Kleine Frage
Sie hatte gefragt, was ich denn machen würde, so ich nur mehr eine Woche zu leben hätte. Tolle Frage!
Nun, für die Frage müssen wir zunächst gewissermaßen annehmen, dass die Frage sinnvoll ist. Das heißt, ich wüsste davon und wäre ferner nicht alt und/oder krank.
Sicher ist: Ich würde mein Leben (oder was noch davon übrig ist) versuchen, auf den Kopf zu stellen. Vielleicht würde ich versuchen, möglichst viel Spaß zu haben, wie auch immer. Vielleicht - da wäre dann eher die Frage, WIE doll ich dies treibe - würde ich sehr vielen Anderen sagen, was sie für mich waren. Wen ich gemocht habe, wer mir wichtig war, wen ich lieb(t)e. Alle Sorgen wären weg, zumindest bis der erste Schlag ins Gesicht erfolgt. Wenn nämlich Andere auch agen, was ich wissen will. Wenn ich für sie weniger war als gedacht oder gewünscht. So oder so: Es wäre sehr wahrscheinlich, dass der Abschied, vielleicht ja auch bilateral, emotional wird. Was jetzt nicht so fürchterlichermaßen mein Ding ist, vorsichtig gesagt.
Wie schon gesagt, die Sorgen wären weg. Ich würde wohl auch einigen Nonsense machen, was auch immer. Vielleicht harmlos, vielleicht - auch nicht.
Ich würde zum Ende hin nicht mehr schlafen, und vorher weniger. Ich würde bis an die Grenzen gehen, meine Zeit nutzen. Denn Nachhaltigkeit in Bezug auf mich selber bringt ja gar nichts mehr. Aber da haben wir den springenden Punkt, um den es ja wirklich geht: Was wäre meine Motivation, was bedeutet es für mich, die Zeit zu nutzen? Ich hoffe, dass ich versuchen würde, Gutes zu tun. Ich hoffe, dass ich meine Mittel nutzen wrde, diese Welt oder mein Weltchen irgendwie besser zu gestalten. Aber ich weiß es nicht. Vielleicht würde ich meine Zeit verplempern, oder zumindest spaßig verschwenden.
Ich hätte eine ungeheure Angst vor dem Tod, wie ich sie habe. Vielleicht würde ich, wie es das Beste ist, sagen: Gott, Vater, accipe! (Schönes Wort: auf-/annehmen, akzeptieren) Vielleicht auch nicht.
Es ist natürlich auch entscheidend, ob der Rest weiterleben würde. Wenn ja, würde ich wohl zumindest irgendwie mich darum scheren und versuchen, Positives zu un. Und irgendwie meine gedanken noch zu verwerten, damit die Anderen etwas damit anfangen können. Wenn nein, dann könnte alles zu Tränen, aber auch welchen der Freude und des Lachens kommen - man würde zu genießen versuchen.
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