Kapitel 61
„Ich werde morgen in den Magierturm gehen und wegen der Narbe und der Eisenwaffe nachfragen", sagte er beiläufig.
"Das dachte ich mir fast", meinte Sezuna und lehnte sich zurück. Sie war soweit fertig. Den Rest musste sie morgen machen. "Kommst du danach wieder zum Stand, oder gehst du vorher?"
„Ich weiß es noch nicht. Je nachdem, ob du meine Hilfe brauchst oder nicht. Sonst gehe ich zu Damian, um ihm zu helfen", erwiderte er schulterzuckend. Haru wollte nicht darüber nachdenken, wann er gehen würde. Wenn Sezuna allerdings seine Hilfe in Anspruch nehmen würde, konnte er diese Dinge auch verlegen.
"In Ordnung. Ich denke ich werde dich nicht unbedingt brauchen", überlegte sie und lächelte. "Mir wäre es aber lieb, wenn du langsam machen würdest."
„Ich versuche es. Es ist nur ... schwer für mich", gestand er leise und seufzte.
"Das kann ich verstehen. Trotzdem hätte ich dich am Abend gern unversehrt wieder in meinen Armen", sagte sie und hielt diese einladend auf.
Lächelnd kam Haru auf sie zu und legte seine Arme um sie. „Ich werde dir auf ewig dankbar sein, dass du so schnell reagiert hast", flüsterte er heiser und es klang, als würde er beinahe weinen.
"Du hast mir panische Angst gemacht", gestand sie und schmiegte sich fest an Haru. Er war zum Glück nicht mehr warm, wie vor einigen Stunden.
„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass alles so schnell geht und ich nicht einmal Suppe aufnehmen kann. Ehrlich gesagt, ich hatte gehofft, dass alles wieder in Ordnung war, nachdem mein Magen knurrte. Anscheinend war es nicht so", sprach er leise zu ihr. Haru verstand, dass sie Panik gehabt hatte. Umso besser war es gewesen, dass der Arzt so schnell bei ihnen gewesen war.
"Ich hatte es auch gehofft", gestand sie und küsste seine Wange. "Haruto meinte wir sollen ganz langsam anfangen.
„Ist vielleicht auch besser so", murmelte Haru leise. Er hatte sein Gesicht an ihr vergraben und spürte ihren Herzschlag, da er sie fest an sich gepresst hatte.
Sezuna streichelte leicht seinen Rücken und entspannte sich ein wenig. "Trotzdem bist du auf dem Weg der Besserung."
„Hoffentlich. In der letzten Zeit verstehe ich meine Magie selbst nicht mehr. Ich weiß, wie sie tickt und was sie tut. Nur hatte ich nicht erwartet, dass sie jetzt schon so reagiert. Dabei war es nicht einmal so lange wie damals", erklärte Haru leise und kraulte ihren Nacken. Zusammen standen sie in ihrem Schlafzimmer, neben den köchelnden Töpfen, welche einen herrlichen Duft verbreiteten.
"Du bist nicht allein. Vielleicht ist es das", schlug Sezuna vor und schloss genießerisch die Augen. "Vielleicht merkt das auch deine Magie."
„Ich weiß es wirklich nicht. Sie macht mir sogar manchmal Angst. Gerade als wir hier angekommen sind, habe ich nicht gewusst, warum sie mich nicht normal leben lässt. Ja ich hatte viel Stress, Angst und Sorgen wegen dir und dem Kind. Dann noch Akiras Reise. Aber ich wusste nicht, dass mich unsere Reise so ausgezehrt hatte", gestand der Magier ist und seufzte leise. Er zog sie mit sich zum Bett, um sich darauf niederzulassen.
"Haruto meinte, dass du vielleicht krank geworden bist", meinte sie. "Vielleicht lässt dich deine Magie deshalb nicht in Ruhe", überlegte sie laut und legte sich zu Haru ins Bett.
„Vielleicht durch die lange Zeit ohne Essen und trinken", nahm er an und zog sie an sich. Das Essen würde eine Weile zum Köcheln brauchen, da hatten sie nun ein wenig Zeit für sich. „Außer es hat schon bei dem Ausbruch in der Schule angefangen ...", überlegte er, während er ihren Nacken kraulte.
"Das ist schwer zu sagen", murmelte Sezuna nachdenklich. "Wichtiger ist erst einmal, dass du wieder fit wirst", sagte sie bestimmt.
Er nickte und seufzte gleichzeitig. „Manchmal frage ich mich, warum meine Magie Hilfe von außen als Gefahr ansieht, also Medikamente, Magie von anderen und sowas", sagte er nachdenklich.
"Ich nehme an wegen deinen Eltern", murmelte sie. "Sie waren dein Umfeld und ehrlich gesagt eine ziemliche Gefahr für dich. Das hat sicher deine Magie auch schon bemerkt."
„Du könntest recht haben", sagte er erstaunt. Daran hatte er noch nie gedacht. Er hatte sie zwar schon von klein auf als Gefahr erkannt, jedoch war ihm nie in den Sinn gekommen, das es vielleicht nur daran liegen würde.
"Vielleicht ist deine Magie jetzt auch überfordert?", fragte sie, weil sie sich vorstellen konnte, dass diese nicht wusste, wem sie vertrauen konnte und wem nicht. Oder nicht verstand, warum Haru plötzlich den Leuten vertraute.
