Kapitel 41
Harus Wut verstärkte seine Magie, die bereits um ihn herum wirbelte, noch mehr. Beide Hände ließ er nach vorne schnellen und umfasste dann etwas Unsichtbares. Wobei es genaugenommen die zwei Magier waren, um die er das Netz gelegt hatte. Dann begann er, sie zu quetschen, als würde er ihnen den letzten Atem aus dem Körper ziehen. Seine Kraft war um ein Vielfaches höher als zuvor, was an den verschiedenen Auslösern lag.
Beide Magier keuchten auf und wusste nicht, woher diese immense Kraft kam, oder was sie dagegen machen sollte. Noch nie hatten sie so viel Magie gesehen oder gespürt. Als wäre Haru nicht nur ein Magier, sondern mehrere zusammen.
Sie versuchten sich an einem gemeinsamen Zauber, doch es brachte nichts.
Langsam und genüsslich schloss er seine Hände zu Fäusten, damit seine Magie tief in die Körper der Magier dringen konnte. Von innen heraus würde er sie qualvoll zerstören, sobald er seine Fäuste wie Springfedern aufspringen ließ.
Ihre Schreie und das Keuchen hörte er nicht. Haru war in Rage und hörte nichts anderes mehr, als sein Blut und die Tatsache, dass Sezuna wegen ihm gestorben war hallte in seinem Kopf immer wieder.
Der Drache gab ein Brüllen von sich und stürzte sich nach unten, um Haru anzugreifen, als hätte ihn jemanden dazu gedrängt.
Harus Schutzschild, dass er nicht einmal mehr kontrollieren konnte, wehrte den Drachen ab, der darauf abprallte, sodass sich der Körper verformte. Benommen blieb der Drache einen Moment liegen und schüttelte dann ärgerlich den Kopf.
Der blonde Magier warf dem Tier nur einen Blick zu, anscheinend registrierte er nicht, dass es wirklich ein leibhaftiger Drache war, so sehr nahm seine Magie Überhand von ihm.
Seine Finger schlossen sich langsam zu der Faust. Die zwei Magier, die sie angegriffen hatten, wandten sich unter Schmerzen und versuchten sich zu befreien.
„Um Himmels Willen", keuchte Akira, der völlig verstört von der ganze Sache war. Er wusste überhaupt nicht, was vor sich ging und den gefangenen Magiern schien es nicht anders zu gehen.
Der letzte Ausbruch von Haru war schon mehr als als anders gewesen, doch dieser war noch schlimmer. Schon lange versuchte der Magier nicht mehr, dagegen anzukommen, sondern ließ es geschehen. Das erschien ihm in dem Moment am sinnvollsten.
„Nicht aufregen Akira, ruhig bleiben", sagte er zu ihm gewandt.
„Noch etwas, was ihr sagen wollt, bevor ihr diese Welt verlassen werdet?", fragte Haru dann die beiden fast schon ruhig.
Einer der Magier brachte in einem seltsamen Wortlaut einen Befehl hervor und der Drache spuckte plötzlich Feuer, das sowohl Haru, als auch die Magier umhüllte.
„Schlechter Versuch", murmelte er nur. Es wurde heiß unter dem Schutzschild, da der Drache magisches Feuer spie. Seine Geduld war am Ende und Wolken zogen sich zusammen, um sich in einem riesigen Wasserschwall über dem Drachen zu ergießen.
Schließlich ließ Haru seine Fäuste aufspringen und eine Explosion gepaart mit Schreien waren zu hören.
Akira schloss verstört die Augen und krallte sich an Haru fest. Er wollte nicht sehen, wie die Magier auseinander gerissen wurden und trotzdem war er nicht schnell genug.
Sobald diese Reste der Magier von dem Feuer verschlungen waren, drehte er sich dem Drachen zu. Er hatte keine Zeit für sentimentale Momente, die konnten bis nachher warten, wenn alles vorbei war. Harus Magie hüllte ihn noch mehr ein, als er auf den Drachen zuging.
Dieser wirkte plötzlich sehr unkontrolliert und statt erneut anzugreifen, schrie er auf, brüllte und schlug wild mit den Flügeln.
„Armes Tier, haben sie dich alleine gelassen?", lachte Haru spöttisch bei den Versuchen des Drachens, aufzustehen. Eigentlich sah er niedlich, aber auch gefährlich aus. Was, wenn er den Drachen behalten würde? Könnte er ihn zähmen?
Dieser gab einen jämmerlichen Laut von sich und erhob sich schließlich, als wolle er einfach nur weg.
Und in dem Momenten, in dem er ruhig war, hörte Haru eine Stimme, die seinen Namen rief. Eine weibliche Stimme.
Haru drehte sich blitzschnell um und sah jemand aus den Trümmern der Steine kommen. Es waren zwei Personen, doch eine davon trug rote Haare. Sein Herz schlug schneller und er konnte es nicht glauben. Dachte sogar, er halluzinierte.
„Sezuna!!", rief er erleichtert und legte schnell einen Zauber auf den Drachen, damit er sich nicht bewegen konnte, bevor er in ihre Richtung mit Akira auf seinem Rücken rannte.
Sezuna hielt Myron, der nicht so gut aussah und man sah ihr an, dass sie kaum noch stehen konnte. Wahrscheinlich war Myrons zusätzliches Gewicht einfach zu schwer für sie.
Sie waren beide am Leben. Tränen füllten sich in seinen Augen, als er sie erreichte und Akira hinunterließ. Sofort schlossen sich seine Arme um Sezuna und drückten sie fest an sich. „Du lebst noch", schluchzte er an ihrem roten Haar.
