Saul Silva
Seine Füße brennen. Sein Körper schreit er soll einfach aufgeben. Doch sein Geist treibt ihn weiter an. Weiter einen Fuß nach dem anderen zu setzen und weiter durch die eisige Kälte zu laufen ohne ein wirkliches Ziel zu haben. Überhaupt ein Ziel in dieser ewigen Eiswüste zu haben, war schier unmöglich. Doch Saul konnte und wollte nicht aufgeben. Er wollte nicht, dass Rosalind so schnell gewann. Er war ein Krieger, verlieren war keine Option für ihn. Und so lief er einfach weiter gerade aus.
Schon lange hat er Solaria und den Wald hinter sich gelassen, ohne auch nur in entferntesten zu wissen wie viel Zeit vergangen war. Hier in diesem ewigen Weiß ist di Zeit relativ. Tag und Nacht unterscheidet sich nicht. Kein wirkliches Sonnenlicht schafft es von dunkelgrauen Himmel runter zu Erde.
Sein Magen knurrt laut und sein Kopf fing an sich beim deutlichen Wassermangel in seinem Körper zu drehen. Saul war am Ende seiner Kräfte, lange wir er es nicht mehr schaffen. Sein Lebenswille neigt sich dem Ende zu. Wie ein Echo schrie eine Stimme, wie alleine er war. "Du hast niemanden mehr. Gib einfach auf, es gibt nicht mehr für was es sich zu Leben lohnt!"
Der Mann hätte fast laut auf gelacht. Die Stimme klang wie Rosalind. Wie praktisch, dachte er sich. Die Frau konnte ihn hier draußen nicht erreichen und doch war sie ihm wie all die Jahren davor sein ständiger Begleiter.
Plötzlich gaben seine Beine unter ihn nach und der kalte Schnee biss sich sofort in seine nackten Hände. Heiße, brennende Tränen fingen an sein Gesicht herunter zu laufen. Es war soweit, er würde sterben.
Sie hat gewonnen!
Saul ließ sich ganz in den Schnee sinken und ließ die Kälte in seinen Körper ziehen, bis der Schmerz ihn Ohnmächtig werden lässt. Sein letzter Gedanke, als die Welt für ihn sich schwarz färbte, galt den Winx, Farah, Ben und Sky...
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Als der Schwarzhaarige wieder seine hellen Augen öffnet, sah er direkt in ein ihm unbekanntes, bärtiges Gesicht eines älteren Mannes. Sofort riss er seinen Kopf hoch und tastete nach seiner Waffe, bevor ihm bewusst war, dass er keine mehr hatte und er sich an einem für ihn völlig fremden Ort befand. Sauls Blick mustert den Fremden vor sich misstrauisch un prägte sich sofort jede noch so kleine Bewegung von ihn ein, um in Notfall sich mit seinen bloßen Händen gzu verteitigen.
"Beruhig dich Junge, ich möchte dich nicht ans Bett fesseln müssen. Ruh dich noch etwas aus, dein Körper braucht das. Wir werden später reden!", meint der ergraute Mann mit einem befehlerischen Unterton. Silva blieb nichts anderes übrig als nur zu nicken. Er spürte wie recht der fremde Mann hatte. Sein ganzer Körper schmerzte und er fühlt noch immer die eisige Kläte der Eiswüste tief in seinem inneren.
"Hier, iss das!", der Mann stellte eine dampfende Schüssel auf den kleinen Tisch neben dem Bett. Ein gutriechender Geruch drang Saul in die Nase und ließ seinen Magen laut knurren. Der jüngere Mann setzte sich langsam auf und zischte leise als seine Muskeln protestieren.
Als er sich soweit hingesetzt hatte, dass er sich ohne starke Schmerzen auf sein Essen konzentieren konnte nahm er den hölzernen Löffel in die Hand und fing sofort an zu essen. Dabei lässt er sein Blick durch den recht kleinen Raum schweifen.
