5. Zoro x Sanji
Sanji PoV
„Ein Bissen von dieser Frucht und jeder wird Ihnen verfallen. Für nur 100 Berry gehört Sie ihnen." ruft eine ältere Frau über den Markt.
Interresiert gehe ich zu dem Stand, um das Ganze mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
„Guten Tag junger Herr. Haben Sie Interesse an dieser seltenen Frucht? Sie wächst nur auf dieser Insel und kann Ihnen eine ganze Woche lang Ihre Träume erfüllen. Bekommen Sie nur Ihre große Liebe dazu, diese Frucht zu essen und schon wenige Minuten später wird sie Ihnen verfallen sein. Rückgängig können Sie es nicht mehr machen, hat die Person die Frucht einmal zu sich genommen, doch wer will das schon. Für nur 100 Berry das Stück gehört sie Ihnen." will sie mich überzeugen.
Hmm...interessant.
Wenn ich Nami diese Frucht als ein kleines Geschenk mitbringe, wird sie mir für eine ganze Woche verfallen sein und vielleicht sogar ihre Meinung mit gegenüber ändern.
Ein Versuch ist es wert.
„Klingt interessant. Muss ich sonst noch auf etwas achten?" informiere ich mich.
„Die Person, die die Frucht isst, muss Sie direkt nach dem einnehmen als erstes sehen. Sollte sie jemand anderen zuerst sehen, wird sie diesem verfallen. Außerdem wird diese Person extrem anhänglich und wird Sie kaum noch los lassen wollen. " klärt sie mich auf.
Das sollte machbar sein.
„In Ordnung, dann würde ich bitte eine von diesen Früchten nehmen." fordere ich sie auf mir eine von den Pfirsich ähnlichen Früchten zu geben.
Sie reicht mir eine dieser Dinger und ich gebe ihr den passenden Betrag.
„Viel Spaß damit" grinst sie mir wissend entgegen.
„Werde ich haben, vielen Dank. Auf wiedersehen." verabschiede ich mich.
Auch die Frau verabschiedet sich mit einem Winken von mir.
So, jetzt brauche ich nur noch die restlichen Einkäufe zu erledigen.
Zurück auf dem Schiff
Gott war das anstrengend.
Jetzt gönne ich mir erst mal eine Pause.
Erschöpft lasse ich den Rucksack mit den Einkäufen neben meinem Bett fallen und lege mich mit dieser besonderen Flucht auf mein Bett.
Ich drehe sie in meinen Händen hin und her.
Das so ein kleines Ding eine solch starke Wirkung haben kann.
Von einem lauten „Hey Koch, ich hab hunger. Wann gibt es Abendessen." werde ich aus meinen Gedanken gerissen.
Zoro tritt an mein Bett und schaut mich mit seinem üblichen abschätzenden Blick an.
„Ich bin grade erst angekommen, ich brauche auch mal meine Ruhe. Geh doch verhungern oder mach dir selber was." entgegne ich genauso genervt.
Ohne darauf zu antworten entreist mir der Grünhaarige einfach die Frucht aus meinen Händen und beißt hinein.
„Nein warte, die war nicht für dich gedacht." doch es war schon zu spät, er hat es bereits geschluckt.
„Ist nicht meine Schuld, wenn du zu faul bist um mir etwas zu koch- Argh scheiße man, was ist das denn gewesen, mein Schädel hackt." unterbricht er sich in seinem eigenen Satz und hält sich den schmerzenden Kopf.
„Ich hab dir doch gesagt, du sollst die Finger davon lassen, ist doch nicht meine Schuld, wenn du nie auf mich hören kannst." schnauze ich ihn an.
Dich er reagiert nicht wie üblich darauf, sondern steigt über mich auf mein Bett und fixiert meine Beine mit seinen.
Auch meine Hände pinnt er an meinen Handgelänken mit einer Hand über mir an.
„Hat dir schonmal jemand gesagt, wie süß du aussiehst, wenn du sauer bist?" grinst er mich an, während er mit seiner noch freien Hand über meine Wange streicht.
„L-Lass mich gefälligst los!" befehle ich ihm.
Verdammt, dass war so nicht geplant.
Das wird die schlimmste Woche meines Lebens.
„Und was wenn nicht?" grinst er mich provozierend an.
