"Suizid"
Suizid gilt in der Religion als schwere Sünde.
Hat man schon einmal darüber nachgedacht, kann es beängstigend oder auch faszinierend wirken.
Ich selbst finde keinen Bezug zu der Religion und habe auch keinen Glauben an einen Gott, Himmel oder Hölle.
Das Leben selbst ist Hölle genug, da wirkt der Tod wie eine Erlösung.
Und dennoch gibt es die Angst vor dem Tod.
Etwas, was mich schon mehrmals davon abgehalten hat, mich auch nur ernsthaft absichtlich zu verletzen.
Jetzt schaut nicht so überrascht.
Gibt es eigentlich noch Menschen da draußen, die nicht täglich an den Tod denken, diese Faszination verspüren und trotzdem Angst davor haben?
So geht es mir zumindest.
Und ich sehe schon wieder einige von euch in die Kommentare sliden.
Also erspart mir das lieber.
Ich habe zum ersten Mal an den Tod gedacht, da war ich ungefähr sieben Jahre.
In den folgenden Jahren artete es soweit aus, dass ich die Existenz Gottes hinterfragte (es gab eine Zeit, da war ich wirklich gläubig, Hilfe), meine Existenz und mein Existenzrecht hinterfragt habe, um dann auf den glorreichen Schluss zu kommen, dass ich nur da bin, damit andere auf mir herumhacken können und ich leiden darf.
Was ein Achievement.
Gott wurde abgeschrieben und ich fiel in das Loch der Gefühlstaubheit.
Ich hab mich noch heute nicht ganz davon erholt.
Ich war nicht depressiv oder so.
Ich habe auch keine Depressionen.
Es war einfach eine extreme Tiefphase, aus der ich nur langsam wieder herauskam.
Natürlich hat es bleibende "Schäden" hinterlassen.
Neben dem Hass auf die Menschen Allgemein, Selbsthass, Anxiety, der fehlenden Fähigkeit, Freude auszudrücken und einigem mehr, blieben auch die Suizidgedanken.
Noch heute denke ich manchmal daran.
Manchmal hätte es nur noch ein bisschen mehr Mut und ein bisschen mehr "Interessiert eh keinen" gebraucht.
Ich kann mit Stolz behaupten, dass ich mich diesen Gedanken nicht hingegeben habe.
Sonst würde dieses Kapitel, dieses Buch und noch vieles mehr nicht existieren.
Ich habe einen Abschluss gemacht.
Ich werde weiter zur Schule gehen.
Nicht alles läuft im Leben gut.
Und in meinem, vom Pech verfolgtem, Leben schon gar nicht.
Es lohnt sich nicht, sein eigenes Leben so früh wegzuwerfen.
Es gibt noch zu viel in der Welt, was ich sehen möchte, lesen, hören.
Ich will dankbar dafür sein, dass ich überhaupt lebe.
Auch wenn es nicht der richtige Körper ist, in dem ich lebe.
Dann will ich wenigstens das Beste daraus machen und selbst etwas nachhelfen, um mich wohler fühlen zu können.
Noch kann ich nicht so leben, wie ich es will.
Und vielleicht werde ich es auch nie können.
Wer weiß, Unfälle passieren schließlich immer.
Bis dahin möchte ich einfach das Beste daraus machen.
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