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»Denkst du, es wird jemals wieder wie es war?«, fragt sie, während ihr Blick stur geradeaus auf das, was außerhalb des riesigen Fensters passiert, gerichtet ist. »Was meinst du damit?«, hake ich zögerlich nach, dabei weiß ich insgeheim ganz genau, was sie meint. Ich möchte es nur aus ihrem Mund hören.
»Alles«, antwortet sie und seufzt. »die Schule, meine Familie, wir, mein Leben. Wie soll es weitergehen?« Erneut verlässt ein tiefes Seufzen ihren Mund. Ich wende mich von meinem Teller ab und stehe auf, mit zögerlichen Schritten laufe ich zu ihr und stelle mich neben sie. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, lege ich besänftigend eine Hand auf ihre Schulter. Ich spüre, wie sie sich unter meiner Berührung anspannt, es ist ihr unangenehm.
»Veränderungen sind nicht immer etwas Schlimmes, weißt du? Ich glaube, alles passiert aus einem bestimmten Grund. Nur wissen wir den nicht immer«, sage ich nachdenklich und starre nun ebenfalls nach draußen. Auf die, die unbeschwert ihr Leben genießen können, während ich hier drinnen mit ihr stehe und nicht weiß, wie ich mich verhalten soll.
»Ja...Klar«, murmelt sie, dreht ihren Stuhl und rollt davon. Ich lasse ihr ein wenig Vorsprung, bevor ich mich ebenfalls vom Fenster abwende und ich hinterhergehe. Als ich bei ihr ankomme und meinen Mund öffne, um etwas zu sagen, werde ich schlagartig von ihr unterbrochen.
»Siehst du? Ich kann nicht einmal mehr einen dramatischen Abgang hinlegen.« Erneut dreht sie ihren Stuhl auf der Stelle, sodass sie mir direkt gegenüber sitzt. Ich fühle mich unwohl dabei, wie sie zu mir aufschaut, damit sie in meine Augen sehen kann. Ich erkenne den Schmerz in ihrem Blick und versuche, ihn zu ignorieren. Sie möchte kein Mitleid und schon gar nicht von mir.
»Kannst du mich bitte in mein Zimmer schieben? Meine Arme tun von dem vielen Rollen weh«, bittet sie mich. Ich nicke nur und ergreife den Stuhl. Langsam beginne ich, sie vor mich herzuschieben
»Wenn ich so weitermache, bin ich die erste Behinderte mit einem Bizeps wie Klitschko«, scherzt sie, und zum ersten Mal seit dem Unfall höre ich sie wieder ehrlich lachen.

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Dieses Mal sogar mit kleiner AN am Ende. Und zwar ist dieser Text nicht nur entstanden, weil ich mal wieder viel zu spät in der Nacht Lust bekommen habe, etwas zu schreiben, während traurige Musik in meinen Ohren dröhnte und ich darauf wartete, dass mir jemand zurückschreibt, obwohl es dafür eh viel zu spät war. Nein, das hier hat eine tiefere Bedeutung. Und zwar ist es ein kleiner Ausschnitt aus meinem nächsten Buch. Dieses wird in nächster Zeit aber noch nicht veröffentlicht, da ich weder einen Titel, noch Charaktere oder eine feste Handlung habe. Es besteht lediglich die grobe Idee dahinter. Dennoch würde ich mich freuen, wenn ihr mir mitteilen könntet, wie ihr die Idee findet und ob ihr das Buch lesen würdet. Worum es geht, brauche ich (hoffentlich) nicht mehr erklären und viel mehr möchte ich sowieso nicht Preis geben. Also gut, genug geredet. Bitte sagt mir Bescheid, ob ihr es lesen würdet. <3

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