twenty-nine
Alecs P.O.V
"Ich- ich liebe dich"
Mein Gehirn schien nach diesen Worten komplett abzuschalten. Ich wusste nicht was ich tun oder sagen sollte. Meine Zunge war wie gelähmt. Ich schüttelte meinen Kopf um meine Gedanken zu klären doch das einzige was ich raus bekam war ein lächerliches 'Ich muss jetzt gehen'.
Ihr Gesicht verzog sich sofort als hätte ich ihr ein Messer in den Bauch gejagt.
Ich hielt es nicht aus weiterhin in ihr Gesicht zu sehen und lief weg.
In dem Moment hätte ich meinen Kopf gegen eine Betonmauer knallen können.
Im Besprechungszimmer setzte ich mich neben Felipe und ein Berater stellte uns seine Vorschläge mit einer PowerPoint Präsentation vor.
Ich konnte nicht zuhören, in meinem Kopf hallten immer wieder diese drei Worte.
Felipe schien meine Unruhe zu bemerken.
"Estás bien?"
Ich nickte.
"Alles gut", log ich.
"...Obwohl weißt du nichts ist gut", änderte ich meine Meinung. Verwirrung durchzog Felipes Gesicht. Ohne irgendwas zu sagen stand ich auf und stürmte aus dem Zimmer. Mierda! Fuck!
Ich stieg in mein Wagen und fuhr erst mal in die Chocolate Factory.
Schokolade hilft doch immer, oder nicht?
"Wie kann ich ihnen helfen?", fragte mich eine Angestellte.
"Ich habe es bei der Frau die ich liebe verkackt und muss es wieder gut machen", erklärte ich schnell ohne durchzuatmen.
Sie nickte, eilte schnell in das Lager und kam mit einem 3D Herz aus Schokolade raus.
"Gut, nehme ich"
Ich bezahlte und eilte mit der Packung wieder ins Auto.
Nächster Halt, irgendein Blumen Laden.
Ich hielt vor 'Macy's Blumen' an und rannte wieder rein.
Bevor die Verkäuferin was sagen konnte tat ich es schon.
"Welche Blumen Bedeuten 'Es tut mir leid, ich bin ein Idiot und ich liebe dich?", fragte ich.
Die Frau warf mir einen wissenden Blick zu. Dann machte sie einen großen Strauß aus roten und weißen Rosen.
Sie drückte mir das Rosen Bouquet in die Hand und ich legte ihr ein Fünfziger auf den Tresen.
Mit schnellen Schritten machte ich mich wieder auf den Weg zum Wagen bis mein Handy läutete. Unbekannte Nummer.
Ich klickte auf den Chat und meine Hand fing vor Wut an zu zittern.
Auf dem Bild war ein Bild von Mel abgebildet, wie sie festgebunden an einem Stuhl saß.
'Wer bist du und was willst du?!', schrieb ich.
Fuck!
Mein Körper bebte vor Wut und ich musste mich zusammenreißen meine Autoscheibe nicht einzuschlagen.
Was für mich wie eine Ewigkeit vorkam, waren wahrscheinlich nur ein paar Sekunden.
Eine neue Nachricht.
'Gotham Street 49. Lagerhaus 6. Komm allein.'
Ohne weiter zu überlegen stieg ich in den Wagen und raste über die Straßen. Ich wusste genau wo das Lagerhaus 6 war. Den Weg konnte ich wahrscheinlich mit verbundenen Augen fahren.
Es war das Lagerhaus in dem ich zum ersten Mal jemandem das Leben genommen hatte.
Nach zehn Minuten war ich da, ich nahm die Waffe aus dem Handschuhfach und lief vorsichtig rein.
Bis jetzt hatte ich noch niemanden gesehen, was das alles hier merkwürdiger machte.
Wer könnte Mel entführt haben?
Es könnten viele sein, da wir nicht gerade wenige Feinde hatten aber wer kannte das Lagerhaus 6?
Es war alles still und ich dachte schon man hätte mich auf die falsche
Fährte gelockt.
Ein quietschen und komischer Krach zeigte mir aber, dass ich richtig war. Ich folgte dem Geräusch runter in den Keller.
Dort saß sie dann.
Und für kurze Zeit war ich wie gelähmt.
Sie versuchte die Seile um ihre Beine zu lockern.
Ihr Kopf schnappte hoch als sie hörte das jemand den Raum betreten hatte.
