KAPITEL 05
L U K E
Die ganze Zeit vibrierte mein Handy; Jimmy hörte nicht auf mir Nachrichten zu hinterlassen, in denen er mir daran erinnerte, dass ich bereits eine Verspätung von zirka 15 Minuten hatte.
Dabei sprintete ich mittlerweile schon regelrecht zu unserem Treffpunkt, einer alten Lagerhalle in der Nähe des Industriegebietes. Die Schule war so wie immer gewesen, bis auf die Tatsache, dass Liz heute ziemlich still gewesen war, und sich ihre unerwünschten Kommentare gespart hatte. Wenigstens musste ich ihr heute keine Nachhilfe geben und konnte mich so mit Jimmy verabreden.
Wirklich wohl bei der ganzen Sache war mir immer noch nicht so ganz.
Mein Plan, Liz zu beschützen, ließ auch zu wünschen übrig. Es gab noch ein paar undichte Stellen, welche sich aber sicher mit der Zeit mit Sicherheit lösen lassen würden. Die Tatsache dass ich sie noch immer nicht leiden konnte, machte es nicht gerade einfacher. Zuerst musste ich die ganzen Sachen erfahren, die sich hinter Jimmys aufrechter und kalter Fassade verbargen, nicht umsonst verlangte er von mir, dass ich einen Menschen tötete.
Vor dem riesigen Eingang der Lagerhalle herrschte tote Hose. Ich hatte also absolut keine Chance auf Hilfe, falls er etwas Bestimmtes plante, was mit Sicherheit nicht gerade ungefährlich war. Die Tür ließ sich gar nicht so leicht wie erwartet aufdrücken.
»Jimmy?«, hallte meine Stimme durch den großen Raum.
Hinter mir ertönte ein Klicken, jemand hatte die Tür geschlossen. Schreckhaft fuhr ich herum und blickte Jimmy an. Doch er war nicht alleine, zwei weitere kräftig gebaute Typen standen neben ihm. »Hallo Luke, wir haben dich schon sehnsüchtig erwartet.«
Kräftig schluckend versuchte ich nicht zu zeigen, dass in meinem Körper ein einziges Gefühl die Oberhand an sich gerissen hatte; Angst. »Du wolltest mir erklären, warum ich Li- ... dieses Mädchen töten soll.« Gerade noch hatte ich meinen Verhaspler wieder ausgebügelt und mich so schnell wie möglich wieder gefasst.
»Das ist eine etwas längere Geschichte. Möchtest du dich vielleicht lieber setzen?«
In diesem Moment wollte ich erwidern, dass stehen doch auch irgendwie in Ordnung war, aber dann hatte ich Jimmys Blick identifiziert, der mich praktisch schon an den Stuhl fesselte. Ohne irgendetwas zu sagen, ließ ich mich einfach auf eine der Sitzmöglichkeiten fallen.
»Na dann schieß mal los«, platzte es aus mir heraus, die Neugierde stand mir sicher ins Gesicht geschrieben. Doch Jimmy schien es nicht eilig zu haben, er ließ mich zappeln.
»Beginnen wir doch mit dem Vater der Göre. Er ist Kommissar beim FBI. Also eine Art FBI«, fing er nach einer Weile an, der Typ links neben ihm kratzte sich am Hinterkopf. Warum genau noch einmal, waren die beiden Kerle mit hier? Daran konnte ich nicht weiterhin denken, da Jimmy das Wort wieder ergriffen hatte.
»Ich möchte jetzt nicht um den heißen Brei herumreden, oder dir erklären weshalb das alles so gelaufen ist; aber der Typ ist uns dicht auf den Fersen.« In meiner Miene machte sich mehr als Verwirrtheit breit. Wie meinte er das, mit auf den Fersen? Anscheinend konnte mein Gegenüber auch noch Gedanken lesen.
»Wir drei sind mit ins Drogengeschäft eingestiegen, als ich kurz nach der Niederlage deines Bruders, aufgehört habe zu pokern«, erklärte er und wandte sich an seine beiden Kumpanen. Der eine ergriff das Wort.
