KAPITEL 07
E L I Z A B E T H
Mit einem gewagten Lächeln sah Luke sich mal wieder im Flur um und suchte etwas um seine Schuhe abzustellen. Mitteilungslos deutete ich auf eine Matte die extra für Schuhe auf dem Boden platziert wurde.
Meine Mutter kam aus der Küche gelaufen.
»Hallo Luke, schön dass du dir die Zeit genommen hast mit uns zu Essen. Dean wird gleich zu uns kommen, er hatte nur einen wichtigen Zwischenfall. Liz, bringe ihn doch bitte schon einmal zum Tisch.«
Der Angesprochene nickte höflich und schenkte Mum ein charmantes Lächeln.
»Wie hätte ich auch diese wunderbare Einladung nicht annehmen können? Außerdem war es selbstverständlich, dass ich ihrer Tochter geholfen habe, Mrs. Reed. Sie sehen übrigens bezaubernd aus«, säuselte er meine Mutter voll.
So viel Höflichkeit, mir wurde beinahe schlecht.
Meine Mum hingegen fuhr sich geschmeichelt und zugleich etwas verlegen durch die Haare. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wandte sie sich von uns ab um wieder ihren Platz in der Küche einzunehmen.
»Du Charmeur«, grummelte ich und lief ins Esszimmer.
»Wer kann der kann.«
Luke zwinkerte mir zu und ich setzte mich auf den Stuhl, ohne auf das Zwinkern einzugehen. Meine Krücke stellte ich etwas abseits ab, mein Fuß würde es heute Abend schon aushalten mich ohne die Stütze zu tragen.
Unser Gast stand teilnahmslos herum, ehe er sich dazu entschied gegenüber von mir Platz zu nehmen.
Wären wir alleine gewesen hätte ich ihn mit Sicherheit mit meinem Todesblick umgebracht.
Die Haustür wurde aufgerissen, ich zuckte zusammen. Dad sah aus als wäre er von allen guten Geistern verlassen worden. Ich konnte von hier aus genau sehen, wie er ein gefaktes Lächeln aufsetzte und auf uns zuging.
»Hallo Luke, schön dass du gekommen bist. Hallo Spätzchen«, sagte er und begrüßte mich indem er seine Lippen auf meinen Haarscheitel drückte.
Mit leicht rosa gefärbten Wangen schielte ich auf den Boden um Luke nicht ins Gesicht sehen zu müssen.
Bestimmt hatte er eine spöttische Miene aufgesetzt.
»Liz, würdest du mir bitte beim reintragen helfen?«, kam es aus der Küche.
Normalerweise hätte ich lautstark protestiert da ich ein ziemlich fauler Mensch war, aber vor Luke wollte ich weiterhin das brave Mädchen spielen. Ich hatte keine Lust darauf, dass er etwas hatte womit er mich aufziehen konnte.
Die Wunde an meinem Fuß machte sich bemerkbar, es war ein ertragbarer Schmerz.
»Hier, Elizabeth. Stell die einfach in der Mitte auf den Tisch«, sagte meine Mutter und kümmerte sich um den Ofen, in dem eine riesige Ente brutzelte.
Zwei Töpfe auf meinen Händen balancierend, tappte ich zurück ins Zimmer, in dem Luke und mein Dad bereits ein angeregtes Gespräch führten. Ich wusste, dass ich diese Belastung früher oder später bereuen würde, aber im Moment war mir das herzlichst egal.
Vorsichtig stellte ich den einen ab, und schenkte meine volle Aufmerksamkeit auf den Topf mit der Bratensoße, welcher alles andere als leicht war.
Wie aus dem Nichts kam mein Hund auf einmal angerannt. Anscheinend hatte Socke beschlossen mich anzuspringen und die heiße Soße in dem Gefäß dass ich in meinen Händen hielt zu ignorieren.
»Socke, aus!«, schrie ich und schnappte nach Luft als mir der Topf aus den Händen glitt und sich der gesamte Inhalt auf dem Tisch verteilte.
