The Plan
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Dieses Mal ein Kapitel, dass 1. an einem Zitat inspiriert ist, 2. im Teen Wolf Universum spielt und mir 3. sehr viel bedeutet, da es eigentlich als Teil einer FF geplant war. Da ich die Idee jedoch schon wieder verworfen habe, dachte ich, ich veröffentliche diesen Teil hier als Kurzgeschichte, da ich mir über das Zitat (oben) sehr viele Gedanken gemacht habe und teilweise immer noch mache.
Mal sehen was ihr dazu sagt.
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„Hey Stiles."
Ich streiche mir eine widerspenstige Haarsträhne hinter das Ohr, während ich unsicher neben den braunhaarigen Jungen trete. Dieser dreht sich bei meiner Stimme und seinem Namen zu mir um und schenkt mir ein kleines Lächeln. „Du bist ja doch hier," stellt er anschließend fest und zuckt dabei leicht mit den Schultern. Nickend werfe ich einen Blick über meine Schulter zurück zu dem weißen Einfamilienhaus, in dem die Siegesfeier des Lacrosse Teams steigt.
So viele Leute sind gekommen.
„Ja ich habe mir deinen Rat zu Herzen genommen," wieder verfalle ich ich in ein gedankenverlorenes Nicken, während mein Blick zurück zu Stiles wandert, der in seinem karierten Hemd so jugendlich gut wie immer aussieht. Ich werde den Gedanken nicht los, dass er in Wirklichkeit so viel älter ist als ich. „Hast du schon die Bowle probiert, Lydia ist," Stiles verfällt in ein Gespräch, dem ich nicht wirklich meine Aufmerksamkeit schenken kann. Egal wie enthusiastisch er sich in dieser Sekunde anhört. Ich schlinge meine Arme fest um meinen Körper und drücke dabei den dünnen Stoff des Kleides fester an meine inzwischen kalte Haut. Ein leichter Windstoß erfasst meine Haare und spielt sanft mit ihnen, während er gleichzeitig den Saum meines Kleides einseitig fester gegen meine Beine drückt.
„Stiles," nehme ich schlussendlich meinen ganzen Mut zusammen und unterbreche den gleichaltrigen Jungen, der noch immer in seiner eigenen Erzählung gefangen ist, „Ich muss dich was fragen!" Sofort verstummt er und wirft mir einen fragenden Blick zu. In dieser Sekunde weicht jeder Enthusiasmus aus seinem Gesicht und ich kann sehen wie sich Unsicherheit in seinem Körper breit macht. Scheinbar sind die Worte 'Ich muss dich was fragen' genauso gewichtend wie der gefürchtete 'Wir müssen reden' Satz. Ich atme tief durch und beiße mir unsicher auf die Unterlippe.
„Um was geht's?" fragt Stiles jetzt hörbar beunruhigt nach und schiebt seine Hände tief in seine Hosentaschen. Der Wind ergreift erneut meine Haare und spielt zur selben Zeit mit dem aufgeknöpften Hemd von Stiles. Aber er scheint die damit verbundene Kälte noch nicht mal zu bemerken. Er ist nur auf mich und meine kommenden Worte fokussiert. Ich atme tief durch und ordne die bereits zurechtgelegte Frage in meinem Kopf. Doch im letzten Moment verwerfe ich sie und formuliere sie spontan neu um.
„Warum ist es für dich so wichtig den Plan," ich weiß das Stiles genau weiß, was ich mit meinen Worten meine, „durchzuboxen!" Ich verstumme und vermeide in den ersten Sekunden Stiles Blick. Dieser ist in diesem Moment zu verwundert um auf meine Frage zu antworten. „Warum?" fragt er anschließend nach wenigen Sekunden verständnishalber nach und langsam nicke ich. Erst jetzt hebe ich meinen Kopf ein winziges Stück und richte meine Augen zurück auf ihn, gespannt auf seine Antwort.
„Ich denke," er schiebt seine Hüfte leicht nach oben und richtet seinen Blick sekundenlang in den wolkenverhangenem Himmel, „Er ist mir wichtig, weil ich meine Freunde nicht verlieren möchte. Ich möchte in zwanzig Jahren nicht dastehen und bemerken, dass all' meine besten Freunde aus der High School weg sind," er zögert kurz, „Wie es bei meinem Vater der Fall war!" Ich nicke leicht bei seinen Worten. Er hat einen guten Punkt.
No one gets left behind.
