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Ich folge der Wegbeschreibung, die mein Hamdy mir vorschreibt und laufe, mit einer Tasche um den Arm gehängt, durch die schmalen Straßen Londons.

Das schwere Gewicht der Tasche, das an meiner Schulter hängt, zieht diese ein wenig nach unten, also wechsel ich schon nun zum siebten mal die  Seite und hänge die Träger über meinen anderen Arm.

Noch 5 Minuten bis ich da bin, sagt mir das Navi und ich biege links in eine Straße ein.

Nach diesen besagten 5 Minuten stehe ich vor einer Häuserreihe, in der alle Gebäude gleich aussehen. Das einzige was sie voneinander unterscheidet, sind die verschiedenen Fußmatten, die auf den Stufen liegt.

Ich öffne Sams Nachrichten noch einmal um die Hausnummer nachzuschauen.

"28, 28, wo bist du nur.", murmel ich leise vor mich hin, während ich an den Häusern vorbeilaufe.

-

Das Haus mit der Nummer 28 ist mit einer Fußmatte verziert, auf der "Willkommen" in verschnörkelter Schrift steht. Darüber an der Wand ist ein Briefkasten befestigt und daneben auch eine Klingel.

Ein Klingeln ist zu hören, als ich auf den Knopf drücke. Einen kurzen Moment später öffnet sich die Tür einen Spalt breit und ein kleiner Junge blickt mir entgegen.

"Wer bist du?", fragt er, während er sich halb hinter der Tür versteckt.

"Ich bin Judy.", ich hocke mich hin, damit ich auf seiner höhe bin, "Und du bist bestimmt Sams kleiner Bruder, hab ich recht?"

"Kann sein..", bringt er nuschelnt hervor.

"Ist sie da? Wir sind nämlich verabredet."

"Milo, ich habe doch gesagt, dass ich die Tür aufmache!", ruft jemand von drinnen. Sofort verschwindet er von der Tür. Keine zwei Sekunden später offnet sich die Tür nun ganz und Sam steht im Türrahmen.

"Hi Judy, da bist du ja", es ist ungewohnt, sie in normalen Klamotten zu sehen und nicht in unserer Schuluniform. Ihr oversize T-Shirt, welches sie trägt ist in einem dunkles grün und die schwarze Hose ist ebenfalls weit geschnitten.

"Hey, das war also dein kleiner Bruder?"

"Ja genau, er ist nur echt schüchtern bei Leuten, die er nicht kennt haha", lacht sie, "Komm, willst du rein kommen?"

"Gerne doch", sage bevor ich hinter Sam ins innere ihres Zuhauses gehe.

Während ich ihr in ihr Zimmer folge fragt sie mich: "Und hast du sie dabei?"

"Jupp", bestätige ich und klopfe mit meiner Hand auf die Tasche. Ich hole den Gegenstand, eine Spielkonsole, die von unserem Dachboden stammt, heraus und platziere sie auf Sams Schreibtisch, um sie an Strom und an den Bildschirm daneben anzuschließen.

"So dann wollen wir mal" Sie holt Haunted aus ihrer Schublade und schiebt die Disc in die Konsole. Der Bildschirm geht an und langsam erscheinen die großen Buchstaben, die uns beiden nur zu bekannt vorkommen.

Das Spiel beginnt.

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