Sad-end

Pov. Manu

Ich hole einen letzten Tiefen Atemzug, flüstere leise ein "Ich liebe dich Palle", vor mich hin und warte geduldig, bis alles vorbei ist...

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Ein lauter knall ertönt und in der selben Sekunde nehme ich wahr, wie mich etwas an meiner Schulter trifft. Ich keuche auf und fasse mir reflexartig an die Schulter, in der Hoffnung das der Schmerz irgendwie vergeht. Doch die Schmerzen werden nicht weniger, im Gegenteil, ich hab das Gefühl mit jeder Sekunde wird es immer unausstehlicher. Ein Blick zu meinem Vater zeigt mir, das der einfach befriedigt vor sich hin grinst. Es scheint ihn zu befriedigen wie ich schmerzen habe und wie mir das ganze zu schaffen macht. Doch dies alles ignoriere ich, ich gebe mich damit glücklich, dass ich es bin und nicht Palle. Zum glück weiss mein Vater nicht einmal das Palle existiert, denn es hätte mir viel mehr wehgetan, wenn Palle an stelle von mir verletzt wäre. Meine Gedanken bei Palle merke ich kaum, wie der schwarze Rand mein Sichtfeld immer weiter verkleinert. Langsam geht mir die Kraft aus und ich sinke in meine Knie. Der Schmerz zwingt mir Tränen in die Augen, erschöpft lehne ich mich an die Wand hinter mir und schliesse dabei die Augen. Ein letztes mal flüstere ich "Ich liebe dich Palle" ehe sich mein Verstand ausschaltet und alles schwarz wird...

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Pov. Palle

Meine Lunge schmerzt. Ich bin den ganzen Weg von mir zuhause zu Manus Haus gerannt oder besser gesagt bin ich noch dabei. Als ich aufgewacht bin und Manus Nachricht gesehen habe, war mir sofort klar wo er hin ist. Ich habe mich so schnell wir möglich angezogen und bin dann auch schon gleich losgestürmt und jetzt bin ich hier, kurz vor Manus Haus. Ein lauter Schuss ertönt und mein Schritt beschleunigt sich noch mehr. Bitte sag, dass das nicht aus Manus Haus kam und er noch in Ordnung ist. Lass ihm bitte nichts passiert sein, nicht ihm! Er hat das nicht verdient er hatte es doch schon genug schwer in seinem Leben, lass es bitte nicht ihn getroffen haben... Mein Handy zeigt endlich an, dass ich angekommen sei. Ich war natürlich noch nie bei Manu und deshalb musste ich auf google maps vertrauen und ausnahmsweise ging es sogar einmal gut! Ich stürze in Richtung des Hauses und reisse die Haustür auf. Mein Herz rast und das nicht nur wegen der ganzen Anstrengung. Panik und Adrenalin breitet sich in meinem ganzen Körper aus. Ich weiss eigentlich darf man nicht einfach so in fremde Häuser, aber das ist mir gerade total egal und ich denke ich wäre nicht der Einzige der sowas machen würde. Ich hoffe Nachbaren haben inzwischen die Polizei gerufen und den Schuss gemeldet. Ich trete ins Haus ein und schaue mich gleicht um. Wie gerne würde ich mir gerade alles ganz genau ansehen und sehen wie Manu lebt, aber für so etwas hab ich jetzt keine Zeit, ich muss so schnell wir möglich herausfinden wo sich Manu befindet! Unten kann ich soweit niemand sehen, also beschliesse ich die Treppe hinaufzugehen...

