Welt eingefroren,
Doch er erwachte, erkennend, was er denn eigentlich getan hatte,
Sein Gesicht versteckend, und wird beginnen,
Sich selbst verwerflich aus Zorn zu beschuldigen
Und es danach sogleich in Wahnsinn abzustreiten
Und es ist zudem nicht zu verstehen,
Versuchend entweder sich selbst zu rechtfertigen,
Oder seinen unermesslichen Schrecken
Und, um sich auszudrücken, hat er keine Worte gefunden.
Auf sich selbst im Spiegel blickend, wurde er sogleich verrückt
Und verschlang die ganze Welt.
Refrain:
Mit Unglücken alle zu Tränen gebracht
Sind die Götter blind, und am Himmel gibt es nicht mal Sterne.
Sie sind, wie eine sich erlöschende Kerze, verblasst
Für den versehentlich liebenden Gott des Todes.
Mit kaputten Kutschen
Rollt die Prinzessin unter der Neigung bis zum Rand der Welt
Und, über das gelöschte, winterliche Firmament schleppend
Gibt es nichts Kläglicheres als den Gott des Todes
Mit Unglücken alle zu Tränen gebracht
Sind die Götter blind, und am Himmel gibt es nicht mal Sterne.
Sie sind, wie eine sich erlöschende Kerze, verblasst
Für den versehentlich liebenden Gott des Todes.
Und in der leeren Seele, mit Türen quietschend
Diese Klage der aufrichtigen Trauer in seinem Herz
Ist nicht zu töten und mit einem Stück Spiegel durchbohrt,
Doch wie soll der liebende Gott des Sterblichen leben?
Empfangenes Pergament
Mit einer traurigen Botschaft
Mit zitternden Händen zusammengedrückt
Darüber, dass sie tot ist
Und das nicht zu berichtigen ist.
Nur hat von allem ihr Erwählter erfahren
Und aus einem fernen Land kehrte er in derselben Stunde zurück.
Mit dem Glas klopfend, Goss er
Um sich herum alles mit einem gedehnten Heulen voll,
Es war wirklich gruselig,
Doch auch schwer
Und weiter kann es so nicht sein,
Denn was nicht mehr lieben wird,
Das soll nach Befehl zerstört werden.
Lange die Vergebung vergessen,
Die Motive des Gottes nicht verstanden habend
Und auf den Sinn der Dinge gespuckt habend
Und sich so der Furcht und überhaupt
Aller anderer Gefühle entledigt habend,
Und Gesicht zu Gesicht zuckte nicht,
In die Leere geblickt
Findet der Held doch, dass in seinem
Gesicht dieselbe Trauer und derselbe Schmerz ist.
Genau deshalb hat er dort standgehalten,
Dem Gott des Todes das Leben geraubt
Und dem Tod den letzten Sinn im Leben.
Und, um alles für immer zu vergessen,
Entschloss er sich, in seine Leere zu blicken
Und hoffend, die gehasste Hülle verrückt zu machen,
Doch von dem, was er sah,
Ist der Spiegel nur in Stücke zersplittert
Und zudem nicht verstanden habend
Wie man im Inneren
Seinen ganzen unermesslichen Schrecken platziert,
Denn im einfachen Menschen ist es eng
Und die Maske des Todes aufsetzend,
Wird er jetzt diesen Platz einnehmen,
Um zu lieben.
[Refrain]
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