I wie intim

Sex ein Tabu? Vielleicht, wenn man bedachte, dass es etwas Intimes zwischen Mann und Frau wäre. Noch intimer, wenn es zwischen zwei Männern geschah. Allein schon deswegen, weil es nicht immer und überall toleriert wurde, dass sich überhaupt zwei gleichgeschlechtliche Menschen liebten.

Helmut lächelte schwach, betrachte dabei seinen noch schlafenden Freund, der leise im Schlaf schmatzte und schwang sich schließlich aus den Federn. So gerne er liegengeblieben wäre, aber es ging nicht.

Lea wartete, kam jeden Moment und würde klingeln. Sein blondes Schaf würde das zwar nicht wecken, besaß Jerome einen so tiefen Schlaf, dass er selbst eine Atombombe überhören würde. Helmut grinste breit, schnappte sich seine gestern zurechtgelegte Kleidung und verschwand im angrenzenden Badezimmer.

Lange brauchte der braunhaarige Riese nicht, stand bereits nach zwanzig Minuten frisch geduscht und angezogen in der Küche und setzte Kaffee auf. Kurz blickte er auf die Uhr, stellte fest, dass noch Zeit war ein paar Brötchen aufzubacken. Eine Abwechslung zu Butterhörnchen und Toastbrot. Den Tisch deckte er einfach, stellte jedoch frische Blumen in die Mitte und verlieh dem freundschaftlichen Frühstück die frühlingshafte Note.

Zudem wusste Helmut ganz genau, wie sehr Lea Blumen liebte. Nochmals sah er im Anschluss prüfend sein vollendetes Werk an, nickte zufrieden und eilte zur Tür, als es an dieser schellte. Pünktlichkeit war etwas, dass man Lea als positive Eigenschaft zusprechen konnte, ebenso ihre aufrichtige, ehrliche Art. Die Direktheit war weniger das, was Helmut mochte, konnte Lea schon sehr spezielle Fragen stellen und pochte auf eine Antwort. Für Helmut konnte das schnell mal peinlich werden, dafür sorgen, dass es ihm die Röte ins Gesicht zauberte, wenn die Fragen wieder zu intim wurden.

Schnell schob er dies in die hinterste Ecke seiner Gedanken, öffnete galant die Tür und lächelte seine gute Freundin an.

"Ich dachte schon, ihr schiebt da oben noch schnell ne Nummer und lasst mich hier draußen verschimmeln."

Direkt wie immer. So, wie Helmut sie kannte und liebte.

„Komm rein, ehe die Brötchen schwarz werden", merkte er an, überging ihre freche Art, was ihr ein leises, aber ehrliches Lachen entlockte.

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