Kapitel 11 (2022)

Sicht von Roman Bürki
Die Stimmung in der Kabine war gespalten. Wir waren traurig, dass wir den Dreier aus der Hand gegeben haben, aber gleichzeitig waren wir unheimlich glücklich, dass wir nicht verloren haben. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Da hätte alles passieren können und das wussten wir alle. Trotzdem war man immer traurig, wenn man keinen Sieg einfahren konnte und die Chancen auf den Sieg wären dagewesen. Ja ich weiß die Chancen auf die Niederlage gab es trotzdem, aber man sah immer erst das negative.

Die Stille in der Kabine war sehr angenehm. Jeder hing seinen Gedanken nach. Die eine Hälfte war bereits duschen, wieder andere waren schon fertig und wieder andere ließen sich das Spiel erst einmal in Ruhe durch den Kopf gehen. Das war üblich bei uns. Selbst nach einem Sieg war nicht sonderlich viel Stimmung in der Kabine, aber zumindest waren dann alle gut drauf, egal ob sie gespielt hatten oder nicht. Heute war das eben anders.

Die Stille wurde erst unterbrochen, als alle Handys, zumindest die die auf laut waren, einen Ton von sich gaben. Das musste dann, ohne auf mein Handy zu schauen, eine Nachricht in unserer Whatsappgruppe gewesen sein. Viele griffen direkt zum Handy und lachten, während die Handys dauernd einen Ton von sich gaben. Interessiert nahm ich dann ebenfalls mein Handy in die Hand, da mich die vielen Nachrichten dann doch neugierig gemacht hatten. Mitch wollte, dass wir die Augsburger mit hochbrachten. Klar wir wussten alle, dass es nur um einen bestimmten Augsburger ging, weshalb alle auch lachen mussten.

Wir einigten uns schnell darauf, dass Mats und ich zu den Augsburgern gehen würden, denn wir waren bereits fertig geduscht und umgezogen. Der Rest brauchte dann doch immer etwas länger, vor allem die jüngere Generation. Da mussten die Haare zu 100% exakt liegen, denn davor konnte man nicht unter Leute. Den Tick werde ich wohl nie verstehen und wie ich konnten viele der älteren Generation darüber nur die Köpfe schütteln und lachen. Das war einfach ein Phänomen.

Bevor wir uns die ganzen Streitereien über irgendwelches Haargel oder ähnliches antun müssten, haben Mats und ich die Kabine verlassen und sind zu der Kabine der Ausburger gelaufen. Dort haben wir geklopft und die Tür wurde uns nach kurzer Zeit von André Hahn geöffnet, welcher uns verwirrt anschaute.

André: Ähm hey. Wollt ihr was bestimmtes?
Mats: Hey. Ja wir wollten euch einladen.
André: Einladen?
Roman: Ja mithochzukommen und was zu essen.
Mats: Also nur wenn ihr wollt.
Niklas: Essen hört sich immer gut an. Also kommen gerne mit. Wissen nur nicht wohin.

Niklas Dorsch war auf einen Schlag hinter André Hahn aufgetaucht und hatte einfach beschlossen, dass sie mitkommen. Gut letztendlich war er sowieso der einzige, bei dem es von Relevanz war. Das war also somit schonmal abgehackt.

Wir erklärten den Augsburgern noch, dass wir warten würden und sie sich richten sollen. Somit verschloss sich die Türe wieder und Mats und ich warteten. Gleichzeitig schickte ich noch eine Nachricht in die Mannschaftsgruppe.

Die Augsburger kommen mit. Dorsch selbst hat das beschlossen und zugesagt.

Direkt kamen etliche positive Nachrichten als Antwort. Wir alle schmiedeten insgeheim wahrscheinlich den gleichen Plan. Lena und Niklas Dorsch müssen nebeneinandersitzen. Aber das würde noch früh genug geklärt werden.

Lange mussten wir glücklicherweise nicht warten bis sich die Tür zur Gästekabine öffnete und die Augsburger Spieler heraustraten. Viele blickten verwundert als sie uns sahen, andere hatten ein riesen Lächeln auf den Lippen. Anscheinend wurde also nicht die ganze Mannschaft eingeweiht, sondern nur die paar wenige die etwas gehört hatten, wussten was Sache ist.

Gemeinsam mit den Augsburgern machten Mats und ich uns dann auf den Weg zum Rest, welcher mittlerweile höchstwahrscheinlich schon das Essen genießen konnte. Doch auch wir brauchten nicht lange und wurden direkt von einer breit grinsenden Mannschaft empfangen, was mir selber auch ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Von den Augsburger hinter uns hörte man nur viel Getuschel, da keiner wusste wieso sie grinsten und was genau hier abging.
Sicht von Roman Bürki Ende

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