Die Rückkehr des Bruders

Es war nächster Tag. Die Sonne ging bereits auf doch beim Alpha war das totale Chaos.

Die Vampire bereiteten alles für die Versammlung vor. Es würde ein Festmahl geben zu Ehren der Königsfamilie.

Noch dazu kam das die Jungen den Vampiren ständig vor die Pfoten liefen.

„Feuer, Wind, Erde, Stern, Schatten kommt zu uns."

Funke konnte inzwischen die Namen so schnell hintereinander sagen das einige ihn manchmal überhaupt nicht verstanden aber meistens wussten alle wer gemeint war.

Die Jungen rannten und stolperten zu ihren Eltern. Silber lag ein wenig hinter Funke und beobachtete alles.

Funke nahm Wind vorsichtig mit seinen Zähnen im Nackenfell und setzte sie sich vor die Pfoten.

Mit seiner rauen Zunge begann er ihr Fell zu glätten. Silber machte mit den anderen Jungen dasselbe.

Sie quietschten empört und versuchten sich frei zu kämpfen doch ihre Eltern hielten sie fest.

„Lass das." Wind schlug mit einer Pfote nach ihrem Vater.

„Halt still." Miaute Funke und seine Schnurrhaare zuckten.

„Mein König, es ist so weit." Eine hellbraun getigerte Kätzin stand neben ihm, den Kopf gesenkt.

Funke nickte und stand auf.

Er setzte Wind neben Silber auf den Boden.

„Wir sehen uns gleich wieder. Ich werde mich verwandeln."

Der Alpha meinte ein Funken Besorgnis in ihren Augen zu sehen. Er schmiegte kurz seinen Kopf an ihren und trabbte zur Plattform.

„Wo geht Papa hin?" Fragte Wasser leise.

Funke hörte ihre Antwort nicht mehr. Er konzentrierte sich ganz auf sich.

Er spürte die vertraute Kälte in sich aufsteigen und nahm sie an. Einen Augenblick später waren seine Augen strahlend blau.

Funke holte tief Luft und stieß ein hohes miauen aus, das mehr wie ein Schrei klang.

Es hallte von den Bergen wieder. Durch den Nachhall schnurrte Funke die Worte. Sie klangen wie ein Singsang.

„Kommt her! Kommt zu mir! Kommt zu eurem Herrscher! Kommt zu eurem Gebieter! Ich erwarte euch meine Vampire."

Die Worte hallten durch die Berge. Der Wind trug sie weiter und weiter.

Pov Schatten

Schatten lag auf der Lichtung von Fleckenschweifs Lager. Dämmerwind war nie zurückgekehrt. Neben ihm die döste Frost die Beine von sich gestreckt.

Alles war friedlich im Lager. Schatten hatte sein Zuhause gefunden. Plötzlich setzte Frost sich neben ihm mit einem Ruck auf, auch die anderen Vampire im Lager hielten in ihrer Bewegung inne.

Fleckenschweif kam aus seinem Bau. Sein Blick war starr auf den Ausgang gerichtet.

„Er ruft!" Miaute der Kater. Seine Stimme Klang fremd und gehetzt.

„Wer?" Hilfesuchend wandte Schatten sich an Frost.

„Der Alpha." Ihre Stimme Klang als wäre sie weit weg.

„Folgt mir!" Fleckenschweif rannte zum Ausgang und die Vampire folgten ihm.

„Nehm mich mit." Flehte Schatten Frost an.

Sie nickte einfach nur und Schatten krallte sich auf ihrem Rücken fest.

Frost rannte hinter den anderen her.

Die Bäume flogen nur so an ihnen vorbei. Der Wind presste ihm sein Fell an den Körper.

Auf einmal hielt Frost vor einer steilen Felswand. Ihm stockte der Atem. Frost ließ ihn von ihrem Rücken gleiten.

An der Felswand befand sich ein Eingang.

Ein dunkelbraun getigerter Kater stand davor und sprach mit Fleckenschweif.

Wachsam ließ er seinen Blick über die Gruppe schweifen und blieb an Schatten hängen.