Ich versuche mich so leise wie möglich die Treppe hochzuschleichen, doch die eine Stufe macht mir da einen Strich durch die Rechnung, denn sie knarzt lautstark auf, als ich mit meinem Gewicht auf sie stehe. Bei dem Lauten Geräusch zucke ich zusammen und hoffe einfach, dass dies niemand gehört hat. Doch leider habe ich kein Glück, ich höre wie Schritte immer näherkommen. Es muss jetzt alles schnell geschehen oder ich bin richtig am Arsch. Ich hechte die letzten Treppen hoch und stürze mich blind auf die Person, welche auf mich zukommt. Doch leider funktioniert dies nicht so gut wie gedacht. Ich werde von der Person, welche scheinbar Manus Vater ist, einfach zurückgeworfen, als ob ich gar nix wiegen würde und der Angriff kein Problem gewesen wäre. Weil dies alles so plötzlich kommt, kann ich mich kaum abfangen und stolpere rückwärts über meine Füsse. Kaum schlage ich auf dem Boden auf, nehme ich auch schon wahr wie Manus Vater über mir steht. In seiner rechten Hand sehe ich eine Knarre, wahrscheinlich ist es diejenige mit der er vorhin auf Manu geschossen hat. Der Fakt das er es wagt meinem Manu etwas anzutun lässt mich rasend werden. Meine Wut überschlägt die Angst um Manu und das einzige was ich nun will, ist dass dieses Arschloch von Manus Vater für all die schrecklichen Dinge die er seinem Sohn angetan hat, in den Knast kommt. Ich merke wie sich meine innere Wut immer weiter vorkämpft und endlich raus will. Manus Vater zieht die Waffe nach vorne und zielt auf mich. Nun ist meine Wut so rasend, das ich sie nicht mehr zurückhalten kann. Das Adrenalin überwältigt mich und ich stütze mich auf meine Arme um mich für den Angriff bereit zu machen. Ruckartig schiesse ich auf und drehe mich so, dass ihm mein einer Arm ihm die Waffe aus der Hand schlage. Er schaut mich perplex an und ich, immer noch voller Adrenalin und Wut, stürze mich ohne zu zögern auf ihn. Dieses mal bringe ich ihn mit meinem Schlag auf den Boden. Ich habe es geschafft ihn mit meinem Gewicht und all meiner Stärke auf den Boden zu bringen, doch meine Wut ist noch lange nicht versiegelt. Ich fange an wild auf ihn einzuschlagen. In jedem neuen schlag steckt mehr Kraft, Wut und Trauer über das was er Manu über all die Jahre angetan hat. Ich weiss das es eigentlich falsch ist und eigentlich will ich auch aufhören, ich will nicht so ein Monster wie er sein, aber ich bin in meiner eigenen Wut gefangen und kann mich einfach nicht aufhalten. Er versucht sich zu wehren, doch bis jetzt kann ich immer die Oberhand behalten, doch ich frage mich wie lange noch. Mein Adrenalin lässt mit jedem Schlag etwas nach. Kaum denke ich darüber nach, passiert es, Manus Vater wirft mich mit einem Ruck von sich und ist nun über mir. Jetzt bin ich derjenige der Schläge kassiert. Jeder Schlag von ihm ist mit unglaublicher Präzision und Kraft, auch wenn ich versuche mich zu wehren, bringt dies kaum etwas. Immer weitere Schläge treffen mich, bis es abrupt aufhört. Erst jetzt sehe ich wie Polizisten im Haus sind. Ich brauche ein paar weitere Sekunden um zu begreifen, dass diese mich auch von Manus Vater befreit haben. Als ich ein Blick auf das Gesicht meines Gegenübers sehe, bin ich geschockt was ich ihm angetan habe. Klar ist er ein absolutes Arschloch, aber das ich mich überhaupt nicht mehr zurückhalten konnte, macht mir ehrlich gesagt etwas angst. Als mir in den Sinn kommt warum ich das alles überhaupt mache, springe ich wie von der Tarantel gestochen auf und renne den Flur entlang in der Hoffnung Manu zu finden. Die Polizisten liessen mich einfach gewähren, was mich ehrlichgesagt selbst etwas erstaunt. Ich renne zur ersten Tür und werfe einen Blick hinein. Kein Manu, auf zur nächsten Tür. Mein Adrenalin weicht der Angst, lass es nicht zu spät sein, bitte sag, dass es Manu noch gut geht und er 'nur' ohnmächtig ist... Bei den Gedanken was sonst auch noch alles passiert sein könnte steigen mir die Tränen in die Augen. Meine schritte beschleunigen sich immer mehr und es ist nur noch ein türaufreissen, reinschauen und zur nächsten Eilen. Inzwischen bin ich bei der letzten Tür angekommen ohne mich noch einmal zu sammeln, reisse ich die Tür auf. Als ich sehe was sich in dem Raum befindet reise ich die Augen auf. Eigentlich hätte ich es ja wissen sollen wie es um Manu stehen würde, aber trotzdem bin ich zu keinem Zeitpunkt gefasst gewesen, dies wirklich zu sehen, zu sehen wie Manu dort in einer Blutlache liegt. Mein Herz friert zuerst ein, ehe es dann in einem mindestens doppelt so schnellen Tempo wieder startet zu pochen. Ich löse mich aus meiner Starre und renne auf Manu zu. Fuck Manu, warum nur? Warum nur du? Warum hast du nicht auf mich gewartet? Vor ihm kniee ich mich nieder und nehme seinen Körper sanft in meine Arme. Sanft lege ich meine Stirn an seine und die ersten Tränen verlassen meine Augen um sich einen Weg über meine Wangen zu suchen. Er... er kann doch nicht einfach tot sein! Er kann nicht einfach gegangen sein, das geht einfach nicht! Meine Tränen fliessen immer stärker und bei all meinen Gedanken hätte ich kaum den Sanften Luftzug auf meiner Wange gespürt. Als mir dies Auffällt reise ich meine Augen auf, welche ich bisher geschlossen hatte, und schrecke mit meinem Kopf zurück. Testend halte ich nochmals eine Hand vor seine Nase, um nur nochmals bestätigt zu bekommen, dass er Atmet. Weil ich das alles aber immer noch nicht begriffen habe, greife ich nach seinem Handgelenk um nach seinem Puls zu fühlen. Als ich endlich begreife, das Manu noch am leben ist und nicht wie gedacht tot, kommt auch schon ein Polizist in den Raum. Der Polizist kramt auf der Stelle sein Funkgerät aus der Tasche und fordert 2 Krankenwagen an. Der andere wird dann wahrscheinlich für Manus Vater sein. Warum er diesen allerdings erst jetzt anfordert bleibt mir ein Geheimnis, aber ehrlich gesagt, interessiert es mich auch gar nicht. Das einzige was zählt ist Manu. Er MUSS einfach überleben, ich konnte ihm noch gar nicht sagen wie sehr ich ihn liebe... Er darf einfach nicht gehen bevor ich es ihm gesagt habe und am besten geht er gar nicht...