Als hätte das nicht schon gereicht, spritzten ein paar Tropfen ausgerechnet auch noch auf Lukes Hose. Mit offenem Mund verfolgten Dad und ich das ganze Geschehen regungslos, die ganze Tischdecke war für den Abfalleimer; überall hing die braun schimmernde Soße.
»Also ich will ja nichts sagen«, fing Luke an und erhob sich. »Aber die Soße verbrüht gerade meine Haut«, sprach er schmerzvoll zischend weiter und behielt dennoch ein resigniertes Lächeln auf seinen Lippen.
Aus der Küche kam nun auch Mum gelaufen. »Elizabeth, du bist so tollpatschig! Und dann auch noch auf unseren Gast! Bring ihn nach oben ins Badezimmer und schau dass du seine Hose wieder sauber bekommst!«, schimpfte meine Mutter und wedelte mit ihrem Zeigefinger wie ein aufgescheuchter Spatz.
Mir war die ganze Sitaution so peinlich, dass ich sogar die Tatsache ignorierte, dass sie mich bei meinem vollen Namen und dann auch noch vor Luke benannt hatte.
Luke sah mich aus seinen großen, blauen Augen unschuldig an.
»Komm einfach mit«, zischte ich und stampfte aus dem Raum, anschließend die Treppen nach oben. Die Tür zum Badezimmer stieß ich mit meinem Fuß auf. Er trat über die Schwelle und sah sich nach einem Lappen um. Schweigsam holte ich einen aus der obersten Schublade der Kommode.
»Hier«, war das einzige was ich sagte, als ich ihm den Lappen zuwarf. Kommentarlos stellte er sich vor das Waschbecken und begann damit, seine Hose sauber zu machen.
»Das klappt so nicht, ich muss das Ding ausziehen«, murmelte er und wollte sich die Hose herunter ziehen. Erschrocken riss ich die Augen auf.
»Das war dann wohl mein Stichwort«, brummte ich.
Lukes raues, kehliges Lachen erklang hinter mir. »Hast du noch nie einen Typen in Boxershorts gesehen?«, hakte er nach.
Meine Wangen verfärbten sich mal wieder in ein leichtes rot, verlegen starrte ich auf meine Füße. Ehe er etwas erwidern konnte, machte ich mich aus dem Staub.
»Halbnackte Jungs habe ich schon oft gesehen, nur leider waren die nie wirklich heiß«, hauchte ich so leise, dass er es nicht mehr hätte hören können und hatte trotz dessen einen quietschigen Unterton in der Stimme.
Die braune Holztür schmiss ich in ihr Schloss, während ich gleichzeitig ein paar verirrte Strähnen aus meinem Gesicht räumte. Wieso musste er mich immer so in Verlegenheit bringen? Ein Räuspern entwich meiner Kehle.
Eigentlich wollte ich mich so schnell wie möglich von dieser Tür entfernen, aber meine Füße schienen mit Beton an den Boden gefesselt zu sein. Als ich mich dann auch noch vor das Schlüsselloch hockte, war alles vorbei.
Geht's dir eigentlich noch gut? Mach das du da weg kommst!, schrie eine Stimme in meinem Inneren.
Mit pochendem Herzen wagte ich einen schnellen Blick durch das kleine Loch. Lukes Boxershorts war von Calvin Klein, sie betonte seine durchtrainierten, langen Beine.
Fast hätte ich gesabbert, wie versteinert kauerte ich da vor dem Eingang ins Badezimmer und bemerkte gar nicht wie Luke seine Hose wieder nach oben zog, am Ende den Gürtel noch verschloss. Die Tür ging auf und ich flog direkt nach hinten um.
»Was machst du da am Boden?«, fragte Luke verwirrt und strich über seine nasse Hose.
»Nichts. Ich war nur müde und dachte mir; warum eigentlich nicht einmal auf dem Boden schlafen? Ist bestimmt gemütlich«, sagte ich sarkastisch.
Er fing an zu lachen, schaffte es dem Anschein nach nicht mehr damit aufzuhören und ich bekam Panik, dass er vielleicht ersticken könnte. Beleidigt verschränkte ich beide Arme vor meiner Brust und pustete mir eine Strähne aus dem Gesicht.