„Durch den Stress, die Angst und die Gefahren von der Reise gewiss. Ich hatte Verantwortung für euch und wollte euch nicht im Stich lassen", kam seine Vermutung, die eher einer Erklärung glich. „Nur sollte das aufgehört haben, als wir hier angekommen waren. Außer, der Hintergedanke, dass wir weitergehen, ließ es aufrecht erhalten."
"Oder aber du hast festgestellt, dass du jetzt noch mehr Verantwortung hast. Für das Kind", schlug Sezuna vor.
„Ist alles möglich. Ich weiß es nicht. Aber es macht mir zu schaffen, dass ich nicht in der Lage bin, meine eigene Magie zu kontrollieren. Sie macht, was sie will. Ich bin oft dankbar, dass sie mich schützt ... aber ich will in der Lage sein, das selbst zu kontrollieren", sagte er leise, wobei er seinen Kopf in ihren Haaren vergraben hatte. Ihre Gegenwart beruhigte ihn und machte ihn glücklich.
"Ich gehe davon aus, das du es hättest als Kind lernen müssen und es jetzt nachholst", meinte sie nachdenklich und kraulte seinen Nacken beruhigend.
„Ich hatte niemals Unterricht, nicht einmal von meinen Eltern. Ich war nur ihr Versuchskaninchen. Bis sie sich entschlossen hatten, mich auf die Schule zu schicken. Ich bin von vielen geflogen, weil ich als faul und gefährlich gegolten habe", murmelte er. Auch auf der Mahou Akademie war es nicht anders gewesen.
"Lernen muss man nicht nur von Eltern und Schulen. Das kann man auch auf reisen und mit anderen", erklärte Sezuna leise und drückte ihn an sich. "Ich bin gern dabei, wenn du lernst, mit deiner Magie umzugehen."
„Ich habe mir alles selbst beigebracht, was ich bis jetzt kann", kam es leise von ihm. Durch das einsam sein, hatte er viel Zeit gehabt, das zu lernen. „Als Sarah in mein Leben kam, habe ich meine gesamte Zeit mit ihr verbracht, weil sie mir gut getan hat. Sie war für mich da und hat mich aufgeheitert, wenn ich Ärger hatte. Und sie hat mich immer unterstütz", erzählte er ihr. Auch wenn er das Thema damit schon wieder brachte.
"Lernen heißt nicht, dass dir jemand anderes etwas beibringt", meinte Sezuna. "Du lernst immer, wenn du deinen Weg gehst. Du hast schon jetzt sehr viel gelernt. Einfach nur durch die Leute, die in deiner Nähe sind."
„Vor allem durch dich", gab Haru lächelnd zu. Dabei sagte er die Wahrheit, denn durch Sezuna hatte er viel gelernt. Wieder lieben und vertrauen zu können waren das Wichtigste.
"Ich fühle mich geschmeichelt", lachte sie und küsste seinen Mundwinkel. "Glaubst du, dass du vielleicht schlafen kannst?"
Haru schüttelte den Kopf und erwiderte ihren Kuss. „Es fühlt sich nicht so an. Ich habe gerade daran gedacht, ob es vielleicht eine Gegenwehr gegen den gezwungenen Schlaf war. Sicher bin ich mir allerdings nicht dabei", überlegte er. Schon davor hatte er ja angedeutet, dass er Angst hatte, wenn es Nebenwirkungen geben würde.
"Das wäre nicht gut", bemerkte Sezuna besorgt.
„Es ist nur eine Vermutung. Würde jedoch einiges erklären", erwiderte er. Vielleicht sollte er Haruto deswegen fragen.
"Ich hoffe es nicht", murmelte sie und schmiegte sich an Haru. Sie wollte nicht schlafen, fühlte sich aber erschöpft und müde. Allerdings musste sie noch auf das Essen achten und auch noch baden.
Harus Magie war unberechenbar. Manchmal wusste er nicht, was geschehen würde, oft konnte er nur vermuten, dass es Konsequenzen nach sich zog, wenn man sie austrickste. Das hatte er sogar schon früher festgestellt. Der blonde Magier kraulte Sezunas Nacken noch immer, aber er fing auch an, ihren Körper zu erkunden. Er spürte, wie müde sie war, immerhin hatte sie heute viel gearbeitet.
Deshalb machte er ihr den Vorschlag, dass er nach dem Essen schauen würde, solange ihr Badewasser in die Badewanne lief. „Sag mir nur, wie lange es noch kochen muss. Ich nehme es dann vom Herd."
"Es muss nicht mehr so lange kochen", murmelte sie leise und küsste ihn noch einmal. "Das kann es auch tun, wenn ich in der Wanne bin", sagte sie und machte keine Anstalten sich zu bewegen.
Haru erwiderte ihren Kuss und zog sie auf sich, nur um mit ihr aufzustehen. Dabei trug er sie vor sich, sodass sie ihre Beine und Arme um ihn schlingen konnte, während er sie ins Bad trug. „Ich kümmere mich darum", sagte er mit einem weiteren hauchzarten Kuss zu ihr.
"Du musst dich erst noch ausruhen", widersprach sie.
„Es ist keine Arbeit, dir dein Badewasser einzulassen", beharrte Haru und stellte sie vor der Badewanne ab, um den Wasserhahn aufzudrehen. „Und auch nicht, das Essen vom Herd zu nehmen."
"Nein, mich tragen", murmelte sie, wehrte sich aber nicht.
„Dein Fliegengewicht ist doch nichts", widersprach er ihr lächelnd.
"Für dich wahrscheinlich wirklich", murmelte sie und streckte sich ein wenig. "Ich will nach der Geburt wieder mit dem Training anfangen", sagte sie plötzlich.
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