Vom Geschichtenmauern

Du musst aber auch unterscheiden. Ein Maurer, der ständig Mörtel verkleckst, macht die Wand hässlich, kann seine Mauer aber wahrscheinlich noch zusammenhalten. Die Geschichte sind die Steine, ihre Erzählung ist der Mörtel und ihre Sauberkeit der Syntax entspricht der der Arbeit des Maurers. Ideal wird der unsaubere Maurer nie mauern, und ästhetisch fürchterlich, aber er kann vielleicht noch die Wand zusammenhalten. Dieses Geschichtenhaus - nein, eher ein kleines, aber feines Häuschen - wird nicht alles überleben. Wenn jemand nichts Besseres zu tun hat als zu versuchen, es zu zerstören, wird er es mit vergleichsweise wenig Aufwand schaffen. Aber in diesem Haus hat man ein halbwegs sicheres Dach über dem Kopf für ein paar Menschen, die Zuflucht suchen. Diese entsprechen den Zeiteinheiten, die sich mit der Lektüre der Geschichte verbringen lassen.

@Aufschreiber hatte zuvor kommentiert, @Niyuria für ihre, nun, eher laxe Art, was Syntax anbetrifft, kritisiert (bezogen auf "Der Auf Der Mauer") und dabei argumentiert, ein Maurer, der nicht richtig mauern könne, baue auch nie ein vernünftiges Haus.

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