»Soll ich dir beim Aufstehen helfen? Immerhin musst du doch Schmerzen in deinem Fuß haben.«
Auf meinen Lippen bildete sich ein kleines Lächeln. Fast hätte ich die nette Seite von Luke vergessen. Und meinen Fuß hatte ich auch beinahe vergessen. Der große Junge bückte sich leicht um mir seine Hand hinzuhalten. Vorsichtig griff ich nach ihr, sie fühlte sich weich und warm zugleich an.
Mit einer Gänsehaut auf dem Körper stand ich also wieder auf den Beinen, bereit zum Treppen steigen. Luke schritt vor mir nach unten, ich betete innerlich dass jetzt nichts mehr Peinliches geschehen würde, doch das Schicksal hatte leider etwas anderes geplant.
Auf der vorletzten Treppenstufe passierte es; ich stellte meinen unverletzten Fuß etwas zu weit vorne auf dem Holz ab und rutschte schlussendlich aus.
Ich wäre vermutlich mit voller Wucht und dem Gesicht voran auf den Boden geknallt, hätte Luke mich nicht rechtzeitig aufgefangen. Dicht an seine Brust gepresst atmete ich erst einmal erleichtert aus, dass nichts Schlimmeres passiert war.
»Wieso bist du nur so tollpatschig?«, murmelte er mir ins Ohr und die fast verschwundene Gänsehaut bildete sich noch einmal.
Luke stellte mich erneut auf beide Beine, ich zwinkerte ihm zu. »Angeboren, würde ich schwer vermuten.«
Als sich ein Lächeln auf seinem Mund bildete, kamen die Grübchen auf seinen Wangen zum Vorschein. Sie waren mir noch nie aufgefallen. »Liza Maria, ich wäre dir sehr verbunden wenn du aufhören könntest mich anzustarren, ich weiß schon dass ich richtig gut aussehe.«
»Du bist so ein selbstverliebter Kotzbrocken.«
»Das wusste ich auch schon«, lachte er.
»Ich hasse dich, Lucas Robert.«
»Du solltest dir langsam etwas einfallen lassen, was ich noch nicht weiß, Elizabeth Maria.«
»Kannst du dich zwischen Liza und Elizabeth nicht entscheiden, oder warum benennst du mich mit beiden Namen?«, fragte ich ihn.
»Ich finde beide wunderschön, genau wie dich. Das ist der einzige Grund, weshalb ich manchmal Elizabeth und manchmal Liza sage«, sagte er mit einem extra schleimigen Unterton in der Stimme, da er genau wusste, wie sehr ich so etwas hasste.
Und trotzdem hatte er mich damit zum Schweigen gebracht, da ich nicht wusste was ich antworten konnte. Zögerlich und mit langsamen Schritten stiefelte ich hinter Luke her, zurück ins Esszimmer wo meine Eltern bereits ungeduldig warteten.
»Da seid ihr ja endlich. Das Essen ist fast kalt. Luke, ich hoffe mit deiner Hose ist alles in Ordnung, wenn nicht werden wir sie in die Reinigung schicken und selbstverständlich die Kosten übernehmen«, meinte Mum und ich steckte mir augenverdrehend die volle Gabel in den Mund.
Typisch.
Warum konnte sie diese versnobte Sprache nicht einmal lassen?
Der Geschmack breitete sich in meinem Mund aus, genüsslich nahm ich noch einen Bissen von meinem Brot das auf dem Teller lag.
»Nein, ich habe sie sauber bekommen, das ist nicht nötig«, winkte er ab.
Bestimmt würde gleich noch die Fragerunde folgen, in der sie Luke über sein Leben ausquetschte.
»Und, hast du schon etwas für deine Zukunft geplant?«, platzte sie schließlich heraus, einen neugierigen Blick auf ihren Gesichtszügen.
Was hatte ich gesagt? Ich kannte meine Mutter einfach zu gut.
Schadenfroh grinste ich in die Runde, schaffte es nicht mir einen mitleidigen Blick abzuringen, und diesen meinem Gegenüber zu schenken. Stattdessen fiel meine Aufmerksamkeit auf die nasse Tischdecke die am Ende des Zimmers auf der Kommode lag.