Ohne auf seine Frage einzugehen befreie ich meine Hände gewaltvoll und drücke ihn von mir weg.
„Geh weg, dass bist nicht du." versuche ich ihm verzweifelt zu erklären.
„Ich bin mir zeihmlich sicher, dass ich ich bin. Ach komm schon, mach dich doch mal ein bisschen locker. Ich werde dich schon nicht vergewaltigen, ich würde mich erst mal mit einem Kuss zufrieden geben." stellt er seine Forderung.
„Vergiss es, niemals! Jetzt geh von mir runter" schreie ich hysterisch.
„Sobald ich meinen Kuss hab." grinst er schelmisch.
Sollte ich das wirklich machen?
Es ist schließlich auch teilweise meine Schuld, dass er so geworden ist.
Hätte ich gewusst das dieses Ding so stark wirkt hätte ich es nicht mal Nami gegeben.
Ach scheiße man, ich kann ihm nicht mal sauer sein.
Aber vielleicht ist ein Kuss auch gar nicht so schlimm, auch wenn es mit diesem Mooskopf ist.
Es wird doch sicherlich nicht anders wie mit einer Frau sein.
„Also gut, ein Kuss und dann gehst du von mir runter." akzeptiere ich seine Bedingung.
Schnell nickt er.
Einen Wimpernschlag später spüre ich seinen heißen Atem schon an meinen Lippen.
Scheiße bin ich aufgeregt.
Das ist zwar nicht mein erster Kuss, aber mein erster mit einem Mann und dann auch noch ausgerechnet mit ihm!
Womit habe ich das nur verdient.
Zeit um weiter darüber nachzudenken wird mir nicht gelassen, da spüre ich schon seine Lippen auf meinen.
Sie sind angenehm rau und bewegen sich vorsichtig auf meinen.
Nach kurzer Zeit erwiedere ich den Kuss und bewege auch meine Lippen auf seinen.
Ohne darüber nachzudenken, lass ich meine Hände in seinen Haaren verschwinden und drücke ihn noch fester an mich.
Scheiße man, dass sollte sich nicht so gut anfühlen.
Der Kuss bleibt harmlos, es kommen keine Zungen ins Spiel.
Nach diesem atemberaubenden Kuss schlägt mein Herz so schnell, dass es droht aus meiner Brust heraus zu springen.
Wir schauen uns tief in die Augen, er grinsend, ich verwirrt.
Verdammt, dass war viel länger als nötig und ich fand es auch noch schön.
Obwohl...es ist doch nur ein Kuss, küssen ist immer schön.
Und er ist nun mal ein guter Küsser, dass muss noch lange nichts heißen.
„Scheint dir wohl doch gefallen zu haben. Wir können das gerne mal wiederholen." stellt er fest.
Darauf antworte ich nicht, viel zu peinlich wäre es, auch noch zu zugeben, dass ich unseren Kuss genossen habe.
„Gehst du jetzt endlich von mir runter?" antworte ich stattdessen.
„Aber natürlich doch." erwidert er und steht tatsächlich kurze Zeit später neben meinem Bett.
Auch ich stehe auf und stehe nun unschlüssig vor dem Anderen.
„Ich...geh dann jetzt mal Abendessen machen" verabschiede ich mich um aus dieser unangenehmen Situation zu fliehen.
Doch ein „Ich komm mit." zerstört mein Vorhaben.
Ich erwiedere nichts, sondern gehe einfach aus dem Raum in Richtung Küche.
Noch nie war ich so unkonzentriert beim kochen.
Normalerweise vergesse ich alles um mich herum, wenn ich koche.
Doch nicht dieses Mal, da Zoro mich durchgängig von hinten umarmt und mich des öfteren auch mal an diversen Stellen betatscht.
Noch nie war jemand so fixiert darauf mir nahe zu sein.
Schon irgendwie ein schönes Gefühl, wenn einem so viel Liebe geschenkt wird, ohne der Person die ganze Zeit Geschenke machen zu müssen, sondern einfach, weil die Person einen mag.
Dieses Gefühl mit ihm ist ganz anders, als mit Nami oder Robin.
Vielleicht wird diese Woche doch nicht ganz so schlimm wie ich gedacht hatte?
