Kapitel 58
Sezuna streichelte ihn weiter. "Wir werden damit umgehen lernen", sagte sie leise. "Du wirst nicht wieder damit alleine sein."
„Natürlich nicht. Jetzt, nachdem du meine Frau wirst, sowieso nicht mehr", lächelte Haru leicht. Er hatte schon befürchtet, dass es dieses Mal genauso sein würde.
"Richtig. Du wirst mich jetzt gar nicht mehr los", sagte sie gut gelaunt und küsste ihn auf die Wange.
„Vielleicht brauchen wir den Transfer nicht mehr machen, wenn ich langsam wieder essen kann", hoffte der Magier dann. Es war nicht gut für Sezuna, denn sie musste ständig herhalten und sich in kurzer Zeit wieder mit den Vitaminen versorgen. Haru war sich nicht sicher, ob das so gut für das Kind war.
"Das könnte möglich sein, ja", stimmte sie ihm zu. "Aber erst einmal versuchst du wieder langsam zu essen."
Die Tasse ging langsam an seine Lippen, bevor er einen Schluck nahm. „Ich glaube, das reicht", sagte er dann,. Die Hälfte der zweiten Tasse war getrunken, aber er konnte nicht mehr.
Sezuna nickte. "Es ist gut, wenn du langsam anfängst", sagte sie zustimmend. "Aber ich fülle sie dir dennoch noch einmal auf und du trinkst, wenn dir danach ist", sagte sie und tat dann genau das, bevor sie sich wieder ihrem Essen widmete, das in dieser Zeit ruhig vor sich hin geköchelt hatte.
Haru hatte es sich auf dem Bett gemütlich gemacht, die Tasse in den Händen, obwohl ihm nicht kalt war. Dennoch gab es ihm ein gutes Gefühl, sie zu halten. „Ich hatte Angst, dass es wieder passiert und ich nicht für dich und das Kind da sein kann", flüsterte er heiser. Das war eine seiner Sorgen gewesen, die schwer auf ihm gelastet hatte.
"Du bist für mich da", sagte sie sanft. "Und selbst, wenn du krank wirst, bist du noch immer für mich da", fügte sie hinzu. "Denn du wirst irgendwann auch wieder gesund."
„Mag sein. Aber ich könnte dir dann nicht helfen, sondern wäre eine zusätzliche Last für dich. Und mit einem Kind ist es erst recht nicht einfach", beharrte Haru. Er beobachtete Sezuna, wie sie abschmeckte und Dinge in Schüsseln packte, da diese bereits fertig waren.
"Noch ist das Kind nicht da. Es wäre also besser, wenn du jetzt krank wirst und dann wieder gesund bist", meinte sie pragmatisch. "Aber es ist mir lieber, wenn du gar nicht krank wirst und dich wieder erholst", gestand sie und begann erneut Gemüse zu reinigen, zu schälen und zu schneiden.
„Wenn es so gewesen wäre wie damals, wäre ich wohl länger krank. Außerdem ist es nicht angenehm, einen kranken Haru im Haus zu haben", lachte er leise. Der Magier wusste, wie schlimm er sein konnte, wenn es ihm nicht gut ging. Launisch, mürrisch, oft sogar wütend waren nur einige seiner Eigenschaften dabei.
"Niemand ist erträglich, wenn er krank ist", winkte Sezuna mit einem Grinsen ab. "Aber ich bin trotzdem froh, dass du es nicht bist."
„Ein wenig schon. Durch den Vitaminmangel und der nahenden Erkältung bin ich nicht ganz gesund", widersprach Haru ihr sanft. Seinen Kopf lehnte er gegen das Bettgestell und sah zur Decke hinauf. „Die Magie ist wirklich verflucht. Mir wäre es lieber, sie wäre normal wie bei anderen auch. Dann würde es keine Probleme geben", kam es seufzend von ihm.
"Dann wärst du aber nicht du und ich hätte mich vielleicht nicht in dich verliebt", gab Sezuna zu bedenken.
Leicht lächelte er bei ihren Worten, sagte aber nichts dazu. Er freute sich, dass sie bald heiraten würden. Hatte er doch anfangs noch gedacht, niemals an diesem Punkt zu gelangen. Der Magier stellte die Tasse auf dem Nachttisch ab und stand auf. Langsam kam er auf sie zu und strich ihr rotes Haar zur Seite, um ihr ein heiseres Ich liebe dich in ihr Ohr zu flüstern.
Sezuna drehte sich leicht, um ihn zu küssen. "Ich dich auch", hauchte sie gegen seine Lippen.
Seine muskulösen Arme legten sich um ihren Körper, um sie an sich zu drücken. „Ich bin so froh, dass es dich gibt und dass du auf mich aufpasst. Dabei sollte ich eher auf dich aufpassen."
"Wir passen auf uns gegenseitig auf", korrigierte sie ihn leise. "Dazu ist ein Partner doch da."
Leicht nickte er und vergrub sein Gesicht an ihrer Haut. „Es wäre schön gewesen, wenn ich dir nicht solche Sorgen gemacht hätte", murmelte der Magier und küsste langsam und sachte ihren Hals entlang. Seine Stimme klang ein wenig heiser, als er das sagte
"Solange am Ende alles gut ist, kann ich damit leben", murmelte sie rau als Antwort und schloss genieserisch die Augen.
Nach einigen Küssen gesellte sich seine Zunge dazu. Mit der Zungenspitze fuhr er von ihrem Hals nach oben zu ihrem Ohr, um sie dort zu verwöhnen.
Sezuna kicherte zuerstleise, weil es kitzelte, doch schon bald erschauderte sie unter seinen Berührungen und spürte die Hitze zwischen ihren Beine zusammenlaufen.