Sezuna schlang ihre Arme um ihn. „Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass sie es dir sagen. Ich wollte dir keine Sorgen machen, aber das war der einzige Weg, der mit eingefallen ist", gestand sie schnell, denn sie ahnte, woher Harus Panik kam.
„Dafür haben sie gebüßt", sagte er unter Tränen und schob sie für einen Moment von sich weg, um zu sehen, ob sie verletzt war.
Sie hatte blaue Flecke und Kratzer, aber ansonsten schien sie unversehrt, wenn auch erschöpft.
Wieder nahm er sie fest in den Arm und sog gierig ihren Geruch ein. „Ich wollte schon aufgeben, wenn ich nicht Akira und Myron noch gehabt hätte", gestand er leise.
„Wag es dir nicht", gab sie zurück und war genau so erleichtert, dass Haru noch am Leben war und die anderen auch.
„Myron", sagte Akira mit belegter Stimme und sah zu den beiden nach oben. „Helft ihm!", bat er drängend, denn anscheinend hatte es den Führer schlimmer erwischt, als es zuerst aussah.
„Ich habe schon getan, was ich kann", sagte Sezuna mit keuchenden Atem.
Haru ließ das rothaarige Mädchen los und kniete sich neben Myron, der blass und mit einigen Verletzungen bewegungslos dalag. Mit flinken Händen ließ er Magie in den Körper des Braunhaarigen fließen und spürte, dass er innerlich blutete und wohl nicht mehr lange leben würde.
Anstatt in Panik auszubrechen, wurde Haru plötzlich ruhig. „Ihr zwei ruht euch aus, ich kümmere mich darum", sagte er zu den zwei und begann, heilende Magie in Myrons Körper fließen zu lassen.
Die Blutung war einfach zu stoppen, allerdings musste er das überflüssige Blut aus seinem Körper ziehen, bevor er die äußerlichen Wunden heilte.
Sezuna legte sich einfach auf den Boden, denn ihr Körper war einfach fertig. Sie versuchte noch zu sehen, was Haru tat, doch es gelang ihr nicht.
Akira hingegen saß einfach da und starrte umher. Er war blass im Gesicht und benommen.
Myron lag noch immer bewusstlos da, doch er begann zu keuchen, als Haru sich daran machte, seine äußerlichen Wunden zu heilen. „Es ist alles in Ordnung, Myron. Ich heile dich nur", sagte Haru ruhig.
Auch wenn er oft aufbrausend und unkontrollierbar war, wenn es um Heilung ging, war er ruhig. Langsam schlossen sich die Wunden und Kratzer durch die Steine, sodass sie nicht mehr oder nur leicht sichtbar waren. Sein Handgelenk war gebrochen, welches Haru wieder zusammensetzte und ihm die Schmerzen damit nahm.
Myron würde wahrscheinlich noch ein wenig brauchen, um sich zu erholen. Außer er bekam einen Stärkungstrank.
„Sezuna, hast du noch Stärkungstränke? Ich glaube, ihr drei braucht ganz dringend einen. Und wir müssen uns um den Drachen kümmern", beschloss Haru, während er auch Akira untersuchte, der zum Glück ausser einigen Kratzer und einen Schock keine sonstigen Verletzungen erlitten hatte.
Sezuna regte sich nicht. Ihr Körper lag einfach nur da, während sie ruhig atmete.
Nachdem Akira fertig war, sah er sich Sezuna an. Sie schien zu schlafen, also musste er wohl in dem Rucksack die Tränke selbst suchen.
Er fand noch zwei, aber ob sie reichen würden? Haru fällte die Entscheidung, dass Myron einen ganzen bekam und Sezuna und Akira sich einen teilen mussten. Dabei hoffte er, dass es für die zwei ausreichte, damit sie sich ein wenig besser fühlten. Sezuna zu tragen war kein Problem für ihn, auch wenn sie länger fertig sein sollte.
„Akira, bitte hilf mir, Myron den Trank zu geben", bat er ihn und reichte ihm bereits den einen, damit er die Hälfte davon trinken konnte.
Akiras Hände zitterten, als er diesen nahm und einen Schluck nahm. Erst danach erhob er sich vorsichtig und half Haru dabei Myron zu versorgen. Noch immer saß der Schreck tief.
„Es tut mir leid, dass du das mitansehen musstest. Ich wünschte, du hättest es nicht", sagte Haru leise, als Akira den Führer aufsetzte und Haru zwei seiner Finger in den Mund von Myron steckte, um ihn öffnen zu können. Er setzte den Trank an seine Lippen und begann, ihn diesen einzuflößen.
Akira schüttelte leicht den Kopf. „Das passiert nur wegen mir."
„Es ist nicht deine Schuld", beruhigte Haru ihn und passte darauf auf, dass Myron sich nicht verschluckte.
Akira schüttelte erneut den Kopf. „Doch, sie waren hinter mir her, nicht hinter euch."
„Ja das waren sie. Aber es war ihre eigene Schuld, sich mit uns anzulegen", meinte Haru schulterzuckend. „Sie haben ihre gerechte Strafe erhalten."
„Aber Myron ist verletzt und auch Sezuna", gab Akira zu bedenken, dem man ansah, wie schlecht er sich fühlte.
„Und du auch. Ich kümmere mich um sie, keine Angst. Sezuna ist nur total erschöpft und fertig, hat aber zum Glück keine Verletzungen. Myron hat es von allen am Schlimmsten erwischt", meinte er nachdenklich. „Du hast dich gut mit deiner Waffe gehalten."
„Aber ich war überhaupt keine Hilfe", seufzte Akira frustriert.
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