Kapitel 5

„Lang nicht mehr gesehen, hm?", Milan streichte sich durch seine blonden Haare.
„Ja, stimmt", ich wollte nicht mit ihm reden und schaute deswegen bittend zu Amelia hinter mich. Sie lächelte mich nur an, zuckte mit den Schultern und ging dann weiter zum Portal.
„Geh nicht!", zischte ich doch sie hörte mich nicht mehr.
„Was hast du gesagt?"
„Ach ich hab nicht mit dir...", ich stoppte da Milan nur verwirrt zu mir schaute.
„Wir sollten weiter zum Portal gehen, bevor es sich schließt", er drückte seine große Hand gegen meinen Rücken.

*Flashback

Es war bereits dunkel, im Waisenhaus herrschte Stille.
„Komm schon, oder hast du Angst?", eine kräftige Hand drückte gegen meine Schulter.
„Ja, ich komm doch schon!", lächelnd rampte ich dem blonden Jungen den Ellbogen in die Seite. Langsam setzten wir uns auf eine Fensterbank, ich musste mich auf die Knie setzen um ihm ins Gesicht schauen zu können. Ich bin aufgeregt und meine Hände zittern. Er nimmt mein Kinn in die Hand und zieht es näher an sich heran seine blauen Augen schließen sich und seine Lippen spitzen sich.
„Halt ich kann das nicht!", sofort springe ich auf.
„Hey, Tiara warte, bitte", er klingt flehend, aber die Situation ist mir unglaublich peinlich, fast hysterisch drehe ich mich um und renne in mein Zimmer. Sofort schließe ich die Tür zu. Nie wieder werde ich mit ihm reden können.

*Flashback ende

„Hey, die ganze Geschichte ist drei Jahre her, wir waren zwölf und dumm", erwischt lies ich den Blick von ihm ab. Wie konnte er merken, dass ich daran dachte?
Ich nickte.

In der zwischen Zeit waren wir schon fast am Portal angekommen, keiner von uns hatte etwas gesagt. Hilfe suchend schaute ich ob ich Amelia irgendwo finden konnte, aber sie musste wohl schon durchs Portal gegangen sein.
„Hier sind wir", am Portal angekommen spürte ich schon förmlich die Blitze, die vom Portal ausgingen, durch meinen Körper rinnen. Milan lies mir den Vortritt. Noch einmal schaute ich auf die Eiswüste zurück. So schön, aber so gefährlich.
Zögernd streckte ich meine Hände in das Portal und sie verschwanden, ich spürte nur noch ein gribbeln. Dann streckte ich einen Fuß und den nächsten hinein Milan direkt hinter mir und mit einem Wimpernschlag verschwanden wir vom Planeten Liùshā.

Sofort machte ich mich bereit auf das nächste Rätsel, dass uns bevorstehen würde, aber dem war nicht so. Wir waren wieder auf der Erde. Überall standen schon andere Teilnehmer, aber wir waren weniger, viel weniger. Es waren noch 4 Minuten übrig bevor den zurückgebliebenen die Luft ausgehen würde, sie würden es vermutlich nicht mehr schaffen eine Mitleidwelle überflog mich, doch ich drängte das Gefühl zu Seite und freute mich, dass ich überlebt hatte.

Es war bereits dunkel geworden und alle scharten sich wieder um eine große Bühne herum, die mitten auf einer großen Lichtung platziert wurde.
Ich gesellte mich zu den anderen, Milan hatte sich nach einem weiteren Versuch mit mir zu sprechen von mir abgewendet und stand jetzt bei drei anderen Jungen. Einer davon war echt riesig, sogar größer als Milan obwohl dieser schon überdurchschnittlich groß war, er hatte schwarzes Haar, das er sich lässig zurück warf. Der andere war ziemlich unauffällig, er war ziemlich klein, braunharrig und eben ein typischer allerwelts Junge.

Ich suchte die Menge nach Amelia ab, konnte sie aber nicht finden. Ich gab die Suche auf und wandt meinen Blick wieder der Bühne zu, auf der nun wieder die Königinplatz genommen hatte.
„So, herzlichen Glückwunsch an alle die die erste Aufgabe gemeistert haben. Bis morgen früh dürft ihr euch nun ausruhen, wir wollen euch ja nicht überanstrengen", herablassend lächelte die Königin uns an.
„Um Punkt sechs Uhr, werdet ihr morgen geweckt, ihr habt eine halbe Stunde Zeit euch auszurüsten und dann werden wir uns wieder hier treffen. Nehmt euch alle ein Zelt und schlaft euch aus, morgen wird kein Zuckerschlecken", sie sprach langsam, das auch ja alle verstanden was sie wollte, rumpfte dann ihre spitze Nase und verlies die Bühne. Sofort verfielen alle in Gerede und der Lärm war kaum auszuhalten.

Neben der Bühne lagen die zusammen gerollten Zelte ich nahm mir eins und suchte mir einen Platz abseits der anderen aus.
„Witzig, dass die Königin will, dass alle sie verehren und fürchten, wir aber nicht mal ihren Namen kennen, oder?", ich schreckte auf, neben mir stand auf einmal Amelia.
„Ja, schon.", stammelte ich
„Darf ich mit zu dir ins Zelt, ich wäre ungern alleine", sie zog ein angsterfühltes Gesicht und ich musste lachen.
„Ja, klar", sie stoß mich in die Seite und wir beide prusteten los.

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Hallo,
ich wollte mich nochmal bedanken da wir jetzt einfach schon #391 in Fantasy sind^^
Immer noch bitte ich gerne um Rückmeldung und Verbesserungsvorschläge, wie zum Beispiel ob es euch zu schnell geht oder wie euch die bisherigen Charaktere gefallen usw.
Wie gefällt euch das Kapitel?
LG Booktown

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