Kapitel 65

"Solange ich in der Stadt meinen Stand habe, könnt ihr dort euren Bedarf an Kuchen stillen", grinste Sezuna gut gelaunt.

"Vielleicht werde ich auch bei euch bleiben und mit euch in eine Wohnung ziehen. Dann sitze ich ständig an der guten Essensquelle. Solange können sich die zwei gegenseitig durch das Schloss jagen", erwiderte Akira und schloss die Tür hinter sich, sodass er in ihrem Zimmer waren.

"Na aber auf gar keinen Fall. Dann jammert mir Belynia nur die Ohren voll, dass du zu lange weg bist", widersprach Sezuna dem Vorschlag und kümmerte sich dabei um den Kuchenteig.

"Wieso nicht? Ihr mögt mich doch, oder nicht?", fragte Akira protestierend.

Haru grinste breit und schüttelte seinen Kopf. "Du bist viel zu nervig. Was würde dann unser Kind von dir lernen?", wollte Haru von ihm wissen.

Sezuna lachte leise. "Vielleicht lasse ich mich erweichen dir immer Mal ein paar Kuchen vorbei zu bringen, wenn du auf die oder den Kleinen aufpasst", schlug sie grinsend vor, während sie bereits den Teig in den Ofen schob.

"Das ist Bestechung der feinsten Art", erwiderte Akira mit hochgezogenen Augenbrauen. Seine grünen Augen blitzten dabei freudig. Ihn schien es nicht zu stören, wenn er auf ihr Kind aufpassen sollte.

"Klar, irgendwas muss ich ja davon haben, dass ich dich durchfüttere", zwinkerte Sezuna ihm gut gelaunt zu und der Raum füllte sich mit dem Geruch nach Honigkuchen.

„Mach dir nichts draus, Akira. Sie hat mich von Anfang an mit Essen bestochen", erzählte Haru dem Prinzen, wobei er ihm einen verschwörerischen Blick zu warf.

"Das ist ja auch das Einzige, was ich anbieten kann", lachte Sezuna und schien gut gelaunt zu sein, auch wenn sie ziemlich müde und erschöpft war.

„Wieso?", fragten die beiden Männer erstaunt wie aus einem Munde und mussten schließlich grinsen.

Anfangs wäre es gar nicht denkbar gewesen, dass Akira und Haru jemals Freunde sein würden. Doch nun schien es, als seien sie unzertrennlich.

"Na mit was sollte ich euch sonst bestechen, als mit Essen?", fragte Sezuna und stemmte die Hände in die Hüfte, als wäre sie über die Frage erbost. Doch auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln.

Sie warfen sich nur einen lächelnden Blick zu und schwiegen lieber dazu. Was wohl auch besser war, denn sie dachten entweder das Gleiche oder zwei komplett unterschiedliche Dinge.

Sezuna lachte leise und wandte sich wieder den Kuchen zu, damit diese nicht verbrannten.

Der Prinz mit den schwarzen Haaren erkundigte sich bei beiden, wie es ihnen ging und ob sie sich erholt hatten. Akira hatte sich neben Haru auf dem Bett niedergelassen und beobachtete Sezuna.

Sezuna erzählte ein wenig von ihrem Tag und dass sie morgen zu den Magiern wollten. Dabei holte sie die fertigen Kuchen aus den Ofen.

„Ich finde es toll, dass du deinen Stand errichtet hast. Ich habe gehört, dass die Leute teilweise absichtlich jeden Tag vorbei kommen, nur um etwas von dir zu bekommen", kommentierte Akira lächelnd. Dass sie Erfolg haben würde, war ihm von Anfang an klar gewesen.

"Ich habe das auch schon bemerkt", grinste Sezuna. "Und ich habe sie auch schon darüber reden hören, was sie gerne essen würden. Ich überlege das Angebot dahin zu erweitern", erklärte sie und reichte Akira feierlich einen der ersten fertigen Kuchen.

„Endlich! Und keiner kann ihn mir wegessen! Außer Haru", lachte er zuerst, hielt dann aber seinen Kuchen fest. Misstrauisch beobachtete er den Blonden, der nur abwehrend seine Hände hochhielt.

„Alles deins", versicherte Haru ihm. Erstaunt sah Akira den Magier an, denn er hatte angenommen, dass er wieder essen konnte.

"Ihm ist immer noch nicht so nach Essen", erklärte Sezuna, welche die fertigen Küchlein zum abkühlen auf den Tresen ihres Standes stellte.

„Ich verstehe ...", murmelte Akira nachdenklich und biss in den Kuchen. Sofort stöhnte er vor Freude, als er den süßen Honiggeschmack im Mund hatte.

Sezuna grinste zufrieden. Genau so sollte es sein. Die Rothaarige freute sich sehr, dass es ihm schmeckte.

„Verpetzt mich aber nicht", bat der Prinz die beiden. Genüsslich leckte er seine klebrigen Finger ab.

Haru zeigte mit dem Finger auf sein Hemd und lachte. „Wir müssen dich nicht verpetzt, du verratest dich selbst durch die Krümel", wies er Akira lächelnd darauf hin.

Während der Prinz versuchte die Krümel von seinem Oberteil zu wischen, packte Sezuna die Küchlein ein. Belynia und Dai sollten auch welche bekommen, bevor Akira sie alle wegaß.