»Irgendwie ist die Polizei uns auf die Schliche gekommen, aber so wie es aussieht waren sie nicht schlau genug, uns ausfindig zu machen. Deshalb haben sie uns Kommissar Reed auf den Hals gehetzt, er ist einer ihrer Besten.«
»Und was habe ich mit der ganzen Sache zu tun? Ich verstehe nicht so ganz, was es bringen sollte, Liz zu töten, bloß weil ihr Vater seinen Job gut macht.« Jimmys Augen blitzten auf, und dann bemerkte ich auch schon, dass ich mich versprochen und ihren Namen erwähnt hatte. Am liebsten hätte ich mir selber eine Ohrfeige gegeben.
Er zog die Augenbrauen kraus. »Soso, du kennst unsere Kleine also schon? Das macht die Sache deutlich leichter. Du kommst ins Spiel um für Ablenkung zu sorgen. Wenn der Kommissar seine liebste Tochter verliert, gewinnen wir eindeutig mehr Zeit unsere Flucht zu planen und lenken so wiederrum von uns ab.«
Damit hatten sich ein paar Knoten in meinem Kopf gelöst. Deswegen konnten sie es also nicht selbst erledigen, und ich musste die Drecksarbeit machen. Vielleicht war dies auch der Grund, wieso Jimmy so dringend unser Geld gebraucht hatte, schoss es mir durch den Kopf.
»Das ist vielleicht alles ein wenig viel, aber wie gesagt. Dass du sie bereits kennst macht die Sache reichlich einfacher für dich. Du musst dich ihr ein wenig annähern, dann kannst du sie unbemerkt zur Strecke bringen. Am besten lenkst du den Verdacht aber auf einen anderen oder legst irgendeine falsche Fährte.«
Da war er wieder. Der Kloß in meinem Hals.
»Wie soll ich mich "annähern"? Wir hassen uns«, stellte ich fest, und hoffte immer noch darauf, es doch nicht tun zu müssen.
»Luke, stell dich doch nicht so dumm. Wie wäre es mit den Waffen eines Mannes? Du musst sie nur ein wenig verführen, dann wird es ein Kinderspiel. Und da ihr euch hasst, wirst du sicherlich kein Problem damit haben, sie zu töten«, versichterte er mir.
Ich lachte bitter auf.
»Jimmy, für dich mag es ein Kinderspiel zu sein Menschen zu töten die du noch dazu nicht leiden kannst, aber ich weiß nicht ob ich so etwas schaffe.«
Schon allein der Gedanke daran ließ mir das Blut in den Adern gefrieren, ich konnte mir das schlechte Gewissen, welches ich mit Sicherheit haben würde, gar nicht vorstellen.
»Ich werde dich darauf trainieren. Du wirst das schon schaffen, es ist gar nicht so schwer, wenn man es bereits ein paar Mal gemacht hat", meinte er und schnalzte mit der Zunge. »Wir treffen uns morgen wieder hier, genau um dieselbe Uhrzeit. Dann werde ich dir lehren wie du mit einer Waffe umzugehen hast.«
Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ mich verblüfft sitzen.
Super, grob zusammengefasst musste ich also Liz beschützen, mich ihr aber auch gleichzeitig annähern um sie besser zur Strecke bringen zu können, ihr weiterhin Nachhilfe in Mathe geben und das alles obwohl wir uns hassten.
In was für eine Scheiße war ich da nur hineingerutscht. Tief in meinem Hinterkopf erinnerte ich mich daran, dass es ja eigentlich die Schuld meines Bruders gewesen war... Von Benny durfte ich mir auch noch eine Standpauke anhören, aber ich würde ihn schon noch über meinen Plan aufklären. Schließlich musste er ja wissen, dass ich nicht plante Liz oder irgendjemand anderen zu verletzen.
Tief Luft holend beschloss ich zuerst einmal ein wenig Laufen zu gehen, um meinen Kopf frei zu bekommen.
E L I Z A B E T H
»Graaaah!«, schrie ich und stürzte von hinten auf meinen Vater los.
Wir befanden uns mitten im Kampftraining und ich versuchte schon die ganze Zeit ihn zu Boden zu bringen, doch meine Kampftechniken ließen zu wünschen übrig. Elegant packte Dad meinen Ellenbogen, wirbelte mich herum und im nächsten Moment lag ich auch schon auf der Matte.