Mum hatte mit Sicherheit alles versucht um das Teil zu retten, mal sehen ob ihre tolle Reinigung auch das wieder hinbekommen konnte.
»Eigentlich noch nicht. Also ich habe ein paar Wünsche, aber etwas Festes gibt es da noch nicht«, meinte er gelassen.
Jetzt kam Phase Zwei der Ausquetschung.
»Und was genau stellst du dir vor? Erzähle mir von deinen Wünschen«, verlangte sie und schob sich eine Gabel Ente in den Mund.
Man merkte Luke sichtlich an, wie unangenehm ihm das Thema war.
»Naja, ein großer Fortschritt und eine Erleichterung noch dazu wäre es, wenn ich meiner Familie etwas Geld geben kann, damit wir in ein besseres Haus ziehen können«, erzählte er und wurde mit jedem Wort immer leiser. Seine Stimme hatte noch dazu einen schüchternen Unterton; das Mitleid welches ich mittlerweile für ihn empfand, stieg von Sekunde zu Sekunde.
»Habt ihr etwa nicht so viel Geld?«, bohrte sie unverhofft weiter nach.
Okay, jetzt reichte es wirklich; das konnte man sich ja nicht mit anhören.
»Mum! Könntest du vielleicht aufhören alle Leute immer auszuquetschen die bei uns zu Besuch kommen? Es gibt auch etwas das man Privatsphäre nennt. Ich weiß nicht ob dir das Wort etwas sagt, aber lass ihn doch mit der Fragerei in Ruhe«, rief ich und legte meine Gabel ein klein wenig zu laut auf den Teller zurück.
Luke warf mir einen beruhigenden Blick zu und bedeutete mir mit seinen durchdringlichen Augen ein bisschen herunterzufahren.
Mum guckte mich etwas erstaunt an, hielt aber dann den Mund.
Das sollte wohl nicht länger anhalten, denn schon wenige Minuten später kam die nächste Frage.
»Hast du eigentlich eine Freundin, Luke? So ein hübscher junger Mann wie du ist doch sicherlich richtig begehrt.«
Ich verschluckte mich an einem Stück Ente und hustete mir fast die Seele aus dem Leib. Mit einem schnellen Griff schnappte ich mir mein Glas und setzte es an die Lippen, nur um danach das kalte Wasser meinen Hals hinunter zu spülen. Lukes Augen hafteten auf mir als er die nächsten Worte aus seinem Mund entweichen ließ.
»Nein, habe ich nicht.«
Ein Lächeln hatte seine Lippen wieder erobert.
Mit roten Wangen machte ich mich daran, die nächste Ladung auf meiner Gabel herunterzuschlucken. Mit einer Hand wollte ich mir ein weiteres Brot aus dem Brotkorb angeln, Luke hatte anscheinend dasselbe vor. Unsere Hände berührten sich kurz, ich zuckte ein wenig zusammen. Mit gesenktem Blick zog ich meine so schnell wie es mir möglich war wieder weg.
Auf das Brot verzichtete ich nun auch mit dem größten Vergnügen.
-'-
»Ich hoffe dir hat es geschmeckt. Haben du uns Liz eigentlich schon den nächsten Termin für die Nachhilfe ausgemacht?«, fragte meine Mutter während Luke sich seine Schuhe anzog.
»Noch nicht, aber ich hätte morgen Zeit.«
»Elizabeth hat morgen auch Zeit. Dann haben wir das ja auch schon einmal erledigt. Trefft euch doch nach der Schule und kommt dann wieder hierher«, schlug sie freudig vor.
Langsam kam ich mir vor wie ein fünf Jahre altes Mädchen, das nicht selbst reden konnte.
»Wir werden sehen was sich ergibt. Tschüss Luke, wir sehen uns«, meinte ich kurz angebunden und schob ihn zur Türe heraus.
»Wieso bist du nur immer so unhöflich?«, zickte Mum mich an.
Vor Empörung wäre mir fast mein Kiefer auf den Boden gefallen, soweit stand der Mund offen.