Ich liebe diesen Satz und trotzdem scheinen die logischen Worte von Stiles für mich keinen Sinn zu ergeben. Ich räuspere mich leicht und ziehe meine Arme noch etwas fester um meinen, inzwischen leicht zitternden, Körper. Dann frage ich erneut bei dem Teenager nach: „Bist du dir sicher, dass es nur darum geht sich nicht aus den Augen zu verlieren?" „Natürlich," Stiles zögert noch nicht einmal mit seiner Antwort, was mich wohl verunsichern sollte. Doch in dieser Sekunde erscheint mir seine Antwort zweifelhaft.
„Aber warum fragst du eigentlich?" stellt Stiles mir jetzt eine forschende Gegenfrage, die selbst aus seinem Mund nicht unfreundlich klingt. Wieder beiße ich mir Sekundenlang nervös auf meine Unterlippe und suche nach den richtigen Worten. „Weil ich glaube dass du nicht nur Angst hast, alle deine Freunde über die Zeit zu verlieren," ich hole tief Luft und hoffe, dass meine nächsten Wörter nicht allzu hart klingen, „Ich glaube du hast auch Angst davor, dass du derjenige sein wirst, der zurückbleibt. Dass du derjenige bist," meine Stimme bricht ab und ich weiß meinen Satz nicht länger fortzusetzen.
Ich kann sekundenlang keine Geräusche von Stiles hören, traue mich jedoch auch nicht, aufzuschauen. Stattdessen hängt mein Blick ausweichend auf meinen Armen, die sich noch immer wärmend um meinen zierlichen Körper schlingen.
„Wie kommst du darauf?" stellt Stiles mir erneut eine Frage und obwohl ich mit Misstrauen, vielleicht sogar Wut, gerechnet habe, überrascht mich der Teenager mit seiner ruhigen Stimme. Mir kommt es nicht länger richtig vor seinen Blick zu meiden, weshalb ich meinen Kopf wieder leicht anhebe und meine Augen auf ihn richte. Er erwidert diesen Blick, erwartungsvoll auf eine ehrliche Antwort. Also schlucke ich meine letzten Bedenken herunter und antworte zögerlich: „Weil ich glaube, dass ich dasselbe Problem, dieselbe Angst, habe!" Ich atme tief durch und spreche weiter: „Ich bin, wie du, im letzten Schuljahr und ich stehe kurz vor meinem Prüfungen und da drüben," ich kann Stiles Faszination spüren als ich anfange von meiner Welt zu reden, „Meine Freunde sind einfach so verschieden. Das sind wir alle. Aber ich liebe sie und ich habe Angst sie nie wieder zusehen sobald ich meinen Abschluss habe!" Tapfer versuche ich meine Tränen wegzublinzeln, die in der Zwischenzeit mein ganzes Blickfeld verschwimmen lassen. Stiles verzögert seine Antwort.
„Ich glaube das ist ganz normal!"
„Nicht für alle," ich zucke leicht mit den Schultern und wische mir mit dem Handrücken flüchtig über die tränennassen Augen, „Scott zum Beispiel. Oder Malia. Lydia," erneut zucke ich mit meinen Schultern, „Sie alle scheint es nicht annähernd zu beunruhigen, dass sie schon in weniger als einem halben Jahr überall sein könnten. Auf der anderen Seite des Landes. Der Welt!" Ich hebe mein Kinn und richte meine tränenden Augen in Richtung des dunklen Himmels. Es fühlt sich an, als würde es helfen, auch wenn die Tränen in meinen Augen nicht verschwinden wollen und das unangenehme Brennen in meiner Kehle stärker wird. Plötzlich umfasst eine warme Hand meine eigene und ich lasse meinen Blick von dem Himmel zu unseren, ineinander verschränkten, Hände gleiten.
Es fühlt sich komisch an und doch so vertraut.
„Ich denke einfach mal sie sind besser darin es zu verstecken als wir," setzt Stiles jetzt zu einer Erklärung an und ein leichtes Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht. „Und die Freunde aus deiner Welt," ich richte meinen Blick zurück auf den Jungen neben mir, „Sie werden alles versuchen um dich trotz Abstand wiederzusehen und weißt du auch warum?" Bei seiner Frage schüttele ich leicht den Kopf, weshalb er sie mir mit einem sanften Händedruck beantwortet: „Weil es das ist, was wahre Freunde ausmacht!"
„Danke Stiles," ich schenke dem Teenager ein kleines Lächeln und ohne unsere Hände voneinander zu lösen, ziehe ich ihn mit meiner freien Hand in eine enge Umarmung. Ich glaube nicht wirklich an seine Worte und doch schenkt mir seine Zuversicht Hoffnung.
„Du hast mir wirklich weitergeholfen!"
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