Er seufzte in ihr Ohr und schloss seine Augen. „Ich glaube, ich sollte mich noch ein wenig ausruhen. Mir ist schwindelig", sagte er leise und zog sich von ihr zurück.
"Ja, leg dich hin", stimnte sie zu und kam zu ihm zum Bett, um ihm auf die Stirn zu küssen.
Ihre Berührung tat ihm gut und er wurde dadurch schläfrig. Aber schlafen wollte er nicht. Sie würden bald zu ihrem Stand gehen und die Dinge verkaufen. Eigentlich wollte er in den Magierturm, aber so würde das nichts werden.
Die Sicht verschwamm vor seinen Augen und ihm wurde schlecht davon, weil sich alles drehte.
"Versuch ein wenig zu schlafen. Dann geht es dir sicher besser", murmelte Sezuna leise und streichelte ihn weiter.
Haru nickte und fiel beinahe aus dem Bett, da er sich durch den Schwindel bewegte. Gerade noch wurde er von Sezuna festgehalten. "Mir ist so komisch", klagte er leise und war nahe dran, sie zu bitten, Haruto zu holen.
Sezuna wirkte überrascht und besorgt, als er das sagte. "Soll ich Haruto holen gehen?", wollte sie wissen. Immerhin war sie keine Heilerin.
Er brachte gerade noch ein Ja heraus, bevor er sich übergeben musste.
Sezuna riss die Augen auf und holte ihm sofort etwas, damit er nicht den kompletten Teppich ruinierte. Dann nutzte sie den Zauber, der Haruto bescheid sagen sollte.
So schnell er konnte, rannte Haruto die Flure entlang zu ihrem Schlafzimmer, nachdem er das Signal bekommen hatte und riss die Tür auf. Erschrocken, aber mit einem Blick erfasste er die Situation und stürzte sich zu Haru, wobei er Sezuna sofort fragte, was geschehen war.
Sezuna gab ihm einen kurzen Abriss davon, dass Haru etwas gegessen hatte, weil er Hunger hatte. Sie erzählte auch davon, dass er das früher schon einmal hatte.
"Der Junge macht mich wahnsinnig", murmelte Haruto und stellte fest, dass Haru ohnmächtig geworden war. "Seine Temperatur ist gestiegen. Vermutlich hat ihm das Essen oder Trinken nicht gut bekommen, auch wenn es ihm geschmeckt hatte. Er sollte langsamer machen", erklärte Haruto ihr und holte aus seiner Tasche eine Spritze hervor. "Ich weiß, was du denkst, Sezuna. Nur muss ich schnell reagieren. Seine Magie spielt durch das Essen und die Kräuter verrückt, weil sie ihn wohl beschützen will. Er braucht dringends ein Mittel dagegen", sagte der Arzt streng zu ihr. Ihm war durchaus bewusst, dass es ihr nicht gefiel und er sich auf gefährlichem Gebiet befand. Nur damit war nicht mehr zu spaßen, wenn es ihm plötzlich so schlecht ging.
Sezuna hielt Haru im Arm und hatte schon bemerkt, dass dieser kaum noch reagierte. Daher nickte sie auch. "Solange er es nicht bemerkt", flüsterte sie, auch wenn sie sich schlecht fühlte, dass sie es zuließ. Jedoch hatte er recht. Damit war nicht zu spaßen. Nicht, wenn es Haru so schlecht ging.
Der Arzt zog das Mittel auf und überprüfte es für einen Moment, bevor er Harus Arm desinfizierte. Sobald er die Nadel unter seine Haut geschoben hatte, begann er langsam, aber stetig das Mittel zu injizieren. Es war wichtig, das nicht zu schnell zu machen. Haru schien das gar nicht zu merken, denn still und ohne Gegenwehr lag er da. "Das Mittel soll helfen, seinen Magiefluss zu stabilisieren. Erst dann wird sein Schwindelgefühl, das Fieber und die Übelkeit nachlassen", erklärte er ihr dabei.
"Ist das denn nicht gefährlich?", fragte Sezuna leise, die wusste, wie sie auf diese Dinge reagierte.
"Es ist gefährlich, aber es ist schlimmer, wenn wir nichts tun werden. Die Symptome können sich sogar verschlimmern", sagte er und zog die Spritze heraus, nur um gleich eine neue vorzubereiten. "Ich denke, dass seine Magie sich gegen das Essen gewehrt hat, auch gegen die Kräuter, die ihm helfen sollten. Auch wenn er Hunger gehabt hatte, wäre es besser gewesen, er hätte eine winzige Portion genommen, anstatt so viel auf einmal." Sobald die zweite aufgezogen war, setzte er sie an und gab Haru die nächste Spritze. "Glaube mir, es wird ihm besser gehen. Sollte seine Magie ohne komplett ausser Kontrolle geraten, bin ich mir nicht sicher, was für Schäden sie in ihm anrichten würde."
"Es war nicht viel. Es war lediglich eine Brühe", bemerkte Sezuna, die eigentlich nicht erwartet hatte, dass es zu viel sein würde. Gerade, weil es eigentlich nur Wasser war.
"Für ihn war es wohl zu viel, auch wenn er Hunger hatte. Haru hat es nicht einschätzen können, wie viel seine Magie zulassen würde", meinte Haruto nachdenklich und klebte ein Pflaster auf die Einstichstelle. "Halte ihn lieber das nächste Mal zurück, auch wenn er quengelig wird. Solange er noch nicht völlig in Ordnung ist, halte ich es für keine gute Idee, dass er sich mit Essen vollstopft. Es ist wie bei dem Transfer. Danach geht es ihm schlecht, weil seine Magie denkt, sie wären schädlich für ihn."
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