»Ich? Unhöflich? Wer hat hier denn die ganze Zeit nachgehakt und einen fremden Kerl ausgequetscht?«, zischte ich.
»Er ist doch nicht fremd. Und ich bin eben neugierig, das müsstest du aber langsam mal wissen. Der Junge ist ein wahrhaftiger Prinz Charming und so sehr scheint ihr euch doch gar nicht zu hassen. Zumindest macht es auf mich nicht wirklich den Anschein. Eher das genaue Gegenteil, Liebes«, sagte sie und hob währenddessen mahnend den Zeigefinger.
Noch während meine Mutter diese ganzen Sachen sagte, machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer.
So einen Mist wollte ich mir nicht mehr anhören.
In meinem Badezimmer in das ich gerade geflüchtet war, roch es noch immer nach Lukes Aftershave. Ohne großartig darüber nachzudenken, klatschte ich mir etwas Wasser ins Gesicht und trocknete dieses danach mit einem Handtuch ab.
Mit mir stimmte doch etwas nicht.
Luke war der schlimmste Junge den ich je kennenlernen durfte und das sollte gefälligst auch so bleiben. Mit müden Augen musterte ich mich im Spiegel und bekam meine bleiche Haut zu Gesicht. Jedoch wurde ich von einem lauten Schussgeräusch, welches von unten kam, jäh unterbrochen.
Mit weit aufgerissenen Augen spürte ich das Adrenalin durch meine Adern pumpen.
Was war das denn bitte gewesen?
Neugierig aber auch ängstlich lugte ich vorsichtig durch die Badezimmertür und zog meinen Kopf auf der Stelle wieder zurück, als ich eine schwarze Gestalt wahrnahm die die Treppen nach oben huscht.
Mein Herzschlag beschleunigte sich so schnell, ich hatte noch nie erlebt dass mein Herz in solch einer Höchstgeschwindigkeit geschlagen hatte. Nervös guckte ich mich um und suchte etwas, das ich vor den Türgriff stemmen konnte.
Aus welchem Grund auch immer stand ein Besen in der Ecke, welcher sich natürlich sehr gut dafür eignete. Mit aller Kraft steckte ich das spindeldürre Ding unter den Griff und keuchte einmal leise auf, als ich leise Schritte von draußen vernahm.
Im letzten Moment schmiss ich mich auf den Boden, dann erklang ein weiterer Schuss.
Das Loch an der Tür war nicht sonderlich groß, aber es reichte aus um mir eine Heidenangst einzujagen.
Auf dem Weg zum Fenster wäre ich fast über meine eigenen Füße gestolpert.
Ausgerechnet jetzt ließ es sich nicht gerade leicht öffnen, wer wusste wann derjenige vor der Tür noch einmal schießen würde.
Tränen kamen aus meinen Augen, was war hier los?
Ein Klicken ertönte, das Fenster war endlich offen. Zwar war ich im ersten Stock, aber vielleicht schaffte ich es ja irgendwie mich nach unten zu hangeln.
Selbst von hier aus konnte ich hören wie die Pistole vor dem Zimmer geladen wurde.
Mit einem Fuß war ich bereits auf dem Fensterbrett, als mein Blick auf den Pool fiel; er lag ungefähr drei Meter entfernt in der Wiese. Es gab eine Chance, dass ich es schaffen könnte, direkt in das Wasser zu springen, um somit unverletzt unten anzukommen.
Ich holte noch einmal tief Luft, setzte den zweiten, noch dazu immer noch verletzten Fuß auf das Sims.
Wenn ich das überleben würde, wäre ich wenigstens auf eine halbwegs natürliche Weise in das Land der Toten verschwunden. Mir blieb keine Zeit mehr darüber weiter nachzudenken, weil hinter mir die Tür aufgetreten wurde und ich so erschrak, dass ich mit meinem Gleichgewicht zu kämpfen hatte.
Dann drückte ich mich schlussendlich mit aller Kraft ab, ignorierte die Schmerzen in meinem Fuß und ließ mich fallen.
Ich war tatsächlich gesprungen.
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