„Ihr habt etwas essbares mitgebracht?"

„Nein." Knurrte Frost und stellte sich vor ihn.

Schatten ließ währenddessen seinen Blick schweifen und blieb an einem roten Kater hängen der auf einer Plattform stand die in eine Höhle führte.

Er Kniff nachdenklich die Augen zusammen. Der Blick des Katers war eiskalt und grausames Lächeln zierte seine Lippen.

„Wer ist das?" Er deutete auf den roten Kater. Frost warf ihm einen ungläubigen Blick zu.

„Das ist Funke, du idiot." Zischte sie leise.

Fleckenschweif war währenddessen in den Felsenkessel gelassen worden.

Um sich herum sah Schatten noch andere Vampire die ihn mit einem seltsamen Blick musterten. Er rückte näher zu Frost.

„Was will er denn?"

„Keine Ahnung. Vielleicht, will er uns deine Neffen und Nichten zeigen." Frost zuckte mit den Schultern.

„Was ist mit Silber? Ich kann sie nicht sehen!" Besorgt schlug er mit dem Schwanz.

„Ich weiß es nicht, okay?" Miaute sie hart. „Und, jetzt halte die Klappe."

Schatten verstummte und verfolgte die Versammlung aufmerksam.

Frost legte ihren Schwanz um ihn und warf den anderen Vampiren noch einen warnenden Blick zu.

Die Katzenmenge verstummte und der Alpha begann zu sprechen.

„Meine Königin und ich begrüßen euch zu dieser Versammlung."

„Wo ist sie denn?" Rief ein Vampir.

Funke lächelte.

„Wo meine Königin ist hat nur mich zu interessieren."

Zwei Kater traten an seine Seite.

Dämmerwind und Morgenrot.

Dämmerwind flüsterte ihm etwas ins Ohr und Funke nickte. Dann wandte er sich wieder an die Katzen.

„Wie einige vielleicht wissen, wurden wir mit 6 Jungen gesegnet."

Ein Raunen ging durch die Katzenmenge. Man hörte keinen Ton mehr. Alle warteten gespannt was nun kommen würde.

„Genau eine Woche nach ihrer Geburt möchten wir sie nun ihrem Volk vorstellen." Silber trat an Funkes Seite.

Sie verschränkten ihre Schwänze miteinander. Silbers Blick glitt liebevoll zu den Jungen die ein wenig ängstlich zwischen ihren Beinen hervor schauten.

Einen Moment war es still, man hörte das Rauschen des Windes in den Bäumen.

Dann senkten alle gleichzeitig den Kopf und berührten mit ihrer Nase den Boden.

„Kopf runter." Zischte Frost Schatten zu.

Auch er senkte den Kopf.

„Warum machen wir das?" Zischte Schatten zurück.

„Würden wir das nicht machen, wäre das respektlos und wir würden nur unnötig die Aufmerksam auf uns ziehen."

Schatten dachte nach und richtete sich wieder auf.

„Was machst du da? Bleib unten!" Knurrte Frost neben ihm.

Schatten beachtete sie nicht und bahnte sich einen Weg durch die Vampire. Seltsamerweise machten sie ihm bereitwillig Platz.

Als er bei dem dunkelbraun getigerten Kater ankam versperrte der ihm den Weg.

„Geh besser nicht rein. Ich darf dich eh nicht rein lassen." Flüsterte der Kater.

„Ich bin ihr Bruder!"

Blutkralle runzelte die Stirn. „Wie heißt du?

„Schatten."

Der Kater dachte kurz nach.

„Ich bin Blutkralle. Geh!" Blutkralle trat zur Seite.

„Pass auf dich auf, kleiner. Funke ist nicht mehr der, der er einmal war"

Schatten nickte ihm dankbar zu und rannte durch den Eingang.

Immer noch hatten alle die Köpfe gesenkt. Schatten spürte wie ihn jemand beobachtete.

Er hob den Kopf und sah Funke. Sein eiskalter Blick schien ihn zu durchbohren.

„Warum verneigst du dich nicht?" Seine Stimme war genauso kalt wie sein Blick.

