Mondscheingeflüster


Das helle Licht des Mondes erhellt die düstere Nacht und verleiht ihr beinahe einen magischen Schleier, welcher das ganze Land bedeckt und Tiere in ihre sanften Träume begleitet. Hinter mir höre ich das leise Rauschen des Windes, welches durch die Blätter der Bäume fährt, sodass es sich scheinbar wie ein gespenstisches Wispern anhört. Die Wellen des Meeres schlagen immer wieder gegen die Klippen und singen somit ihre ganz eigene Symphonie des Lebens und des Todes. 

Stumm blicke ich aufs Meer hinaus. Wie tief es doch ist und wie wenig ich, die Menschen, doch darüber wissen. Es ist ein Wesen, welches seit Jahrmillionen direkt neben uns schlummert, doch wehe dem, der es weckt. Es würde uns alle verschlingen. 

Doch ich bin heute nicht hier, um über die unendlichen Weiten des Ozeans zu philosophieren. Nein, mich treibt einzig und allein das Lied meiner einsamen Seele an diesen Ort. Er ist der Grund, warum ich mich hierhin begeben habe. Es war immer er und er wird es immer sein. 

Tief atme ich ein und versuche die schmerzhaften Erinnerungen, welche sich meinen Gedanken bemächtigen wollen, zu verdrängen. Nicht hier, nicht heute, nicht jetzt. Gequält schließe ich die Augen. Es ist zu spät. Die Erinnerungen an ihn überrollen mich, wie ein unbändiger Strom, der mich zu zerreißen droht. Mein Atem wird schwerer, mein Herz schlägt schmerzhaft in meiner Brust und ich habe das Gefühl, dass ich kaum noch Luft bekomme. 

Ein Bild erscheint in meinem Kopf ,es ist nur ein kurzer Ausschnitt unserer gemeinsamen Zeit, doch es erschüttert mich bis in die Tiefen meines Seins. Es war ein warme Sommernacht, ähnlich der heutigen. Wir lachten und tanzten gemeinsam über die samtgrünen Wiesen, welche von hauchzarten Blumen bedeckt waren, eng umschlungen, nur wir beide. 

Der Mond präsentierte sich in seinem schönsten Gewand und die Sterne schienen mit uns zu tanzen. Die Winde wehten verspielt über die grünen Landschaften und sangen ihre ganz eigenen Melodien, wenn sie das tannengrüne Blattwerk der Bäume streiften. Doch uns beide störte all dies nicht. Es gab nur uns beide und dies seit dem Augenblick unserer ersten Begegnung. 

Unser Tanz gehörte nur uns. Jeder Schritt, jede Drehung, jeder Atemzug, jeder ineinander verschlungener Blick. Wir beiden stolperten und rollten über die Wiesen. Dies endete damit, dass wir auf der grünen Hügellandschaft zum Liegen kamen. Ich unter ihm, er über mir. 

Er strich mir über die Wangen und wir beide schauten uns verliebt an. Es gab für diesen Augenblick in der unendlichen Kette der Zeit nur uns.. Ihn und mich. Er strich mir über die Wange, ein leidenschaftlicher Kuss folgte, ein Versprechen, eine Verbindung für die Ewigkeit. 

Mühsam dränge ich die Erinnerungen an diese Zeit zurück. Sie gehören heute nicht hierher. Dennoch kann ich eine einsame Träne, welche sich einen Weg , wie die Flüsse dieser Welt, über mein Gesicht bahnt, nicht verhindern. Mein Herz scheint sich noch immer in meinem Brustkorb aufzubäumen, sich gegen die grausame Wahrheit, welche mit den kalten Farben der Realität gemalt wurde ,zu wehren. 

Doch die Situation ist klar: Er hat mich verlassen. Er ist gegangen. Er wird nimmermehr zu mir zurückkehren. Er wird fortbleiben. Für immer. Noch einmal schlucke ich heftig, doch dann recke ich mein Haupt empor und beginne mit dem, weshalb mich mein Weg heute hierher gebracht hat. 

Während die salzigen Perlen meines Inneren noch immer den unendlichen Schmerz meiner Seele zeigen, mache ich den ersten Schritt. Meine Füße beginnen sich zu verselbstständigen, sodass ich mich ganz allein auf das Lied, die Melodie meines Herzens konzentrieren kann, welches rhythmisch zu jedem meiner Schritte schlägt. 

Ich drehe mich im Kreis, eine Drehung um mich selbst folgt, bevor ich wieder ein paar Schritte über die Wiese tänzle. Der Mond steht hoch am Himmel und genau wie damals scheinen die Sterne mit mir zu tanzen. Nur mit mir und nur für mich. Ich lege all meine Sehnsucht, meinen Schmerz, mein Leid, meine Liebe, meine Leidenschaft in diesen einen Tanz. 