Ihm direkt gegenüber wurde ein nötdürftiger Kamin in die kahle Steinwand geschlagen, in dem ein Feuer vor sich hin brennt und den Raum auf eine angenehme Tempertatur erhitzt - nicht zu kalt und nicht zu warm. Etwas weiter links von dem Kamin war eine eine schwere Eichentür. Fenster gab es in diesem Raum nicht, doch wenn Saul leise genug war, hörte er über die Geräusche der Flammen auch den wütenden Wind der durch die Gegen peitscht. Und sonst gab es das Bett, den kleinen Tisch und ein Stuhl auf dem noch immer der fremde Mann saß. Mehr gab es in diesem Zimmer nicht, dennoch genug damit Saul sich sicher sein konnte, dass er sich nich in irgendein Gefängnis befindet.
Als er die Suppe aufgegessen hatte lehnte er sich etwas zurück und blickte nun den Mann auffordernd an, etwas zu sagen. Saul hatte viele Fragen auf die er die Antworten von seinem Gegenüber erwartet.
Dieser verstand es sofort und holte etwas luft, bevor er anfängt zu sprechen: "Wir haben Sie vor zwei Tagen im Schnee gefunden. Sie waren ohnmächtig und wir wussten nicht, ob Sie die erste Nacht überleben. Doch als wir Sie hier her gebracht haben, verbesserte sich ihr zustand." Saul hörte zu und musste kurz einen Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, runterschlucken. Er war zwei Tage ohnmächtig. "Und wo bin ich hier? Wer sind 'Wir'?", fragte Silva, gespannt auf die Antwort, die auch sofort folgte. "Wir sind die Nachtwache und Sie befinden sich gerade in einen der Quatiere der Schwarzen Festung."
Als der Spezialist die Worte Nachtwache und Schwarze Festung hörte, rührte sich etwas tief in seinen Gedächtnis. Ein kurzer Erinnerungsfetzen tauchte vor seinen inneren Augen auf.
Ein Junge, nicht älter als Zehn mit pechschwarzen Haaren und hellblauen Augen stand weinend vor seinen Vater stand. "Ich will nicht gehen! Bitte Papa, bitte lass mich hier!", weinte der Junge. Der Vater, der wie eine ältere Version seines Sohnes aussah, schüttelt leicht den Kopf. "Es geht nicht Saul, du musst dahin. Dein Familienerbe verlangt das. Wenn die Zeit reif ist, wirst du wieder kommen und ich werde auf dich warten! Wenn du einst die Schwarze Festung sehen wirst, erinnere dich daran, dass dein Zuhause nicht mehr weit weg von dir ist."
Wie im Nebel verblasste die Erinnerung und Saul befand sich wieder in dem Raum. Saul versuchte diese Erinnerung in seinem Kopf einzusotieren. Es sah alles so vertraut auf. Er konnte die Trauer, die Angst und den Frust des Jungen tief in sich spüren. War er dieser Junge gewesen?
"Bevor Sie mich noch weiter ausfragen wollen, schlag ich vor, dass wir uns ersteinmal gegenseitig vorstellen!", schlug der Mann vor und erhielt nur ein Nicken seines Gegenübers. "Gut, dann fange ich einfach an. Mein Name ist Jeor Mormont, ich bin ein Teil der Nachtwache und mit wem habe ich das Vergnügen?" Nun schaute Mormont ihn auffordernt an. "Saul Silva, ehemaliger Spezialist von Alfea."
"Saul...Silva?", wiederholt Jeor und schaut den jüngeren Mann mit einer Mischung aus Erschrocken, Ungläubig und mit einem kleinen Hoffnungsschimmer an. "Ja Sir.", bestätigt dieser ihm und war durch die Reaktion des Mannes verwirrt. Er hat schon einige unangenehme Reaktionen bekommen, durch den Ruf seiner Mutter, aber soeine hatte er noch nie gehabt.
"Du... du bist es tatsächlich. Ich hätte dich gleich erkennen müssen!", Saul verstand noch immer nicht was Mormont da sagt, "Du siehst aus wie das direkte Ebendbild deines Vaters."
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