Meinungsfreiheit

Bei Franziska Schreiber...

Ich sehe hier als Kommentar: "Es wird zu viel gemeint." Ja. Jein. Es gilt insbesonder auch umgekehrt: In Zeiten beinahe sicherer Fakten wird alles Mögliche als Meinung abgetan, verspottet respektive verharmlost. Wenn wir feststellen, dass es technisch unmöglich ist - Duroplaste, Kobalt, Neodym lassen grüßen -, unmöglich ist, dass der Mensch in zweihundert Jahren noch Auto fährt, heißt es, dies sei Meinung. Isset nicht! Wir können bei Nachhaltigkeit wie auch bei Menschlichkeit nur bedingt von Meinungen sprechen. Auch bei Wirtschaft - siehe schwarze Null zur dafür falschen Zeit. Modalitäten mögen unsicher, vielleicht auch meinungsbasiert sein; aber vieles ist gewiss Fakt. Die Tatsache, dass die CDU wegen Kriegsverbrechen und we ausgeführt dummer Politik unwählbar ist, ist logisch. Fü die FDP gilt das auch. Denn sie ist rein ideologisch-träumerisch: Linke, denen dies vorgworfen wird, setzen darauf, es als Staat selbst in die Hand zu nehmen. Das kann, wenn richtig gemacht, zumindest funktionieren. Neoliberale hoffen schlicht auf den Markt. Das ist Träumerei. Und das wird jetzt wieder Meinung genannt werden. Warum? Alles war Fakt oder gilt als nach Menschenmöglichem gesichert, alles Logik.Und einmal noch zum Freiheitsprinzip: Die FDP, die du ja meinem Kenntnisstand nach empfiehlst, propagiert Kapitalismus, den Abgrund Amerika, wie Volker Pispers nicht ohne Grund sagte. Dieser ist aber - richtig -, Recht des Stärkeren. Das finde ich unehrlich, muss ich sagen. Wenn wir immer von Meinungen reden, kommen wir nicht weiter. Denn Meinung impliziert direkt, dass es ja doch nicht stimmen muss. Und wenn alle sich in solcherlei redundantem Larifari verlieren, landen wir da, wohin uns die Strömung trägt - in den meist versalzenen Ozean, in welchen wir als Süßwasserfische nicht gehören. Wenn die Axiome nicht klar sind, dann hat man nicht nur keine Waffe, sondern auch kein Werkzeug. Und dann lebt es sich recht chancenlos. Also, mein Appell: Geschaffene Fakten akzeptieren, um ein Schaffen falscher solcher nicht zum Schaden der wahren unterbinden zu müssen. Wir sind in keiner Situation, wo Meinungsfreiheit eine wirklich relevante Frage darstellt. Denn wenn sie zur Faktenfreiheit zu mutieren droht, hat man ein anderes, und auch, ehrlich gesagt, größeres Problem.Danke fürs Lesen!

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