„Worüber denkst du nach?" schnurrt mir der Grünhaarige ins Ohr.
Seine Hände unter meinem Hemd und sein Kopf auf meiner Schulter abgelegt.
„Ach nichts." erwiedere ich und lasse mich unauffällig nach hinten fallen, um mich gegen seine starke Brust lehnen zu können.
Ich darf das nicht so sehr genießen, sobald die Kraft dieser Frucht nachlässt, wird alles wieder wie davor sein.
Ich darf es mir nicht erlauben, mich jetzt in ihn zu verlieben.
Verlieben?
Ist das wirklich der richtige Begriff für meine Gefühle ihm gegenüber?
„Sanjiiii ist das Abendessen schon fertig?" kommt Luffy schreiend in den Raum gestürmt und holt mich somit aus meinen Gedanken.
„Was ist denn hier los?" fragt er mit kritischen Blick auf uns zwei gerichtet.
„Ich ehm..." antworte ich mehr oder weniger.
„Also ich hab nichts dagegen, ich hätte nur nicht gedacht, dass ausgerechnet ihr beiden...aufeinander steht." seine Verwirrung ist ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Was? Nein, so ist das nicht! Ich erkläre es euch dann, wenn wir alle zusammen sind." streite ich ab.
Obwohl, so falsch liegt er ja eigentlich nicht.
Der Strohutträger erwidert das nur mit einem Nicken und holt sofort die Anderen zum Essen.
Als der Rest in die Küche kommt, reagieren auch diese sehr verwirrt.
„Vorab, nein der Marimo und ich sind NICHT zusammen. Er hat eine seltene Frucht gegessen, die ihn dazu bringt sich für eine Woche in die erste Person die er sieht, nachdem er diese Frucht gegessen hat, zu verliebt. Gewöhn euch also an den Anblick, man kann den Mist nähmlich nicht rückgängig machen." erkläre ich den Anwesenden, während ich auf Zoros Schoß sitze und dieser mich wie so oft in der letzten Stunde von hinten umarmt.
Niemand weiß so wirklich was er sagen soll.
Eine unangenehms Stille herrscht im Raum.
„So, dann lasst es euch schmecken." unterbreche ich die peinliche Stille.
Sofort wird sich um das Essen gestritten und alles ist wieder so wie davor.
Es scheint kein großes Ding für sie zu sein, vielleicht wäre es nicht so schlimm, die Zeit einfach zu genießen.
Umarmungen, Küsse, Komplimente und Nähe zu bekommen, ohne dannach betteln zu müssen.
Abends
„Aber ich will bei dir schlafen."
„Vergiss es!"
„Wieso denn nicht?"
„Weil ich kein Auge zubekommen werde, wenn du mich die ganze Nacht über begrabschst."
„Und wenn ich verspreche, dich nirgendwo anzufassen, wo du nicht willst?" bettelt der Grünschädel weiter.
„Das sollte ja wohl selbstverständlich sein, aber ich habe ja auch gar kein Problem damit, wenn du mich anfässt. Von mir aus, mach ruhig, wenn ich irgendwas nicht wöllte, würde ich dir das schon sagen. Und ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du mich niemals zu etwas in dieser Richtung zwingen würdest oder mich irgendwo anfässt, wo ich nicht will. Nur weiß ich auch, dass ich nun mal nicht einschlafen werden kann, wenn die ganze zeit jemand an mir rumfummelt." erkläre ich noch einmal ganz genau.
„Okey, dann werde ich bis auf kuscheln und ein bisschen Streicheln nichts machen, versprochen."
Laut seufzte ich, bis ich schließlich mit einem kurzen „Na gut, von mir aus." zustimme.
„Super" grinst mein Gegenüber glücklich.
Sanft legt er seine Hände an meine Taille und streichelt diese behutsam.
„Jaja, jetzt komm, oder willst du doch nicht mehr bei mir schlafen?" provoziere ich absichtlich.
„Doch, natürlich!" somit nimmt er meine Hand und zieht mich in mein eigenes Zimmer hinein.
Zusammen legen wir uns auf mein Bett.
Normalerweise wäre es für zwei Personen zu klein, jedoch liegen wir so dicht aneinander, dass das kein Problem für uns darstellt.
Mein Gesicht ist in seiner Brust vergraben, während sein einer Arm über mir liegt und sich sein Gesicht in meinen Haaren befindet.