Keuchend richtete ich mich wieder auf und starrte ihn an. »Man, wieso klappt das denn nie?«, seufzte ich und strich mir dabei über die rote, aufgeriebene Haut meines Unterarmes.
»Liz, ich habe Jahrelanges Training und eine Ausbildung hinter mir, was erwartest du da? Außerdem solltest du diesen Kampfschrei unterdrücken, wenn es ein Überraschungsangriff werden soll«, tadelte er mich und reichte mir ein Handtuch, mit dem ich den Schweiß von meiner Stirn entfernen konnte. Widerwillig nickte ich und gab ihm damit Recht. Aber mit dem Kampfschrei kam die ganze Aktion doch eigentlich viel besser rüber.
»Wir sind fertig für heute, du bist entlassen. Vielleicht könntest du aber später noch eine Runde im Wald joggen gehen, um deine Ausdauer noch ein kleines bisschen zu verbessern.«
Wie in der Schule hob ich meinen Arm, da ich noch eine Frage an meinen Vater hatte, bevor er sich auf den Weg nach oben machen würde.
»Dad? Wozu brauche ich das alles? Willst du mir endlich mal die Augen öffnen?«, entwich die Frage aus meinem Mund und ich blickte ihn erwartungsvoll an.
»Liz... Deine Mutter möchte bis zu deinem Geburtstag warten, und...«
»Ach komm schon, Dad. Mein Geburtstag ist in drei Tagen und ich möchte jetzt erfahren warum ich diese ganzen Dinge lernen und beherrschen muss«, unterbrach ich ihn und schenkte ihm dazu noch einen ernsten Blick.
»Das nötigste was du wissen solltest ist... Also, ich trainiere dich, weil ich möchte dass du dich in einer brenzligen Lage selbst verteidigen kannst.«
Meine Augenbrauen trafen sich in der Mitte. Wieso vertraute er mir so wenig? Irgendwie verletzte es mich, zu wissen, dass nicht einmal mein Dad mir vollends vertraute.
»Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir das abkaufe oder? Danke für dein Vertrauen, Dad«, antwortete ich enttäuscht und machte mich mit dem Handtuch in der Hand auf den Weg nach oben.
»Elizabeth, bleib bitte stehen«, bat er mich, doch ich zeigte ihm nur die kalte Schulter.
»Ich gehe jetzt joggen, Dad«, sagte ich kurz angebunden.
Die Stufen der Treppe knarrten unter meinen Schritten. Ich zupfte an meinem Top herum und legte das feuchte Handtuch auf einer Kommode ab. Danach suchte ich meine Laufschuhe, nahm die Schlüssel vom Schlüsselboard und verließ das Haus. Mal wieder lief ich um unser Grundstück herum und erblickte bereits von weitem den Waldrand. Die grünen Blätter raschelten sanft im Wind, ansonsten war es mucksmäuschenstill. Unter meinen Füßen bewegte sich die Erde, als ich anfing zu joggen.
Ungefähr im Herz des Waldes herrschte eine unglaubliche Atmosphäre, die ganzen Pflanzen und Blumen am Waldrand sprießten um die Wette, gar nicht so weit entfernt hörte man Vögel zwitschern. Ohne groß über irgendetwas nachzudenken, ließ ich mich entspannt auf einer Wiese nieder und starrte in den strahlendblauen Himmel, an den sich ab und zu eine kleine, weiße, flauschig aussehende Wolke verirrte.
»Darf ich mich zu dir legen?«, fragte plötzlich eine Stimme und ich hätte fast einen Herzstillstand erlitten. Anhand der Schuhe erkannte ich Luke.
Was wollte denn der Typ schon wieder hier?
Und warum fragte er mich, ob er sich zu mir legen dürfe?
Verwirrt hob ich den Blick, guckte ich ihn an und nickte dann ganz leicht. Luke ließ sich neben mich in das weiche Gras fallen, sein Arm streifte meinen und jagte mir eine Gänsehaut über den gesamten Körper. Mit rötlichen Wangen entfernte ich mich ein Stückchen von ihm.
»Hast du mich etwa schon wieder verfolgt, oder wieso bist du hier?«, verlangte ich zu erfahren und kniff die Augen zusammen.
