Im Krieg ist alles erlaubt.

Manchmal muss man einen Punkt setzen, wenn andere gerne ein Komma setzen würden. Es ist wichtig, dass man sich abgrenzt. Auch wenn die Dämonen im Kopf wild herumwirbeln und die Flammen an meiner Haut brennen. Manchmal muss man Grenzen ziehen und für sich einstehen. Und es gibt Momente, in denen das verdammt gut tut. Und dann gibt es Momente, in denen man an seinen Grenzen zweifelt und sich schuldig fühlt, weil man sich selbst schützt. Wenn andere mit Pfeilen auf einen schießen, kann man entweder im Hagel sterben oder feig überleben. Aber wenn man müde ist, müde von Pfeilen aus Worten und verletzenden Taten, dann will man sich nur verstecken. Auch wenn das feige ist und von Soldaten im Krieg nicht gerne gesehen wird. Manchmal muss man sein Herz wieder zusammenkleben, weil andere es zerbrechen und auf die Scherben treten, als wäre es nichts wert. Menschen tendieren viel zu oft dazu, voreilige Schlüsse zu ziehen und dann so laut schreien, dass sie einen mit ihren Worten verletzen. Manchmal fliegt das Leben an einem vorbei wie ein Schwarm Wespen, aggressiv, angsteinflößend, giftig. Manchmal bricht die Nacht und die damit verbundene Dunkelheit schneller über einen herein, als man denkt. Noch bevor man sich in Sicherheit gebracht hat.


Und dann gibt es da Licht. Die Soldaten, die einem Kerzen bringen, wenn die Dunkelheit einen überrennt. Die Soldaten, die Seite an Seite stehen und sich stützen. Die Soldaten, die hinter einem stehen und für einen einstehen, einen auffangen, wenn man stolpert. Und Dankbarkeit hüllt mich ein.

Im Krieg ist alles erlaubt. Aber vor allem ist es erlaubt, Frieden zu schenken.


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