2. Runde: Daniela Scott
"Wie bitte?", brüllte sie auf und versuchte sich aus dem Klammergriff Adrians zu lösen. Genervt blickte er sie an und ließ sie erst los, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte.
"Wir sollten das Rätsel lösen und nicht darüber philosophieren, wieso wir hier in diesem scheiß Raum sind und weshalb Therese uns verlassen musste!", blaffte er sie an und überkreuzte die Arme vor seinem Sixpack.
Daniela rollte mit den Augen. "Du hast gut reden! Leiden konntest du sie ja so oder so nicht! Bestimmt bist du froh, wenn sie... ich meine, dass sie uns verlassen hat!"
Genervt stöhnte Adrian auf und erhob sich aus seiner hockenden Pose. "Wenn du keinen Finger krümmst, dann mach ich das selbst!"
Wie sie seine arrogante Art hasste! Konnte sich dieses Arschgesicht nicht einmal höflich benehmen?!
Nein, anscheinend nicht.
Das war ja so klar, dass ihre innere Stimme sich einschaltete. Wenn sich irgendwer mit Daniela stritt, dann war sie immer zur Stelle. Gäbe es eine Möglichkeit, dann hätte sie ihrer inneren Stimme den Gar ausgedreht.
Das wundert mich jetzt nicht, erwiderte sie und rollte mit ihren nicht sichtbaren Augen.
***
"Wie wir sehen, gibt es den ersten Streit in unserer neuen Runde", sagte Ashley und lächelte in die Kamera. Dabei zeigte sie ihre strahlend weißen Zähne.
"Das gab es bis zur dritten Staffel ja nicht, dass wir zwei Personen in einen Raum gesteckt haben, die dann gemeinsam versuchen müssen, ein Rätsel zu lösen. Erst dann können sie auf den Buzzer drücken und den Raum verlassen."
Ashley nickte und wollte ansetzen, doch die forsche Stimme von Adrian hinderte sie.
"Was fällt dir eigentlich ein! Beweg dich und hilf mir! Du willst doch nicht noch länger in diesem verfickten Raum feststecken?"
"Den hat es aber eiskalt erwischt", meinte Nicholas und nippte an seinem Sektglas.
"Ich bin gespannt, wann Dixon endlich ausflippt."
Nicholas lachte schallend. "Da musst du nicht mehr lange drauf warten, befürchte ich. Wenn die Scott einfach nur rumsitzt und nichts tut, dann dauert das nicht mehr lange. Ich wette, dass er in weniger als fünf Minuten ausrasten wird."
"Da bin ich aber gespannt", sagte sie und zwinkerte ihm leicht zu. Bevor sie noch etwas erwidern konnte, hatte das Gespräch zwischen Daniela und Adrian die Überhand gewonnen.
"Wenn du weiter so herumsitzt und nichts tust, dann werden wir für immer hierbleiben und verrecken!"
"Woher soll ich bitteschön wissen, wie man dieses scheiß Ding löst?!"
"Oha. Die ist mächtig angepisst. Mal sehen, wann Daniela Scott ihren ersten Koller kriegt."
"Oh Nicholas. Da bin ich auch gespannt drauf."
***
"Das ist krass", rief einer der Typen in der vollen Kneipe. Alle waren gekommen, um sich das lustige Szenario zwischen Daniela Scott und Adrian Dickson nicht entgehen zu lassen.
"Wenn die Zwei so weitermachen, dann sind sie bestimmt das Dream-Team", säuselte eine Person, die etwas weiter hinten saß und sich strecken musste, um etwas zu erkennen.
"Na Kurzer? Willst du auf meinen Schoß, damit du besser sehen kannst?", witzelte ein anderer und knuffte ihm in die Seite. Daraufhin stand die angesprochene Person, welche man immer 'Kurzer' nannte, schnaubend von seinem Platz auf. Gerade als sie die Kneipe verlassen wollte, wurde sie festgehalten. Fragend blickte diese zum Mann, dessen stämmiger Körper nichts im Gegensatz zu ihm selbst war.
"Das hat er bestimmt nicht so gemeint."
Der Angesprochene schnaubte abfällig. "Das hat aber nicht danach ausgesehen, als wäre das ein verdammter Joke."
Sein Gegenüber zuckte ratlos mit den Schultern. "Ach komm. Reg dich ab, Alter. Wenn er sich nochmal über dich auslässt, dann werde ich ihm die Fresse so gründlich polieren, sodass er Oben und Unten miteinander vertauscht."
Der Typ mit seinem verhassten Spitznamen lächelte leicht und ließ sich zu seinem Platz geleiten.
"Brauchst du jetzt auch noch Geleitschutz?", wollte sein Feind wissen und streckte ihm den Mittelfinger entgegen. Der andere presste wutentbrannt die Lippen aufeinander. "Wenn man dich für Game Over auswählen würde, dann wärst du als Erster rausgeflogen."
Dieser Satz brachte das Fass zum Überlaufen. Noch zuvor hatte er gesessen und jetzt stand er direkt vor ihm. Die zur Faust geballte Hand schoss, wie ein wilder Stier, nach vorne. Das laute Knacken und Knirschen signalisierte, dass seine Nase gebrochen war.
"Du verdammter Hurensohn!", knurrte er und wollte gerade ausholen, als er zurückgedrängt wurde.
"Ihr Zwei", sie zeigte auf den Typen mit der blutenden und vermutlich gebrochenen Nase und auf seinen Schläger. "Ihr. Verlasst jetzt sofort meine Kneipe! Bevor ich die Polizei rufe."
Ohne einen Widerspruch zu leisten, verließen sie mit hängenden Köpfen die Kneipe.
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