Die Sanitäter sind endlich angekommen, die ganze Zeit über sass ich neben Manu, hielt seine Hand und strich ihm durchs Haar. Sie kommen in den Raum und bitten mich etwas von Manu fort zu gehen, um ihnen besseren Platz zum arbeiten zu geben. Auch wenn ich seine Hand nur sehr ungerne loslassen will, folge ich der Anweisung, denn ich weiss das es das Beste ist und sie Manu so besser helfen können. Die Sanitäter messen Manus Puls, legen einen Druckverband an und schieben ihn auf eine Trage. Zwei der Sanitäter heben die Trage auf und gehen in Richtung des Ausganges. Ich versuche ihnen zu folgen, werde aber von dem dritten Sanitäter aufgehalten. "In was für einer Beziehung stehen sie zu dem Jungen Mann?", fragt er mich in einem ernsten Ton und neutralem Gesicht. Wenn ich jetzt die Wahrheit sage, dann werden sie mich definitiv nicht mitlassen und somit beschliesse ich etwas zu flunkern, denn ich würde es nicht aushalten Manu nicht sehen zu können. "Ich bin sein fester Freund", gebe ich möglichst glaubhaft von mir. Scheinbar hat die Funktioniert, denn der Sanitäter meint, dass ich mitkommen kann wenn ich möchte. Natürlich lehne ich dies nicht ab und folge dem Sanitäter zu Manu. Meine Gefühle sind im grössten Chaos, doch was wahrscheinlich alle anderen etwas übertrifft, ist die Angst, die Angst das Manu es nicht schaffen könnte, das er von mir geht...

Wir befinden uns nun auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus. Ich darf hinten bei Manu sitzen und seine Hand halten. Die Sanitäter machen die ganze Zeit irgendwelche tests und sonstige Dinge, wovon ich keine Ahnung habe, an dem Braunhaarigen. Einer der Sanitäter wendet sich zu mir. "Und sie sind also der Freund des Jungens?" "Ja der bin ich", lüge ich schon wieder, aber es bleibt mir ja keine andere Wahl. "Momentan steht es gut um ihren Freund, der Schuss hat glücklicherweise keine wichtigen Organe getroffen. Allerdings hat er sehr viel Blut verloren und es kann sich alles noch wenden." Diese Worte schenken mir immerhin etwas Hoffnung. Dankbar versuche ich den Sanitäter anzulächeln, was mir allerdings nicht so ganz gelingen will...

Endlich kommen wir im Krankenhaus an Manu wird sofort in das Krankenhaus geschoben und ich folge ihnen Natürlich. Vor einem Raum weist mich dann aber ein Arzt zurück und meint, dass ich während der OP draussen bleiben müsste und ich doch auf einem der Stühle platz nehmen soll. Ich werfe noch einen letzten Blick auf Manu und wende mich dann widerwillig ab und setzte mich auf einen der Stühle. Zumindest versuche ich mich dort hinzusetzen, doch lange halte ich es auf dem Stuhl nicht aus. Die Angst um Manu treibt mich dazu auf und ab zu gehen. Was wenn der Sanitäter falsch lag und Manu dies nicht überlebt? oder wenn plötzlich etwas schief läuft? Der Sanitäter meinte ja, dass noch nichts fest ist und sich alles noch wenden kann... Meine Gedanken treiben mich in den Wahnsinn, aber dagegen machen kann ich auch nichts, also lasse ich sie einfach weiter machen...