Ich legte den Lichtschalter um und ihre Augen weiteten sich ungläubig. Ich eilte an ihre Seite und versuchte die Knoten zu lösen bis ich plötzlich die kälte einer Waffe an meinem Hinterkopf spürte.
Das wäre ja sonst auch zu einfach gewesen...
Ich entfernte meine Hände vom Seil und hielt sie hoch.
"Steh auf"
David?
Ich stand langsam auf.
"Dreh dich zu mir", befahl er nun in einem ruhigen Ton, was ich befolgte.
Ich konnte ihn kaum wiedererkennen.
Das sollte mein alter Freund David sein? Ein sadistischer Ausdruck zierte sein Gesicht und in seinen Augen sah ich nichts Anderes als puren Zorn.
"Trete von Mel weg", forderte er mich auf.
Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen aber ich wäre ihm am liebsten an die Kehle gesprungen als er sie Mel genannt hatte.
Jedoch tat ich wie mir befohlen und er stellte sich dann vor sie, seine Waffe immer noch auf mich gerichtet.
"David was soll das?", fragte ich ihn und versuchte meine Stimme so ruhig wie möglich klingen zulassen.
"Das Leben meines Bruders gegen deines", antwortete er kurz und verlor dieses Mal seinen ruhigen Ton.
"Du weißt, dass ich keine Wahl hatte. Er hatte uns verraten und es hat das Leben meines Vaters gekostet", erklärte ich behutsam.
Er schüttelte seinen Kopf als seine Augen glasig wurden.
"Er war mein Bruder!", schrie er und Mel zuckte hinter ihm kurz zusammen.
Mein ganzer Körper spannte sich an.
Sie warf mir einen Blick zu den ich nicht ganz entziffern konnte.
Danach blickte sie unauffällig runter auf ihre Beine und ich wusste auf was sie hinauswollte.
David löste die Sicherung und mein Blick schnappte zu ihm.
"Ein paar letzte Worte?", fragte er plötzlich amüsiert.
Der Typ war definitiv Bipolar.
Kaum hatte der Satz seinen Mund verlassen, kickte Melodie von hinten zwischen seine Beine und er beugte sich vor Schmerz vor.
Ich ergriff die Chance und holte meine Waffe raus.
Der erste Schuss war auf sein Bein gerichtet und er sackte zu Boden. Mit einer schnellen Bewegung nahm ich ihm seine Pistole weg und richtete beide auf ihn.
Nur noch den Abdruck betätigen...
Ich schüttelte meinen Kopf, ich konnte ihn nicht töten.
Ich war mit ihm aufgewachsen.
Schließlich ließ ich die Waffen nieder und band mit dem Seil mit dem zuvor Melodies Beine zusammengebunden waren Davids Hände an einem, auf den Boden angeschraubten, Tisch fest.
Ich löste ihre Knoten an den Händen.
"Du hast mal wieder gewonnen huh?", kam es rhetorisch von David als er bitter auflachte.
"Du gewinnst immer und immer und immer wieder", redete er weiter und haute sich dabei seinen Kopf bei jedem 'immer' an das Tischbein.
Ich ignorierte seine Aussage und schrieb Roy, dass er Männer herschicken sollte.
"Geht es dir gut?", fragte ich Mel und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Sie nickte, doch wich mir aus.
Also ließ ich meine Hand fallen. David murmelte nur unverständliche Sachen unter seinem Atem und haute hin und wieder seinen Kopf an das Tischbein.
Ja, der Typ war ganz schön abgefuckt...
Nach einer viertel Stunde waren die Männer da und Mel und ich konnten gehen.
Wir liefen schweigend zum Auto. Jedes Mal wenn ich sie ansah schaute sie stur nach vorne.
Selbst im Auto setzte sie sich nach hinten.
"Princesa tut mir leid, was passiert ist"
Bei dem Wort 'Princesa' sah sie mich schließlich vernichtend an.
"Nenn mich nicht so", sprach sie kalt.
"Lass es mich erklären", fing ich an, weshalb sie mich ungläubig anblickte.
"Es gibt nichts zu erklären! Halt einfach deine Fresse und fahr!", fuhr sie mich an und schüttelte genervt ihren Kopf als sie sich nach hinten lehnte.
Mein Griff um das Steuer wurde fester aber ich sagte nichts.
Ich hatte wohl richtig verschissen, nicht?
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