Schritt eins: das Thema

Hey Leute,

nun kann ich endlich loslegen. Bin schon sehr gespannt, was aus diesem Projekt einmal wird. Hab ich mich da in ein sinnloses Hirngespinst verrannt oder kann ich die selbst heraufbeschworene Herausforderung meistern? Hab ich denn nicht genug zu tun? Damit meine ich jetzt nicht die Juristerei. Es ist schließlich immer noch Freitag und damit Zeit dem Alltag den Mittelfinger zu zeigen. Doch hab ich nicht auch genug Hobbies und private Projekte am Laufen? Doch, zweifellos! Aber ich werde das jetzt durchziehen. Denn ich mache keine halben Sachen. Nicht ich. Der Wille und die Entschlossenheit, die ich mit meinem Namen verbinde, werden mich nicht im Stich lassen. Das spüre ich. Also los geht's!

Wie fange ich denn am besten an? Logischerweise mit einem Thema! Alles Andere wäre ja sinnlos. Das Thema wird meinen roten Faden bilden, an den ich mich klammern kann und muss (hmm... vielleicht müsste es dann doch eher rotes Seil heißen...). Fakt ist für mich: Jedes gute Gedicht hat ein Thema. Oder mehrere, egal. Aber mindestens eins braucht es.

Bestimmt werdet Ihr jetzt einwenden, dass auch Gedichte ihre Berechtigung haben, die keine tiefere Botschaft vermitteln sollen. Recht habt ihr. Aber auch ich meine Recht zu haben. Denn die beiden Aussagen widersprechen sich ja nicht. Auch Gedichte, die keine Botschaft vermitteln, können sehr wohl ein Thema haben.

Beispiel: Ich könnte schreiben, was ich heute so alles gemacht habe. Okay, das ist jetzt ein bescheuertes Thema, denn das wisst Ihr ja größtenteils. Aber nehmen wir dennoch an, ich würde nur darüber schreiben, dann würde ich doch erstmal keine Botschaft vermitteln.

Witzig wäre es jedenfalls dann, wenn das dann jemand so interpretieren würde, dass ich damit nicht nur meinen Tagesablauf schildern, sondern zugleich ausdrücken will, dass die Leute ihr Leben wertschätzen sollen, dass man sich auch an den kleinen Dingen im Leben erfreuen kann oder Ähnliches.

Aber mal ehrlich: Welche seltsamen Sachen interpretieren Leute nicht teilweise in Gedichte, die der Dichter so gar nicht ausdrücken wollte? Ganz nach dem Motto: "Egal wie dicht ihr seid, der Autor war Dichter."

Kleine Anmerkung am Rande: Ich halte nix von Gender-Kultur. Wenn ich von "Dichtern" spreche, dann meine ich natürlich auch Dichterinnen, ist klar. :-)

Aber nun zurück zum Thema im wahrsten Sinne des Wortes: Diese Interpretationskünstler wissen, dass die meisten Leute eine dichterische Botschaft erwarten und die meisten Dichter eine solche verstecken. Auch ich habe nichts dagegen, wenn jemand meine Gedichte anders interpretiert, solange sie dem Leser gefallen. Warum jedoch sollte ich nicht einfach mal erzählen dürfen, was ich so treibe. Auch dafür kann sich unter Umständen mal jemand interessieren. Vielleicht nicht jetzt, aber in hundert Jahren werden sich die Menschen bestimmt fragen, wie einst der Alltag ausgesehen hat. Und dann, meine Lieben, gehen wir alle in die Geschichte ein.

Aber Spaß beiseite, zum Verhältnis Botschaft-Thema nur so viel: Das Thema ist der Überbegriff und darf meiner Meinung nach keinesfalls fehlen. Ob ich dann zusätzlich eine weitergehende Botschaft vermittle oder nicht, das werde ich ja sehen, wenn ich das Thema habe. Aber zwingend brauche ich keine Botschaft, damit das Gedicht der letzte Renner wird (und das soll es ja...).

Schreiten wir also zur Themenfindung. Juhu! Ich hab mal ein paar Themen von früher ausgebuddelt, über die ich schon immer einmal dichten wollte. Sicherheitshalber sollte ich aber auch ein paar neue Themen suchen, um mehr Auswahl zu haben. Ein weiser Philosoph (er legt keinen Wert auf die Nennung seines Namens^^) soll ja mal gesagt haben: Der Unterschied zwischen unbenutzten literarischen Themen und einem edlen Rotwein ist der, dass beide tief unten im Keller schlummern, doch nur der eine ist reifer, wenn man ihn dort wieder rausholt. ;)

In diesem Sinne habe ich alte Themen mit neu ausgedachten zusammengewürfelt und nun die Qual der Wahl zwischen folgenden Themen:

- Abweichen vom männlichen Idealbild

- emotionales Wrack

- Ende einer bedeutenden Freundschaft

- Heimat

- menschliche Schicksale

- Musik

- Stalking

- Zeit

Was haltet Ihr von diesen Themen? Welches würdet Ihr wählen? Schwierig, schwierig... Wofür ich mich entscheide, das erfahrt Ihr dann im nächsten Kapitel.


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