Ich warte schon gute 2 Stunden hier auf dem Flur. Mittlerweile konnte ich mich auch hinsetzen, aber meine Gedanken haben sich immer noch nicht beruhigt, sie kreisen weiterhin um Manu und jedes Szenario was eintreffen könnte. Mein ganzes Herz haftet sich an die Hoffnung, dass Manu überlebt, ich muss ihm unbedingt noch sagen wie sehr ich ihn doch liebe, das ich mein leben mit ihm verbringen möchte und ich möchte ihm dies nicht nur sagen, sondern auch ausführen. Ich will mit ihm den Rest meines Lebens verbringen und nicht mehr missen müssen. Für viele würde dies jetzt alles etwas überstürzt sein, denn wir kennen uns ja auch noch gar nicht so lange, aber all diese Situationen, welche ich mit ihm erlebt habe, haben mir ganz klar gezeigt, dass ich genau dies für ihn fühle.

Eine weitere Stunde verging. Mittlerweile hab ich meine Hoffnung schon fast ganz verloren. Die schlechten Gedanken nehmen langsam überhand. Die Operation dauert inzwischen schon so lange, dass kann doch gar nichts gutes bedeuten oder? Es ist bestimmt etwas schiefgelaufen, sonst würde das doch nicht so lange dauern oder?

Die Tür geht auf und ich springe noch in der selben Sekunde von meinem Stuhl auf. Schwestern schieben Manu an mir vorbei und ein Arzt kommt auf mich zu. "Sind sie der Freund von Manuel Büttinger?", ich nicke nur, denn ich glaube nicht das ich in der momentanen Situation hätte antworten können. "Also, die Operation verlief gut, die Kugel wurde aus seiner Schulter entfernt und wieder zugenäht. Trotzdem die Operation gut lief muss man nun weiterhin die Wunde gut beobachten und es kann sein das sie sich entzündet und dies zu einer Blutvergiftung führt, wenn man es zu spät bemerkt. Aber dies kann bei jeder Art von offener Wunde auftreten, also sorgen sie sich nicht all zu sehr, denn in den meisten Fällen geht alles gut aus." Erleichtert seufze ich auf und nicke dem Arzt dankbar zu. "Darf ich zu ihm?", frage ich den vor mir stehenden Arzt etwas schüchtern. "Ja, sie dürfen zu ihm, aber er wird wahrscheinlich erst so im verlaufe des Vormittages aufwachen. Die Narkose sollte zwar in ca. 20 Minuten nachlassen, aber da wir mitten in der Nacht haben, wird er wahrscheinlich gleich in den Normalen schlaf übergehen und dann erst zu normalen Zeiten wieder aufwachen." Verstehend nicke ich und will mich gerade auf den Weg machen, als mir auffällt, dass ich in dem ganzen Durcheinander gar nicht weiss in welchem Zimmer Manu überhaupt liegt. Zum Glück ist der Arzt noch nicht so weit und ich kann zu ihm aufschliessen. "Tschuldigung, ich hab vergessen zu fragen in welchem Zimmer Manuel liegt." "Stimmt, diese information hab ich vergessen ihnen zu sagen, er liegt im vierten Stockwerk auf dem Zimmer 403, das ist ein Einzelzimmer, also werden sie auch niemanden stören." Ich bedanke mich nochmals bei dem Arzt und begebe mich dann endlich in Richtung von Manus Zimmer. Vor der Tür klopfe ich anstandshalber noch einmal, Manu schläft zwar sowieso, aber vielleicht ist ja noch eine Krankenschwester im Raum, dann will ich nicht stören. Niemand antwortet auf mein klopfen und somit öffne ich mit einem schnell schlagendem Herz die Tür. Meine Hoffnung das es Manu gut gehen wird, ist nun endlich wieder zurück! Hinter mir schliesse ich sachte die Tür und gehe langsamen Schrittes auf Manus Bett zu. Neben ihm Angekommen setze ich mich auf einen Stuhl, schaue in das blasse Gesicht des Jüngeren und streiche ihm eine seiner langen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Nebenbei greife ich nach Manus Hand und verschränke unsere Finger. Ich weiss zwar nicht wie er für mich fühlt, aber ich brauch es gerade einfach... Mein Herz würde zerspringen wenn ich jetzt nicht seine Hand halten könnte. Mein Herz verlangsamt allmählich seinen Schlag, meine ganze Kraft und das letzte bisschen Adrenalin verlässt meinen Körper. Ich lege meinen Kopf sachte neben Manus Körper ab und schliesse meine Augen. Kurze Zeit später gelange ich auch schon in die Welt der Träume.