Ein kehliges Lachen ertönte. »Ich habe genau dasselbe gemacht, wie du auch. Das ich hier bin ist reiner Zufall, du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dich verfolgen würde, oder?« Irgendwie waren seine Worte ein wenig verletzend.
»Du bist echt ein arroganter, unausstehlicher Kotzbrocken«, murmelte ich, erhob mich dann sogleich und machte mich auf den Rückweg.
"Und du bist das netteste Mädchen, dass ich je getroffen habe!«, hörte ich ihn hinter mir rufen, die Stimme vor Sarkasmus triefend. Ich zeigte ihm den Mittelfinger und lief schnell von der Lichtung.
Mein nächstes Ziel war der kleine See, doch auch hier hatte ich meine Rechnung wieder ohne Luke gemacht. Der besagte war mir dicht auf den Fersen, anscheinend hatte er es immer noch nicht kapiert. Ich wollte so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben, und er sollte mich doch einfach nur in Ruhe lassen.
»Lucas, lass mich in Ruhe«, zischte ich meinen Gedanken, während ich mir meine Schuhe von den Füßen streifte und mich an das Seeufer setzte.
Das kalte Wasser war total erfrischend.
»Elizabeth, kleine Mädchen wie du sollten aber nicht alleine im Wald herumlaufen. Dort könnten dir böse pädophile Menschen auflauern.«
Ein Kichern konnte ich mir nicht mehr unterdrücken.
»Und was bist du dann?«, fragte ich frech, legte den Kopf in den Nacken, sodass ich ihn sehen konnte und streckte die Zunge heraus.
Er schien zu überlegen was er als nächstes sagen konnte, doch anstatt dies zu tun, schubste er mich leicht, ich verlor mein Gleichgewicht und schaffte es aber gerade noch rechtzeitig mich an seinem Arm fest zu krallen. So kam es schließlich, dass wir beide mit einem lauten Platschen im See landeten. Wasser presste sich in meine Lungen, ich strampelte mit meinen Beinen um so bald wie möglich wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen. Nach Luft röchelnd und Wasser ausspuckend, stand ich letztendlich wieder auf beiden Beinen. Mein Erzfeind tauchte neben mir auf.
»Bist du bescheuert?«, fragte er und spuckte etwas aus, dass leichte Ähnlichkeit mit einem Fisch hatte.
»Ich glaube das war nur gerecht. Bist selber Schuld«, hustete ich und watete aus dem See.
Meine Klamotten tropften wie sonst etwas. Die Erde klebte an meinen nassen Füßen, ich beschloss den weg barfuß zurück zu gehen.
»In welche Richtung musst du?«, kam es von Luke, der seine Schuhe ebenfalls auszog und in die Hand nahm. Mit einem Finger deutete ich in die Richtung, aus der ich vorhin gekommen war. Er nickte mir zu.
»Und du?«, hakte ich nach.
»Ich auch. Lass uns doch ein Stückchen zusammen gehen.« Warum war er auf einmal so nett zu mir? Bestimmt benötigte er etwas, und tat deshalb auf nett. Oder er machte es aus Mitleid. Ich hatte absolut keine Ahnung. Es hatte deutlich abgekühlt, der Wind war mittlerweile kalt geworden und keineswegs mehr angenehm. Ich fröstelte leicht und beschleunigte meine Schritte ein wenig.
»Ist dir kalt?«, erfragte Luke plötzlich und ich blickte auf, direkt in seine eisblauen augen.
»Ein bisschen«, sagte ich kleinlaut und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Wenn ich eine Jacke dabei hätte und ein Gentleman wäre, würde ich sie dir jetzt geben.«
»Du hast aber keine dabei. Und sind wir mal ehrlich. Du und Gentleman... Das ist ein meilenweiter Unterschied«, flötete ich und lächelte dabei so zuckersüß, wie ich es konnte. Bevor er etwas erwidern konnte, stöhnte ich einmal auf, da sich ein heftiger Schmerz durch meinen Fuß zog.
