✖Game 63✖
Taehyung Pov
Normalerweise versuche ich mir Dinge, die mir erzählt werden, bildlich vorzustellen, damit ich sie besser verstehen kann, aber in diesem Fall verdränge ich alles, was sich vor mein inneres Auge schleicht. Die Tatsache, dass Menschen zu so etwas in der Lage sind schockiert mich ebenso wenig wie es mich überrascht und denoch finde ich es unglaublich das jemandem so etwas passieren kann.
Jungkooks Vater ist Anwalt, es ist seine Aufgabe die Menschen zu verteidigen, die zu Unrecht beschuldigt werden. Der Mann, der damals verdächtigter im Mordfall an der Schwester dieser Jungs war, wäre nicht freigesprochen worden wenn es nicht genug Beweise für seine Unschuld gegeben hätte. Aber selbst wenn Jungkooks Vater etwas falsch gemacht haben und einen Schuldigen Mann zur Freiheit verholfen haben sollte, so trifft die Schuld ganz alleine ihn und nicht seine Kinder.
Das erste mal als ich Jimin getroffen habe war es merkwürdig, es kam mir vor wie ein schlechter Traum und ich habe ihn bis jetzt für alles verachtet was er getan hat. Jungkook sagte, dass es sein Ziel war dafür zu sorgen das Verbrecher sich gegenseitig eliminieren, aber wie soll das klappen? Ich bin kein Verbrecher, ich habe nie jemandem etwas getan und denoch bin ich hier und ich bin sicher nicht der einzige, der dieses Spiel unwissend gestartet hat.
Auch Jungkook ist kein Verbrecher, selbst wenn er getötet hat. Da er seine Seele nicht hergegeben, sondern lediglich verpfändet hat, muss er keine wöchentlichen Kämpfe austragen. Die Menschen, die er getötet hat, haben ihn zuerst angegriffen, er hat sie getötet um nicht selber zu sterben. Er hat es getan, weil er glaubte so seinen Bruder retten zu können.
"Taehyung", sagt er leise in die Stille meinen Namen und geht vor mir auf die Knie. Verwirrt versuche ich ihm ins Gesicht zu sehen, aber hat den Blick gesenkt als er meine Hand in seine nimmt. "Es tut mir leid." Dieses mal ist seine Stimme lauter, darin liegt keine Verunsicherung, sondern eine Sicherheit, die mich Aufmerksamer macht.
"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen", sage ich und bin direkt danach selbst etwas überrascht von meinen Worten, muss aber Lächeln als ich realisiere das sie der Wahrheit entsprechen. Die ganze Zeit war ich wütend auf ihn, habe mir versucht einzureden das ich ihn hasse und nie wieder sehen möchte, dabei war es das genaue Gegenteil.
"Ich werde mich tausend mal entschuldigen wenn es dir zeigt, dass ich es bereue dich so verraten zu haben. Du hattest vorhin recht, ich bin ein Idiot, weil ich Problemen aus dem Weg gehe und meine Gefühle für dich für eben diese Probleme gehalten habe." Er führt meine Hand an seine Lippen und haucht so sanft einen Kuss darauf, dass ich ernsthaft darüber nachdenken ob sie meine Haut überhaupt berührt haben.
Ohne zu mir aufzusehen lässt er sie kurz darauf auch schon los, lehnt seine Stirn gegen meinen Bauch und schlingt die Arme um meine Hüfte, eine Geste die mich kurz nach Luft schnappen lässt, weil sie auf eine Art und Weise unglaublich Intim ist.
"Ich liebe dich, Taehyung", raunt er und klammert sich noch fester an mich. "Ich werde nie wieder zulassen, dass jemand dich verletzt. Ich würde lieber sterben als dich noch einmal so zu sehen." Seine Finger bohren sich in mein Fleisch und auch ohne das er genauer erklärt was er meint, weiß ich es sofort. Seine Tränen, nachdem ich aufgewacht bin, haben praktisch Bände gesprochen.
Ich trete ein Stück zurück um wieder einbisschen Raum zu schaffen, aber nicht etwa um zu gehen oder wieder Abstand zwischen uns zu bringen, sondern lediglich dafür um genug Platz zu haben ebenfalls vor ihm auf die Knie zu sinken und sein Gesicht in die Hände nehmen zu können.
Erst jetzt bemerke ich die Tränen, die seine Wangen hinunter laufen und obwohl man eine Person, die man liebt, nicht gerne weinen sieht, muss ich Lächeln. Nicht etwa, weil mich seine Trauer oder sein Leid glücklich machen, sondern weil es das die Gewissheit tut das ich ihm tatsächlich wichtig genug bin damit er Tränen vergießt.
"Du musst mir nichts versprechen." Ich muss noch breiter lächeln während ich mit dem Daumen seine Tränen wegwische. "Alles was ich wollte war bei dir zu bleiben. Es reicht mir dich an meiner Seite zu haben, Jungkook."
Meine Worte wirken nur langsam bei ihm, als würde er sie noch verarbeiten bevor er sie richtig versteht und es ist fast schon faszinierend zu sehen wie seine Stirn sich entspannt und seine Augen größer werden als er versteht das es nicht nur meine Art ist ihm zu sagen das ich ihm verzeihe, sondern auch das ich seine Gefühle erwidere.
Ich lasse meinen Blick kurz auf seine geröteten Lippen sinken, ziehe sein Gesicht dann näher an meines und schließe die Augen bevor ich meine auf seine lege. Es ist nur ein kurzer Kuss von ein paar wenigen Sekunden, gerade genug um den salzigen Geschmack seiner Tränen zu schmecken und eigentlich hat er nur den Sinn ihn zu beruhigen und ihm zu zeigen das es mein Ernst ist, aber als ich mich wieder langsam von ihm löse, ist da mehr.
Mir ist plötzlich ganz heiß und als mein Blick auf den von Jungkook trifft, so voller Gier und Ungeduld, da ist an Kontrolle bei uns beiden überhaupt nicht mehr zu denken. Jungkook legt seine Hände auf meine Wangen während meine zu seinem Nacken wandern als er mich dieses mal in einen Kuss verwickelt, der so voller Leidenschaft ist, dass mein Verstand nun vollkommen die Kontrolle über meinen Körper verliert.
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