Ein durchgehendes Pfeifen weckt mich aus meinem Schlaf, irritiert reisse ich meine Augen auf und muss zuerst einmal verarbeiten wo ich überhaupt bin. Bevor mir dies gänzlich klar wird, kommen schon Ärzte in den Raum gestürmt und schieben mich zur Seite. Meine Gedanken können dem ganzen Geschehen überhaupt nicht mehr folgen, aber mein Herz rast, denn es vermutet etwas schlechtes. Als es sich in meinem Kopf langsam klärt was passiert, will mein Herz kaum mehr mitmachen. Das durchgehende Pfeifen muss bedeuten das Manus Herz nicht mehr schlägt. Fuck, fuck, fuck, warum dass denn?! Der Arzt meinte doch das alles gut verlaufen sei, was ist denn nun das Problem?! Panische Angst rast durch meinen ganzen Körper, ich fange an schneller zu atmen, so schnell das es zu einer Schnappatmung wird und ich kaum mehr genügend Sauerstoff in meine Lungen aufnehme. Eine Krankenschwester kommt zu mir, führt mich in ein anderes Zimmer um mich dort etwas zu beruhigen...

Verdammt! was mache ich wenn Manu stirbt?! Wenn er nie mehr seine Smaragd grünen Augen öffnet? Wenn er mich nie mehr anlächeln kann? Wenn ich ihn nie mehr anlächeln kann? Wenn ich ihm nicht sagen kann das ich mich in ihn verliebt habe? Ist es das Leben dann überhaupt noch wert gelebt zu werden? Lohnt es sich, sich aufzuraffen und weiter zu machen? Ich weiss es nicht...

Einige Minuten vergehen, meine Gedanken machen mich kaput und niemand kommt mir bescheid geben, ob Manu es geschafft hat, doch meine Hoffnungen sind schon fast bei 0. Ich kann mir nicht erklären warum Manus Herz auf einmal nicht mehr geschlagen hat, gab es doch irgendetwas was in der OP schiefgelaufen ist?...

Ein Arzt betritt mein Zimmer und schaut mich betrübt an. Mir ist schon klar was passiert ist, bevor er überhaupt ansetzt zu sprechen. Mein Herz setzt einen Schlag aus und meine Tränen, welche ich schon seit längerem so gut wie möglich zurückhalte, lasse ich nun freien lauf. "Er hat es leider nicht geschafft.", meinte der Arzt nur mitfühlend. Das letzte Stückchen meiner Hoffnung wird auseinandergesprengt und fliegt in tausend Stücke. Ich kann nicht mehr, das alles ist mir zu viel. Manu, der Junge den ich eigentlich erst seit ein paar wenigen Tagen kenne, der Junge für den ich innerhalb kürzester Zeit so starke Gefühle entwickelt habe, mir inzwischen schon fast die Welt bedeutet, er ist einfach gegangen...

Meine Tränen fliessen ununterbrochen, verschleiern mir meine Sicht und lassen mich kaum noch klar sehen. Ich stürme aus dem Raum, ich halte es in diesem Krankenhaus nicht mehr aus. Ich renne alle Stockwerke herunter, auf die Strasse und renne einfach meiner Nase nach ohne darauf zu achte wohin ich überhaupt renne. Es ist mir ehrlichgesagt auch egal, mir ist alles egal!

Meine Schritte verlangsamen sich erst als ich an einer Brücke ankomme. Ich fange an zu realisieren, dass dies die Brücke ist, wo Manu sich in den Todstürzen wollte... Die Brücke wo ich Manu kennengelernt habe... Soll ich es nun auch hier beenden? Ich steige über das Geländer auf die andere Seite der Brücke. Das Leben hat für mich keinen Sinn mehr. Es lohnte sich für mich nicht mehr weiter zu leben... Ich weiss tief in meinem Inneren, dass ich nicht dazu bereit wäre jemanden jemals wieder richtig zu lieben und ein Leben alleine kam für mich gar nicht in frage. Ich schliesse meine Augen, wische mir meine Tränen ab und lausche dem Wasser unter mir. "Ich liebe dich Manu, wir werden bald wieder vereint sein..." Ich lasse meine Hände vom Geländer los und lasse mich einfach nachvorne fallen. Ob dies einfach eine Kurzschlussreaktion ist, weiss ich nicht, aber ich weiss das ich nichts ändern würde und ich bald mit meinem Manu vereint sein werde...

Ende

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