✖Game 27✖

Taehyung Pov

Ich zucke zusammen und verstecke mich hinter der dichten Wand als die Tür laut aufschwingt. Es hört sich an wie ein lauter Knall, als das schwere Metall der Tür auf den Beton der Wand trifft, ein Knall, der einen erahnen lässt was darauf folgen wird. Ich dachte eigentlich ich hätte mich beruhigt nachdem ich den Fahrstuhl verlassen und hierher an die frische Luft gelangt bin, aber mit dem auftauchen von der Person hier ist die Angst und die Panik nur wieder zu deutlich zu spüren.

So nah wie es geht presse ich mich an die Wand und kneife die Augen zusammen, wobei die Schritte der Person aber nur allzu deutlich zu hören sind. Zu wissen, dass da jemand ist und zu hören, dass dieser jemand immer näher kommt, ist ein erschreckendes Gefühl wenn man das, was man hört mit dem Tod verbindet.

Hier oben gibt es nichts was man als Waffe benutzen könnte und mit jeder Sekunde die verstreicht, mit jedem Schritt und jedem Meter der zwischen uns verschwindet, wächst die Angst und die Übelkeit. Ich hätte nicht auf ihn hören sollen, ich hätte auf irgendeine Toilette in irgendeinem zufällig ausgesuchten Stockwerk rennen oder mich sogar hinter dem Tresen im Empfangsbereich verstecken sollen, denn das Dach war keine gute Entscheidung.

Ich springe auf um wegzulaufen als jemand sich vor die Sonne stellt und mir damit zwar Schatten spendet, aber das bedeutet nur das die Person mich gefunden hat. Weit schaffe ich es sowieso nicht, denn kaum habe ich einen Schritt nach vorne gemacht, spüre ich auch schon den Griff von ihr um mein Handgelenk.

Sofort fange ich an um mich zu schlagen und zu treten, in der Hoffnung, ich könnte mich mit diesem verzweifelten und erbärmlichen Akt irgendwie befreien, aber der Griff ist stark, so stark das ich nicht einmal eine Chance auf Hoffnung habe.

"Taehyung, jetzt hör auf damit!", befiehlt mir die Stimme der Person und tatsächlich tue ich das. Mein ganzer Körper versteift sich, ich glaube sogar vergessen zu haben wie man richtig atmet. Nur langsam befreie ich mich aus diesem Zustand der Fassungslosigkeit gemischt mit Erleichterung und drehe mich um.

Eine Sekunde lang überlege ich wirklich ihm in die Arme zu springen und Gott für sein Erscheinen zu danken, aber ich kann es auf ein simples, erleichtertes Schnauben beschränken. Die Art wie wir das letzte mal auseinander gegangen sind war nicht die beste, deswegen erfüllt es mich umso mehr mit Dankbarkeit, dass er trotz allem hierher gekommen ist um mir zu helfen. Schon wieder.

"Wir haben nicht viel Zeit, um ehrlich zu sein weiß ich selber nicht wie viel, also müssen wir uns beeilen", sagt er und zieht mich dabei an meinem Handgelenk, das er nach wie vor umklammert hat, hinter sich her auf den Rand des Daches zu. Meine Anfängliche Freude über sein Auftauchen verschwinden augenblicklich und ich stemme mich mit meinem gesamten Gesicht gegen ihn.

Er bleibt stehen und sieht mich verwirrt an, aber ich versuche nur weiter mich aus seinem festen Griff zu befreien. "Was hast du vor? Könntest du mir vielleicht auch verraten was du meinst wenn du sagst das wir uns beeilen müssen?"

Er verdreht genervt die Augen und wirft einen kurzen Blick auf die Tür bevor er sich wieder mit widmet. "Vertraust du mir?", fragt er vollkommen ernst, beide Augenbrauen hochgezogen als wäre die Antwort auf diese Frage bereits klar, aber ich kann nichts anderes tun als ihn fassungslos ansehen und mit dem Kopf schütteln.

"Natürlich nicht!"

"Dann tu es."

Ich sehe ihn an wie einen verrückten, denn das scheint er in der kurzen Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben, geworden zu sein. Es stimmt, dass er mir mehrmals das Leben gerettet hat und das bedeutet schon was, aber Vertrauen ist eine ganz andere Sache. "Du willst, dass ich dir vertraue? Einfach so?"

"Ja."