Tief durchatmend schließe ich meine Augen, lasse mich von der Melodie meines Herzens leiten, während ich elfengleich über die grünen Hügellandschaften meiner Welt wandle. Völlig vertieft in das Gespräch zwischen meinem Körper und meiner Seele nehme ich nichts mehr um mich herum wahr. 

Mein Tanz wird immer schneller, immer wilder. Mehr und mehr entspricht er meinen inneren Gefühlen, die mich noch immer zu zerreißen zu drohen, sodass ich Probleme habe genug Luft in meine Lungen zu pumpen. Mit mehreren Sprüngen, wandle, tanze ich über die samtgrünen Wiesen. Wieder folgt eine rasche Drehung. 

Plötzlich frischt der Wind auf. Fast schmeichelnd fährt er durch mein goldenes, welliges Haar. Doch ich störe mich nicht daran. Zu sehr bin ich mit mir, mit meinem Inneren, dem tiefsten Punkt meiner Seele verschmolzen. Noch während ich tanze, spüre ich, dass sich etwas im Wind verändert. 

Ich kann nicht sagen, was es ist, doch noch während ich mich erneut einen Schritt auf dem grünen Untergrund gehe, habe ich auf einmal das Gefühl nicht mehr allein zu sein. Nein, es scheint fast schon so, als würde der warme Wind mich liebkosen, mich um einen Tanz bitten. Und auf einmal ziert ein riesigen Lächeln mein Gesicht. Diese Einladung nehme ich nur allzu gern an. 

Kurz stoppe ich in meinem Handeln , bevor ich ich einen Knicks andeute, dann jedoch lasse ich mich wieder von der Melodie meines Herzens leiten, welche nun noch viel lauter zu sein schneit, als vorher. Als ich nun meinen Tanz beginne ziert ein strahlendes Lächeln mein Gesicht, welches jedoch von einem bittersüßen Funkeln in meinen Augen untermalt wird.

 Wieder setze ich einen Schritt vor den anderen, werde immer schneller und schneller. Der Wind wirbelt um mich herum, immer wieder fährt er mir durch mein Haar, streicht mir über meine Arme, liebkost mein Gesicht und als ich zu einem Sprung ansetze, ist es mir fast so, als ob mich zwei starke Arme in die Luft heben würden. 

Ein glockenhelles Lachen entfährt mir. Während mein Tanz fast seinen Höhepunkt erreicht hat, nehme ich gar nicht wahr, dass die Blätter immer heftiger rascheln, das Meer aufbraust und sich das Gras heftig im Wind hin und herbewegt. 

Ich habe mich schon lange nicht mehr so frei gefühlt, wie in diesem Moment und ich spüre, wie meine innere Unruhe sich nach und nach legt. Wie das Feuer , welches mich von innen heraus zu verbrennen droht, vom Wasser des Glücks gelöscht wird. 

Laut juchze ich auf und auch der Wind scheint ein Lachen der puren Glückseligkeit von weit her zu mir herüberzutragen. Noch ein letztes Mal, werde ich durch die Luft gewirbelt, bevor ich sanft abgesetzt werde und meine Arme und meinen Kopf gen Himmel strecke.

Schwer atmend hole ich Luft. In dem Moment, in dem ich zum Stehen komme, werden die Blätter wieder ruhig, das Meer, welches sich langsam einen Weg über die Klippen nach oben gebahnt hat, fällt mit einem lauten Klatschen in den Ozean, seine Heimat, zurück und auch Grashalme der Wiese werden wieder die stummen Wächter der Erde. 

Noch einmal spüre ich den Wind, welcher durch meine Haare zu streichen scheint. Fast ist mir als würde ich einen sanften Kuss erhalten. Dann ist der Wind weg und alles ist vollkommen ruhig. Nur noch mein leiser Atem durchbricht das leise Lied der Nacht, welches die Welt und ihre Bewohner in sanfte Träume geleitet. 

Mit einemsehnsuchtsvollen, aber glücklichen Lächeln blicke ich in die funkelnde Welt des Nachthimmels hinein und flüstere: ,,Auf Wiedersehen, mein Mondscheinprinz."

Hey!😇

Lang, lang ist's her. 😅

Entschuldigt, dass ich so lange nicht mehr geupdatet habe. Aber BSWzdW hat mich einfach völlig eingenommen und da es mein Herzstück ist... Ja....🙈 Naja, aber jetzt wünsche ich euch erst einmal noch einen verspäteten, schönen zweiten Advent und einen angenehmen Nikolausabend.🎇Hoffentlich könnt ihr euch an bester Gesundheit erfreuen. Vielleicht schaffe ich es demnächst auch wieder öfters hier zu updaten. 😅

Wie fandet ihr die Landschaftsbeschreibung?🧐

Was sagt ihr zur Protagonisten?🤔

Gibt es irgendwelche Freiwilligen, die sich an eine Interpretation herantrauen?🤨
Denkt daran..., es kann nicht falsch sein und ich würde mich sehr darüber freuen.😉

Passt alle auf euch auf.😆

Liebe Grüße

Eure Weltenwandlerin🌏

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