Auch unsere Beine sind miteinander verkreuzt und über jedem von uns liegt jeweils eine Decke.
„Gute Nacht, ich hab dich lieb." nuschelt Zoro.
„Mhm, gute Nacht." nuschel ich müde zurück und atme den angenehmen Duft des Anderen ein.
Keine 10 Minuten später befinde ich mich auch schon in meiner Traumwelt.
Nächster Morgen
Langsam wache ich auf, meine Augen noch immer geschlossen, doch mein Verstand ist völlig im Hier und Jetzt.
Deutlich spüre ich eine große Hand an meinem Bauch, die immer mal wieder in diesen hineingreift, oder streichelt.
Ich scheine mich im Schlaf wohl auf die andere Seite gedreht zu haben.
Mit Absicht mache ich es nicht offensichtlich, dass ich schon wach bin, viel zu schön ist diese Situation und Stille gerade.
Ohne es zu merken, schmiege ich mich noch näher an den Körper hinter mir.
„Oh Guten Morgen, mein Hübscher. Hast du gut geschlafen?" fragt Zoro in seiner tiefen und rauen Morgenstimme.
Normalerweise ist er absolut kein Morgenmensch, ist bis mindestens 11 Uhr zickig und schreit jeden an, jedoch scheint er heute besonders glücklich.
Ob es wohl an mir liegt?
Könnte ich mit meiner bloßen Anwesenheit jemanden so glücklich machen?
„Mhm" bejahe ich, noch nicht bereit, diesen Moment hinter mir zu lassen.
Zoro antwortet daraufhin nichts mehr, drückt mich stattdessen noch fester an sich und verteilt eins, zwei Küsse auf meinem Kopf.
Ich weiß nicht wie lange wir noch so da lagen, bis ich das Gefühl hatte, aufstehen zu müssen, um das Frühstück anzurichten.
Zusammen haben wir also das Frühstück gemacht, anschließen mit den anderen gegessen und liegen jetzt gemeinsam auf einer Liege auf Deck und genießen die Sonne.
Ich liege, nach Zoros Aufforderung hin zwischen seinen Beinen, mein Rücken an seinen Bauch gelehnt und mein Kopf auf seiner Brust abgelegt.
Seine Brust ist überraschend weich und angenehm für die eines Mannes.
Sonst haben wir nicht viel gemacht an diesem Tag, haben nur die Nähe des Anderen genossen.
Teilweise haben wir zwar komische Blicke von den anderen an Bord bekommen, jedoch hat niemand ein Wort gesagt.
Man könnte also sagen, dass war seit langer Zeit mal wieder einer der erholsamsten und schönsten Tage, die ich hatte.
Noch nie habe ich so viel Liebe und ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen.
Letzter Tag, an dem die Frucht wirkt
Oh Gott, in ein paar Stunden ist es 18 Uhr.
Ungefähr ab diesem Zeitpunkt wird die Frucht ihre Wirkung verlieren und Zoro wird wieder genauso abweisend und kalt zu mir, wie davor.
Vielleicht wird er mich noch mehr hassen.
Und ich könnte es ihm nicht einmal verübeln, schließlich wollte er die ganzen Küsse und Umarmungen doch gar nicht.
Ich habe ihn quasi dazu gezwungen.
Er muss diese ganzen Momente zwischen uns sicher bereuen.
Sicherlich wird er angewidert von mir sein.
Angewidert davon, dass ich die Nähe zu ihm offensichtlich genossen habe, die ganzen Zärtlichkeiten und Küsse.
Wie soll ich nur damit umgehen können?
Umgehen damit, dass die Person, in die ich mich in der letzten Woche so sehr verliebt habe, mich auf einmal wieder hasst und mich abweist, warscheinlich noch mehr denn je.
„Worüber denkst du nach?" fragt mich ausgerechnet er.
Die Person, wegen der ich mir solche Sorgen mache.
„Ach nichts." streite ich ab.
„Hat dir schon mal jemand gesagt, wie schlecht du im Lügen bist? Offensichtlich machst du dir über irgendetwas Sorgen. Und versuche es gar nicht erst abzustreiten, du bist viel zu leicht zu lesen." entgegnet Zoro.
