IV. {Geschichte}
Kurz Atem schöpfen, dann weiterrennen, um die anderen einzuholen. Das geht schon eine Weile so.
Man hat immer weniger Luft, und entfernt sich dennoch immer weiter.
Sie bemerken es nicht, so, wie sie es noch nie bemerkt haben. Sie schlagen eine neue Richtung ein, nun über abfälliges, loses Gebiet. Nur darauf bedacht, den Anschluss nicht zu verlieren, hechtet man weiter, auch wenn es besser wäre, innezuhalten oder zumindest auf den Weg zu halten.
Dann passiert es.
Es war vorhersehbar.
Verhinderbar.
Und doch passierte es.
Jetzt hilft kein wünschen, wollen. Jetzt zählt Glück. Und man sieht, ob es sich gelohnt hat, das Hechten, das Streben ums dazugehören.
Man fällt.
Je mehr man darauf bestrebt war, sie zu erreichen, und je weniger man auf die Umgebung geachtet hat, desto schlimmer wird man fallen.
Das ist so, weil der Moment, in dem man fällt, kaum reicht, um noch im Umfeld Orte zu finden, an denen man sich abstützen oder zu denen man ausweichen kann. Und wenn man nicht weiß, wo man sich abfangen kann, ja, dann ist ein Fehltritt so wahrscheinlich und kann doch so fatal sein.
Es reichen schon wenige Fingerbreit, um die man sich verschätzt hat, um zu fallen.
Gar wieder (fallen)?
Vielleicht kann man sich abfangen, kaum mehr als ein, zwei Kratzer und Schürfer davontragen und doch, wenn niemand sich nach dir umsieht, dann weißt du, dass es die Mühe nicht Wert war.
Du bist dann allein, vielleicht auch zittrig auf den Beinen. Was würde man da doch für eine helfende Hand, ein wenig Unterstützung geben.
Doch es ist noch lange nicht aus. Man kann noch immer neuanfangen.
Immer wieder.
Du wirst jemanden finden, wenn du nur beginnst mit der Suche, jemand, der dein Tempo hat und die Wege mit dir geht, anstatt dich nur folgen zu lassen.
Anstatt sich nicht um dich zu scheren, wenn du nicht gut und schnell genug bist.
Jemand, nach dem du dich aber auch umdrehst, anpasst dem seinem Tempo.
Achte du auch darauf, denn sonst machst du das gleiche wie die anderen vor dir, denn du nimmst nur den, der stark und perfekt ist.
Doch das ist niemand.
Kaum einer wird, wenn du all seine Schwächen sammelst und gegen ihn verwenden willst, bereit sein, dir aufzuhelfen, wenn du einmal fällst.
Sieh es, wie du willst, ob es ein Geben und Nehmen ist oder der Gedanke, dass du das selbe von deinen Freunden erwarten kannst wie sie von dir, ist egal.
Wichtig ist nur, dass du, selbst wenn du fällst, immer noch weißt, wo du bist und wer dir helfen kann.
Dass du den Weg, und nicht nur das Ziel bemerkst.
Wer nur das Ziel sieht, sieht nicht die Anstrengung und die kleinen Erfolge die er schafft, sondern nur die Entfernung und den daraus entstehenden Frust.
Man kann auch Ehrgeiz als Beispiel nehmen. Ehrgeiz kann schaden, wenn er dir den Blick auf andere Dinge und Wege versperrt, aber auch helfen, als Motivierung.
Doch genug davon. Wer von euch hat denn je auch so ein Gefühl/ eine Situation gehabt, dass er, wenn er seinen eigenen Interessen mal nachgeht, oder etwas macht, dass ihm gefällt, plötzlich nicht mehr dazugehört/ nicht gut genug ist?
Einige werden es kennen, andere nicht, doch denkt mal etwas über meine Worte nach. Hier sind sie nur abgerundet und so dargestellt, dass sie in viele Lagen passen.
Erinnern sie euch vielleicht an etwas?
Es wird nicht unbedingt alles passen, aber versucht es trotzdem mal. Der -,Fall' kann verschieden sein, einer Erkenntnis gleich, vielleicht ist sie ja schockierend oder rüttelt an den Fassaden deiner Welt?
Aber egal wie etwas passierte, es liegt an uns, wieder auf zu stehen, weiter zu machen und aus unseren Fehlern zu lernen.
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