Den, den ich in einem Buchladen traf.

Es war in einem Buchladen, da wo ich mich gerne stundenlang rumtrieb und tagelang hätte sein können. Ich schnappte mir ein Buch, setzte mich auf einen der Sessel in die Kissen hinein und fing an ein Buch, welches ich mir aus dem Bücherregel nahm, zu lesen. Ich begab mich in meine eigene kleine Welt und guckte stundenlang nicht hoch, schaltete mein Umfeld aus. So sah ich ihn keine Sekunde an.

Als ich auf der letzten Seite angekommen war, sprach jemand zu mir. Ich nahm die Stimme anangs gar nicht wahr, doch er wiederholte sich und sprach dieses mal lauter.

"Muss ja ein ziemlich gutes Buch gewesen sein" , lächelte er mich an und ich nahm gar nicht wahr, dass er mich dabei ansah. 

"Kannst du das Buch empfehlen?" fragte er mich, als ich nicht darauf reagierte. Obwohl die Frage überflüssig war, weil ich das Buch gerade innerhalb von zwei Stunden durchgelesen hatte, nickte ich schüchtern.

"Du bist schön" , sagte er daraufhin und ich bedankte mich leise.

"Hast du Zeit?" fragte er anschließend, doch ich schüttelte den Kopf, ließ das Buch liegen und lief davon. Er schlug die letzte Seite auf, die ich nicht gelesen hatte.

Am nächsten Dienstag kam ich wieder in die Buchhandlung, nahm mir das Buch von letzter Woche, da es mich unheimlich störte, die letzte Seite nicht gelesen zu haben und setzte mich wieder in den Sessel. Als ich hochschaute, bemerkte ich den Jungen, der mich ansah und lächelte. Ich verließ den Buchladen, ohne ein Wort mit ihm zu wechseln.

Den Dienstag drauf nahm ich mir ein neues Buch und schaute mich um, doch der Junge war nirgends zu sehen, also setzte ich mich in den Sessel und fing an eines der Bücher zu lesen, die ich mir für diesen Monat vorgenommen hatte. Als ich nach einigen Stunden hochblickte, sah ich den Jungen, der mich wieder anlächelte. Dieses mal lief ich nicht davon.

"Was willst du von mir?" fauchte ich ihn an.

"Ich möchte dich kennenlernen" , antwortete er mir.

"Und was, wenn ich dich nicht kennen lernen möchte?" fragte ich ihn, immer noch mit einem bösen Unterton.

"Dann wäre ich sehr traurig, denn du scheinst einen sehr guten Büchergeschmack zu haben" , lächelte er mich an und zum ersten mal fielen mir seine schwarzen Locken auf.

Das erste mal lächelte ich ihn an.

"Was ist denn dein Lieblingsbuch?" fragte er mich und ich antworte ihm. Daraus entstand ein stundenlanges Gespräch und ich vergaß die Bücherwelt um mich herum total.

Mir fielen immer wieder einzelne Details an ihm auf und ich bemerkte von Sekunde zu Sekunde, wie er in meinen Augen zu einem immer schöner werdenen Menschen wurde. Jede Sekunde, die er etwas sagte, faszinierte er mich mehr. Jede Sekunde hatte ich das Verlangen danach, diesen Jungen kennen zu lernen und mehr Zeit mit ihm zu verbringen.

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