Tief atme ich ein und wieder aus.
„Kannst du mich kurz umarmen?" frage ich stattdessen.
Ich brauche seine Nähe einfach.
Zumindest die letzten Stunden will ich noch voll und ganz auskosten.
Ohne ein Wort zu sagen kommt er mir näher und drückt mich an sich.
Keine 5 Sekunden später greift er mit beiden Händen an meinen Hintern, um mich hoch zu heben.
Nicht erst einmal hat er mich in der letzten Woche so getragen.
Wie auch sonst lasse ich meinen Kopf auf seiner Schulter sinken und Atme seinen Duft ein.
Meine Arme sind dabei fest um ihn geschlungen, nicht dazu bereit, ihn je wieder los zu lassen.
Ich bekomme nicht mal mit, wohin ich getragen werde, viel zu sehr konzentriere ich mir auf die Person, in dessen Armen ich grade liege.
Erst als ich auf einem Bett abgesetzt werde, bemerke ich, dass wir in meinem Zimmer angekommen sind.
Wir legen uns gemeinsam hin und kuscheln einfach nur.
„Willst du mir jetzt sagen, was los ist?" unterbricht der Grünhaarige die angenehme Stille zwischen uns.
„Ich will nicht, dass du mich hasst."
„Was?"
„Wenn du nicht mehr unter Einfluss dieser scheiß Frucht stehst, wirst du mich wieder hassen. Ich will nicht, dass du mich hasst. Ich habe die letzte Woche wirklich sehr genossen, ich mag es, in deiner Nähe zu sein und dich küssen und umarmen zu können. Jedes Mal, wenn du mir ein Kompliment machst und mich wie den wichtigsten Menschen in deinem Leben behandelst, fühle ich mich so wohl. Ich weiß nicht, was ich ohne das alles machen soll. Ich mag dich wirklich. Also mag mag, weißt du?" rede ich durcheinander, selber nicht wissend, wie genau ich mich ausdrücken soll.
Mit jedem Satz drücke ich Zoro noch ein wenig näher an mich heran.
Mein ganzer Körper ist angespannt.
Schon lange habe ich mich nicht mehr so sehr darauf konzentrieren müssen, nicht zu weinen.
„Hey, alles gut. Ich werde dich nicht hassen, versprochen. Du kannst mich so viel küssen und umarmen, wie du willst. Wir können gerne jede Nacht miteinander kuscheln. Und in meinen Augen wirst du immer der wunderschönste und tollste Mann auf dieser Welt bleiben." beruhigt der andere mich und gibt mir einen so zarten und liebevollen Kuss auf die Haare, dass ich ihn kaum spüren kann.
Ich nicke daraufhin nur und gebe einen zustimmenden laut von mir.
Schön wäre es, könnte ich ihm glauben, doch ich weiß es besser.
Wieder bricht Stille zwischen uns aus.
Immer wieder bekomme ich sanfte Küsse auf meinem Kopf verteilt, bis ich schließlich einschlafe.
Langsam öffne ich meine Augen, während ich mich ein meinem Bett wälze und strecke.
„Na, gut geschlafen, Schlafmütze?"
Müde gebe ich nur ein „Mhm" von mir.
„Scheiße, wie spät ist es?" trifft es mich mit einem Schlag.
„Keine Sorge, die anderen werden schon nicht verhungern, wenn sie heute mal eine Stunde später essen. Werd erstmal wieder richtig wach."
„Nein, aber-" ich unterbreche mich selbst, als ich wieder an den Körper neben mir gedrückt werde.
Mein Gesicht zum wiederholten Male in der unglaublich weichen Brust meines neuen Schwarmes.
Viel zu angenehm ist es, als dass ich weiter herumschreien könnte.
Da er sich ja noch immer so verhält, wie vorhin, werde ich schon noch Zeit haben.
Und trotzdem, ich will wissen, wie viel noch.
Er wird sicherlich komplett ausrasten, sollte die Frucht ihre Wirkung verlieren.
Ich sollte mich also lieber davor irgendwo verkriechen und den Kontakt zu ihm die nächsten Tage oder Wochen erst einmal meiden.
„Ich will trotzdem noch wissen, wie spät es ist." nuschel ich verschlafen.
„Ca. 19 Uhr." bekomme ich endlich eine Antwort.