"Ich weiß nicht einmal wirklich wer du bist, wie soll ich dir da Vertrauen?"

Erneut wandert sein Blick zu der Tür, durch die jeden Moment mein Gegner kommen kann und man merkt ihm die Nervosität auch deutlich an, aber er sieht mich trotzdem wieder mit dem gleichen ernsten und ruhigen Ausdruck an ohne sich davon beirren zu lassen. "Gut, mein Name ist Jeon Jungkook, ich bin 18 Jahre Alt und habe die Blutgruppe A."

Fast breche ich in schallendes Gelächter aus und eigentlich wäre das auch das einzige was diese Aussage verdient hätte, aber ich kann  nicht einmal das tun. Alles was ich kann ist ihn erneut mit Fassungslosigkeit anzusehen und den Kopf zu schütteln. "Ja, das weiß ich und weißt du warum? Weil das alles in deinem Profil steht. Du bist so verschlossen, dass du deine ganze Persönlichkeit nur auf diese drei Informationen beschränkst. Wie kannst du also von mir erwaten dir so etwas wie Vertrauen entgegen zu bringen wenn du mir nicht einmal mehr sagen kannst als deinen Namen, dein Alter und deine verdammte Blutgruppe?"

"Was willst du dann wissen?", fragt er fast schon verzweifelt.

"So funktioniert das nicht, so bringst du Menschen doch nicht dazu dir zu Vertrauen."

"Dann noch Mal." Er senkt den Blick kurz als müsste er über seine nächsten Worte nachdenken und fängt dann wieder an zu sprechen. "Mein voller Name ist Jeon Jungkook, ich bin 18 Jahre alt, habe die Blutgruppe A, ich besuche noch die Schule-"

"Ok, das reicht", unterbreche ich ihn und möchte mich gerade abwenden, als er mich wieder zu sich dreht und mir mit einem intensiven Blick, den ich nicht beschreiben kann, in die Augen sieht. "Und ich brauche dich."

Überrascht über diesen Ausbruch an Gefühlen sehe ich ihn an, aber er scheint seine Worte in keinem Fall zu bereuen oder zurücknehmen zu wollen, stattdessen tritt er sogar wieder näher an mich heran und umklammert meine Oberarme. Das wir am Rand des Daches stehen und uns nur noch wenige Zentimeter vor dem sicheren Tod bewahren ignoriere ich, denn seine Augen sind in dem Moment viel gefährlicher als der Abgrund.

"Ich brauche dich und ich kann dir noch nicht sagen warum, aber wenn du Geduld mit mir hast und abwartest, dann werde ich das irgendwann tun. Solange bleib hier bei mir und lass dich von mir beschützen, bitte."

Wir kennen uns noch nicht so lange und die Zeit, die wir hatten um das zu ändern haben wir wohl nicht richtig genutzt, aber ich bin mir auch so sicher das Jungkook eine Person ist, der es nicht leicht fällt Gefühle wie Schwäche und Angst zu zeigen.

Er hat mir so oft das Leben gerettet und eigentlich bin ich der Meinung das es nicht für mein vollkommenes Vertrauen reicht, aber mein Gefühl sagt mir ich kann mich auf diesen Mann verlassen. Ich riskiere so einiges damit das zu tun, aber Vertrauen ist nun mal immer ein Risiko und mit meinem Nicken gehe ich das ein.

Für Jungkook kommt es gerade rechtzeitig, wie wir eine Sekunde später feststellen als die Tür, auf die er die ganze Zeit einen Blick geworfen hat, aufschwingt und statt wie erwartet ein Mann doch eine Frau hinein gerannt kommt.

In ihrer Hand hält sie eine Pistole, die sie mit einem breiten Lächeln auf mich richtet als sie uns erblickt, aber Jungkook reagiert schneller als sie. Er schubst mich so doll er kann nach hinten, ohne mir zu sagen was genau er vorhat oder ob dahinter überhaupt irgendein Plan steckt. Alles geht total schnell. Alles was ich mitbekomme als ich das Gleichgewicht verliere und nach hinten Kippe, ist ein lauter Knall, den die Pistole der Frau verursacht und dann befinde ich mich auch schon ganz plötzlich im freien Fall.









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Das mit der Lesenacht kann frühstens in einer Woche Sonntag klappen, weil diese Woche vollgepackt ist mit Arbeit und Terminen, tur mir leid 🙁

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