Niedergeschlagen

Ich fühle mich niedergeschlagen
und das ist in dem Fall beschämend.
Ich fühle mich schlecht wegen etwas,
was ich gar nicht mag.
Aber ich fühl mich so allein,
ausgeschlossen.
Normale Jugendliche verbringen ihren Freitag Abend so:
Sie feiern,
betrinken sich,
tanzen,
haben Spaß.
Ich sitze zu Hause,
lese ein Buch,
trinke Tee.
Manche werden sagen ich bin langweilig,
andere meinen ich bin vernünftig.
Darum geht es mir nicht.
Ich bin nicht deswegen niedergeschlagen.
Glaube ich zumindest.
Ich mag gar keine Partys.
Vom flackernden Licht wird mir schlecht,
große Menschenmassen machen mir Angst,
Alkohol trinke ich höchstens in Form von Wein zu Hause zum Essen.
Obwohl ich es nicht machen will,
fühlt es sich an,
als würde etwas fehlen.
Vielleicht bereue ich es mal,
keine witzigen Geschichten von meinem dummen,
früheren,
alkoholisierten selbst erzählen zu können.
Beziehungen,
Freundschaften,
Bekanntschaften,
viele fangen auf einer Party an
oder führen zumindest dahin.
Das fehlt mir alles.
Meine engen Freunde kann ich an einer Hand abzählen.
Und das ist um Gottes Willen nichts schlimmes,
ich bin dankbar dafür,
dass ich sie habe.
Doch zugegeben,
irgendwie,
im Inneren,
bin ich niedergeschlagen.
Als würde ich etwas falsch machen,
als wäre mein Leben falsch,
als wäre ich falsch.
Meine Verwandten machen sich schon über mich lustig.
Noch keine Hausparty?
Noch nie besoffen im Busch gelegen?
Noch nie einen Kater gehabt?
Nein.
Nein.
Nein.
Und?
Was soll ich dazu sagen?
Nennt mich Streber,
denkt was immer ihr wollt.
Es beeinflusst mein Gefühl nicht.
Das Gefühl
es nicht hinzubekommen.
Selbst wenn ich wollen würde,
und das will ich wirklich nicht,
käme ich auf keine Party.
Ist das gut?
Ist es schlecht?
Ist es beides?
Es liegt im Auge des Betrachters.
Es liegt an meiner Stimmung.
Im Moment bin ich niedergeschlagen.
Dafür schäme ich mich.
Es ist doch nichts schlechtes daran nicht zu trinken,
bei Sinnen zu bleiben,
sich selbst treu zu bleiben.
Warum denke ich dann das Gegenteil?
Wahrscheinlich bin ich nur müde,
langer Tag,
ihr wisst schon.
Besser ich geh schlafen
und denke nicht weiter an die fröhlichen Menschen,
die diese Nacht zu ihrem Eigen machen,
lachen,
ihre Zeit auf Erden für ihre Zwecke nutzen.
Es schlägt mich einfach nach unten.
Niedergeschlagen.
Gute Nacht.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top