„Nein! Das sind alleine meine! Die muss ich verstecken", grinste Akira hinterhältig. Da seine grünen Augen aber vor Freude blitzten, wusste sie, dass er es natürlich mit seiner Familie teilen würde.

„Danke Sezuna. Du bist meine Lebensretterin. Ohne deine Honigkuchen kann ich nicht mehr leben. Sei nur vorsichtig, wenn mein Vater sie riecht. Der bringt es fertig und klaut sie sogar aus dem Ofen", meinte er kopfschüttelnd.

"Dann sollte er aufpassen, dass er sich nicht verbrennt", meinte Sezuna nüchtern, doch ihre Augen funkelten belustigt.

„Das ist ihm egal. Für das würde er alles tun", beharrte Akira und stand auf.

Er legte Haru eine Hand auf die Schulter und sah ihn eindringlich an. „Komm bald wieder auf die Beine, hörst du?", bat er ihn eindringlich.

Haru nickte leicht und lächelte müde.

"Dann mach dich mal zu deinem Vater und deiner Frau, damit sie beide noch Kuchen bekommen", lachte die Rothaarige und räumte die Sachen zusammen.

„Danke. Und herzlichen Glückwunsch übrigens. Hoffentlich werden wir bei eurer Hochzeit dabei sein können", lächelte Akira sie an. Belynia lag ihm damit schon die ganze in den Ohren, was sie zur Hochzeit anziehen sollte. Dabei stand ein Termin noch gar nicht fest, geschweige denn, ob Haru und Sezuna überhaupt Gäste haben wollten.

"Ich würde es gern sehr klein halten", informierte Sezuna die beiden Männer und hoffte darauf, dass Belynia vielleicht ihre Brautjungfer werden würde.

„Das war mir klar", lachte Akira. Es war ihre Hochzeit und sie konnten entscheiden, mit wem und wo sie feiern wollten. Er ließ die beiden alleine und Haru begann zu Grinsen.

„Ich glaube, wir sollten uns absichtlich verlaufen und dann heiraten. Der Arme rastet ja beinahe vor Freude aus", stellte er amüsiert fest.

"Ich kann ihn verstehen", grinste Sezuna und kam auf Haru zu, um sich auf seinen Schoß zu setzen. "Auch wenn er nicht ansatzweise so erfreut sein kann, wie ich es bin."

„Meinst du? Seit ich ihm erzählt habe, was ich vorhatte, war er noch nerviger als sonst. Er konnte es kaum erwarten", lachte der Blonde kopfschüttelnd. Haru legte seine Arme um Sezuna und küsste sie zärtlich.

„Hoffentlich war er nicht damals genauso bei seiner eigenen Verlobung."

Sezuna grinste breit. "Doch, ich denke schon", lachte sie. Sie konnte sich das gut vorstellen.

„Seine arme Frau. Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn der Partner einen wahnsinnig macht", murmelte er leise, aber gut für Sezuna hörbar. Einfach, weil er sie necken wollte. Dabei fuhr seine Nase auf ihrer dunklen Haut entlang, um sie riechen zu können. Sezuna roch durch das Backen nach Honig. Unbewusst fuhr er sogar mit seiner Zunge über ihre Haut.

"Versuchst du mich zu essen?", fragte sie belustigt. Ob er wohl essen würde, wenn sie sich mit Honig einrieb?

„Wer? Ich? Nein", fragte Haru ehrlich verwirrt und sah zu ihr auf. Was hatte er getan? Der Magier schien gar nicht bemerkt zu haben, dass er sie abgeleckt hatte.

Sezuna kicherte. "Ach so und warum hat deine Zunge mich dann gekitzelt?"

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er sie an. „Ehrlich? Habe ich gar nicht mitbekommen ...", murmelte er verlegen und rieb sich den Nacken.

Haru legte seinen Kopf an Sezunas Brust und hörte ihren Herzschlag sehr genau.

"Das ist doch nicht schlimm", meinte sie und strich ihm durch die Haare. "Willst du versuchen, ob du einen Löffel Suppe verträgst? Ich wollte mir selbst noch eine mache."

Ein zustimmendes Gemurmel war zu hören. Dennoch rührte er sich nicht, sondern genoss ihre Nähe in vollen Zügen.

Da er sie noch nicht losließ, entschied sich Sezuna auch noch eine Weile sitzen zu bleiben und ebenfalls seine Nähe zu genießen.

Plötzlich stand Haru auf, wobei er Sezuna in den Armen hielt. Dabei drehte er sich um und legte sie auf das weiche Bett, sodass sie unter ihm lag.

Er sprach nicht, sondern vergrub sein Gesicht kommentarlos an ihrer Halsbeuge und seufzte.

Sezuna ließ es zu und seufzte zufrieden. Es gefiel ihr sehr, Haru so nah zu sein.

Einige Zeit blieb er unbeweglich liegen, wobei er den Zauber angewandt hatte, damit er ihr nicht zu schwer wurde. Seine Finger fuhren durch ihr weiches, rotes Haar und hinterließen auf ihr eine Gänsehaut. Wie gerne würde er sie fühlen und verwöhnen ...

Aber es war wichtiger, dass sie etwas aß, nachdem sie den ganzen Tag gearbeitet hatte.

Allerdings machte es ihm ihre Hände nicht gerade leicht, denn diese fuhren auffordernd über seinen Rücken.

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