„Danke"
.
.
.
„Warte was? 19? Kurz nach 18 Uhr solltest du doch wieder normal sein." realisiere ich.
„Oh ja, bin ich auch. Ich hatte genau das gleiche Kopfhacken, dass ich hatte, als ich diese Frucht geschluckt habe, diese Schmerzen werde ich nie wieder vergessen. Kann man die Dinger nicht wenigstens so züchten, dass sie keine Schmerzen mehr verursachen?" regt er sich auf.
Doch nicht wie sonst, seine Stimme klingt viel weicher und liebevoller und er streicht mir noch immer sanft durch meine Haare.
„Wieso bist du so nett zu mir? Du solltest mich hassen. Durch mich hast du diese Frucht gegessen und wegen mir warst du gezwungen solche... Dinge zu tun. Ich versteh das nicht." fange ich fast an zu weinen.
Ich sollte mich doch eigentlich freuen, doch ich bin so überfordert.
Ich habe doch selber keine Ahnung, was ich fühlen und denken soll, geschweige denn, wie ich reagieren soll.
Ich will ihn nicht los lassen.
Ich will diese ganzen gemeinsamen Momente nicht loslassen.
„Ich hab dir doch versprochen, dass ich dich nicht hassen werde. Und ich breche meine Versprechen nie. Außerdem könnte ich dich niemals hassen. Ich habe dich auch noch nie gehasst. Manchmal bist du mir vielleicht ein wenig auf die Nerven gegangen, ja, aber du warst immer einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Du bedeutest mir wirklich viel, sowohl platonisch, als auch romantisch. Also lass es uns doch versuchen. Wieso versuchen wir nicht einfach, eine Beziehung zu führen? Abgeneigt von dieser Idee scheinst du ja offensichtlich nicht zu sein." während all den Worten streicht er mir noch immer über den Kopf.
Zum ersten Mal hebe ich meinen Kopf und schaue ihm in die Augen.
„Wirklich?"
„Wirklich."
Glücklich umarme ich ihn.
Vorsichtig drückt er mich nach wenigen Sekunden weg, um mich in eine sitzende Position zu ziehen.
Nun sitzen wir hier also, er mit beiden Beinen von sich gestreckt und ich auf seinen Oberschenkeln, während wir uns tief in die Augen schauen, uns gegenseitig betrachten und uns dabei immer näher kommen.
Schließlich liegen unsere Lippen sanft aufeinander, meine Oberlippe zwischen seinen.
Sie passen perfekt ineinander, bewegen sich sanft gegen die des anderen.
Unser eigener Rhythmus entsteht, es ist, als würden wir uns schon immer so küssen.
Es passiert einfach, ohne darüber nachdenken zu müssen.
Ich versinke vollkommen in diesem Kuss, es ist, als wären wir alleine auf dieser Welt, nur wir zählen in diesem Moment.
Niemand kann uns diesen nehmen, nicht die Erinnerungen daran und auch nicht die Gefühle die wir dabei empfinden.
Der Kuss bleibt sanft und liebevoll.
Seine Zähne die vorsichtig an meiner Unterlippe ziehen, verleiten mich dazu, mich noch tiefer in seine Arme fallen zu lassen, mich ihm vollkommen hinzugeben.
Viel zu schnell müssen wir uns wieder lösen.
Das Lächeln liegt nach wie vor auf unser beider Gesichter, verliebt blicken wir uns gegenseitig in die Augen.
Es sind keine Worte nötig, wir genießen einfach die angenehme Stille.
Zufrieden schließe ich meine Augen.
Habe ich es wirklich geschafft?
Habe ich wirklich einen Menschen gefunden den ich lieben darf?
Jemanden, der mich auch liebt?
Endlich bin ich nicht mehr alleine, werde nicht mehr verletzt und abgewiesen.
Nach all den Jahren kann ich vielleicht endlich meinen inneren Frieden finden und mein Leben einfach genießen, ohne mich selber zu stressen.
"Worüber denkst du schon wieder nach?"
"Ach nichts, nur daran, wie dankbar ich dafür bin, dich zu haben."
Wieder bekomme ich einen kurzen Kuss auf die Lippen gedrückt.
"Ich bin auch dankbar, dich zu haben. Ich liebe dich"
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