Die Vampire hoben nun neugierig die Köpfe.

Ihr Blick war aber auf seine Kehle gerichtet und die dort pulsierende Ader zog sie fast magisch an. Die Vampire um ihn herum rückten näher.

„Erkennt ihr mich nicht mehr!?" Ungläubig zuckte er mit den Schnurrhaaren.

Die Vampire atmeten tief ein und bei einem tropfte der Speichel an den Seiten herunter.

Sein Blick glitt hilfesuchend zu Silber.

Ihre Augen weiteten sich als sich ihre Blicke trafen. Silber neigte den Kopf leicht zu Funke und hauchte ihm etwas ins Ohr. Schatten konnte nicht verstehen was sie sagte.

Auf einmal stand Funke nicht mehr neben Silber. Zähne schlossen sich um sein Nackenfell. Er zappelte und versuchte verzweifelt sich zu wehren.

„Halt still du idiot." Knurrte eine undeutliche Stimme hinter ihm.

Für einen kurzen Augenblick baumelten seine Beine in der Luft.

Dann schlugen seine Pfoten auf hartem Stein auf.

„Daddy, ist der beste!" Jubelte eine hohe Stimme.

Schatten öffnete die Augen und blickte in das besorgte Gesicht seiner Schwester.

„Schatten!?" Fragte sie ungläubig und blinzelte.

„Was machst du hier? Das ist gefährlich!"

Schatten blinzelte ebenfalls.

Die Vampire wurden unruhig. Funke trat an den Rand und versuchte die Menge zu beruhigen.

„Bleib einfach ruhig im Hintergrund. Hier oben kann dir nichts passieren."

Flüsterte Schattens Schwester und fuhr ihm mit der Zunge kurz über seinen Kopf.

„Es ist trotzdem schön dich wiederzusehen."

„Silber, komm endlich!" Zischte Funke leise aber drängend.

Sie seufzte und scheuchte ihre Jungen zurück an den Rand der Plattform.

„Entschuldigung für die kleine Unannehmlichkeit. Jedoch, zur Feier des Tages wird es ein Festmahl geben. Meine Freunde haben extra für euch einige Katzen getötet."

Einige Vampire reckten erwartungsvoll die Köpfe und warteten gespannt.

Auf einmal wurden die leblosen Körper von Katzen zu den Vampiren geworfen. Die Vampire stürzten sich darauf und begannen zu essen.

Dämmerwind betrachtete das Geschehen. Seine Augen glänzten hungrig.

Funke lachte leise.

„Denkt ihr wirklich ich habe nicht an euch gedacht."

Einige Katzen kamen auf die Plattform gestürzt und zogen drei tote Katzen neben sich her.

Morgenrot, Dämmerwind, Funkelsee, Tau und Blutkralle stürzten sich hungrig auf die leblosen Körper.

Funke wandte sich ab.

Die Jungen schauten währendessen den anderen Vampiren neugierig beim Essen zu.

Pov Morgenrot

Eigentlich war Morgenrot garnicht hungrig. Er Tat so als würde er der Katze vor sich beißen aber in Wirklichkeit beobachtete der Kater Schatten.

Das Junge von Funke und Silber.

Auf einmal wurden ein toter Vampire und einige Mäuse zum Königspaar gebracht. Morgenrot sah seine Chance gekommen. Alle waren beschäftigt und die Jungen unbeaufsichtigt.

Der rote Kater schaute zu Funkelsee. Bald werden wir eins sein. Er hob den Kopf und ging langsam zu Schatten.

„Morgenrot?" Der kleine Kater hob den Kopf. „Wollen wir gehen?" Die blauen Augen schauten ihn direkt an.

Verwirrt zuckte Morgenrot mit einem Ohr. Aus dem Augenwinkel sah er wie Sturmfalke mit Dämmerwind sprach und in einen ihrer Seitentunnel den man auf dem ersten Blick gar nicht sah mit ihm verschwand.

„Komm." Zischte er und packte Schatten im Genick. Zusammen verschwanden sie im Seitentunnel ohne das jemand ihnen Beachtung schenkte.

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