Saul Silva
Sein Blick flog über die Menge, die sich vor dem Geschehen gebildet hat. Ein lautes Gemurmel drang zu ihm, wo er auf der notdürftig zusammen gebauten Bühne platziert wurde. Ihm wurden die Blicke auf ihn deutlich bewusst, die seinen gefesselt und geschundenen Körper mustern. Er versuchte mit erhobenen Kopf jeden dieser Blicke zu begegnen. Egal ob dieser Blick hasserfühlt, traurig, ängstlich oder siegessicher war. Nie brach er den kurzen Augenkontakt ab.
Bis er die Blicke derjenigen begegnete, die er noch immer in den tiefen seines Herzens als seine Familie betitelte.
Saul konnte ihnen nicht in die Augen schauen und wenn er es tat, drehte es ihm den Magen um, sobald er den hasserfüllten Blick von Sky oder die traurigen Blicke von Farah und Ben sah. Er wollte aufschreien, als er die Hoffnungsvollen Blicke von den Winx sah. Ihr Glaube an die Gerechtigkeit und daran, dass das Gute immer siegt wird brach ihn das Herz. Wenn er es könnte, würde der schwarzhaarige Mann ihnen sofort eine Predigt halten, dass die Mädchengruppe weniger Märchen lesen sollten und sich der dunklen, grausamen und brutalen Realität stellen.
Denn in einer Welt, in der es erlaubt war, dass eine Person alleine die Macht hat, können nur die Leute gewinnen die Geld und Einfluss hatten.
Als Saul weiter überlegen wollte, was er ihnen noch beibringen könnte, erregt etwas anderes die Aufmerksamkeit aller Anwesenden, ihm eingeschlossen. Zwei schwerbewaffnete Spezialisten, mit dem deutlich sichtbaren Zeichen des Königreich Solaria auf den Schultern, traten auf beiden Seiten von Saul. Und sofort wusste der Mann wer sich nun hinter ihn befand, bevor sie überhaupt zu sprechen begann.
„Saul Silva, Sie sind angeklagt verrat an der Königsfamilie von Solaria begangen zu haben.", erklang die laute Stimme von Königin Luna, „Ebenfalls an den versuchten Mordes von Lord Andreas von Erakylon."
Lügen. Alles Lügen.
Er hatte nie die irgendjemanden von der Königsfamilie verraten. Er wollte Andreas nie töten nur aufhalten.
„Nach langen überlegen und Beratung mit dem Rat kamen wir zu einem Urteil."
Einen kurzen Moment herrschte stille. Einen Moment in dem sich Sauls lächerliches Herz mit etwas ähnliches wie Stolz füllte. Stolz auf die ehemalige unerfahrene junge Prinzessin, die sich zu einer starken, selbstsicheren Königin entwickelt hatte, die wusste wie sie ihr Volk in Bann halten kann.
„Verbannung in die ewige Eiswüste!"
Eine sofortige Kälte machte sich in Saul breit und verdrängte jegliche andere Gefühle und Emotionen, die er hatte. Sofort fing sein Körper an zu zittern und ein aufkommender eisiger Wind rief ihn in die Erinnerung, was sich hinter der Bühne und den dichten Wald befand.
Der sichere Tod!
Sein Herz klopfte wie wild und das Rauschen seines eigenes Blutes ließ jegliche Geräusche wie weit weg erklingen. Er konnte dennoch all die entsetzen Schreie und lauten gejubel hören, als er grob auf die Beine gezogen wurde.
Als er an der Königin und Andreas vorbeigezogen wurde erklang eine weibliche Stimme in seinem Kopf: „Ich hab gewonnen Silva. Ich hab gewonnen und du wirst sterben!" Saul hebt seinen Blick vom Boden um in die Augen von Rosalind zu schauen. Der Fee, die an allem Schuld war. In ihrem Gesicht war ein siegessicheres Lächeln zu sehen. Ein Lächeln das Saul fast zum Übergeben brachte.
Ja sie hatte gewonnen und er wird sterben.
Die zwei Spezialisten zogen ihn weiter in die Richtung des Waldes. Dort blieben diese stehen und machten auch keinen Anstalt Saul fester zu halten, als Andreas sich vor den Gefangenen stellte. Selbst dann nicht, als der Lord sich an seine Fesseln zu schaffen machte und Saul davon befreite.
„Viel Spaß Verräter. Viel spaß in deiner eisigen Freiheit.", zischte der Braunhaarige ihm ins Ohr, „Ich denke aber nicht, dass du Diese lange genießen wirst."
Mit diesen Worten trat er zu Seite um den einzigen Weg, den Saul noch gehen konnte, frei zu machen. Dem Schwarzhaarigen blieb nichts anderes übrig als mit seinem letzten Willen, denn er noch hatte, ein Fuß nach dem anderen zu setzen. Er wusste, er hatte den Kampf verloren. Der Mann konnte nicht fliehen, außer nach vorne in den Wald. Zurück konnte er nicht. Sie werden sicherlich Patrouillen aufstellen.
Und somit ging er in seinen sicheren Tod.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top