Mit beiden Händen stützte ich mich an Luke ab, hob meinen Fuß an um nachzusehen was passiert war. Ich war in eine Scherbe getreten, welche noch immer im Fuß steckte. Das Blut tröpfelte auf den Waldboden und ich entdeckte den Übeltäter. Die große zersplitterte Bierflasche lag vielleicht gerade einmal zwei Meter von uns entfernt und ausgerechnet hier hatte einer der vielen Splitter gelegen. Ich hörte Lukes gezischtes "Scheiße" und versuchte nicht auf die Wunde zu schauen. Mir wurde augenblicklich schlecht, es wollte einfach nicht aufhören zu bluten.
Ohne Vorwarnung streifte Luke sich sein T - Shirt über den Kopf, während ich noch immer an ihm klammerte, damit er es mir um den verletzten Fuß knoten konnte. Dann bückte er sich und legte seine Arme unter meine Kniekehlen, um mich hochzuheben. Meine Reaktion bestand nur aus einem erschrockenen Quieken. Sein Oberkörper war warm und weich, ich hörte das unregelmäßige Klopfen seines Herzens.
Nach einer Weile hatte der Schmerz allmählich nachgelassen, wir waren fast an meinem Haus angelangt. »Wieso machst du das?«, rutschte es aus mir heraus.
»Was meinst du?«, wollte er verwundert erfahren.
»Warum trägst du mich? Ich dachte du magst mich nicht?«, bohrte ich weiter, strich mir ein paar verirrte Strähnen aus dem Gesicht und spielte anschließend an meinen Fingernägeln herum.
»Naja, ich hätte dich ja schlecht dort stehen lassen können.« Er blieb stehen, setzte mich auf unseren Treppenstufen ab und klingelte an der Tür. Am liebsten hätte ich mir mit der flachen Hand auf die Stirn geklatscht, da ich doch meinen Schlüssel dabei gehabt hatte und nun einiges meinem Vater zu erklären hatte.
Zum Beispiel wie mein Nachhilfelehrer hierher kam.
Die Tür ging auf und meine Mutter starrte uns entgeistert entgegen. »Elizabeth Maria Reed, wo zur Hölle warst du so lange? Ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht.«
Dann fiel ihr blick auf Luke.
»Und was macht dein Nachhilfelehrer hier? Wieso hat er obenrum nichts an?«, sprach sie weiter und ließ mir gar nicht die Möglichkeit, zu antworten.
»Ich habe Dad doch gesagt, dass ich joggen gehe?«, empörte ich mich.
»Dein Vater hat mir aber nichts davon gesagt, er ist seit einer Stunde auf der Arbeit, scheint irgendein Notfall gewesen zu sein.« Luke neben mir spannte sich an, das erkannte ich genau, er stand ja schließlich neben mir.
»Aber das tut im Moment nichts zur Sache. Was hat es jetzt hiermit auf sich?«, fragte sie wieder und schaute zwischen uns hin und her; ihr Blick war prüfend. Ich wollte gerade mit dem Sprechen beginnen, wurde aber wieder unterbrochen.
»Wir haben uns beim joggen getroffen und ihre Tochter hat sich am Fuß verletzt. Deshalb habe ich sie hierher getragen«, erklärte Luke und bedeutete mir mit seinem Blick, dass ich schweigen sollte. Mums Augen suchten meinen Fuß und weiteten sich dann erschrocken. Sie bückte sich zu mir herunter und löste Lukes Shirt von meinem verletzten Fuß.
»Das sieht nicht so gut aus. Wir sollten wohl besser auf der Stelle ins Krankenhaus fahren. Danke dass du meiner Tochter geholfen hast, Luke.« Er winkte ab und wandte sich mir noch einmal zu, währenddessen stürmte meine Mutter zurück ins Haus um ihre Tasche zu holen.
»Bis Morgen in der Schule, Elizabeth Maria«, sagte Luke, dazu zwinkerte er mich noch frech an. Die röte machte sich mal wieder auf meinen Zügen breit.
»Man sieht sich, Lucas Robert.«
Was er konnte, konnte ich ja wohl schon lange. Da ertönte diese nervige Stimme wieder, und erst als ich aufstehen und zum Auto humpeln sollte, erkannte ich wie K.O ich eigentlich war.
Das zeigte sich dann auch während der Autofahrt.
Ich bettete meinen Kopf an der kühlen Fensterscheibe und schon wenige Sekunden später war ich eingeschlafen.
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