Kapitel 56
Das hieß, er könnte mit Hilfe von Sport ein wenig munterer werden.
Haru wollte allerdings zuerst den Transfer machen, weil er das Gefühl hatte, dass es ihm danach wieder nicht so gut ging. „Ich hoffe, ich halte dich damit nicht so lange auf", sagte der Magier zu Sezuna entschuldigend.
"Das ist schon in Ordnung, wir haben Zeit", versicherte sie mit einem Lächeln, bevor sie sich Haruto zuwandte. "Sollen wir das wieder unter Aufsicht machen oder im Zimmer?"
„Bitte unter Aufsicht. Ich verstehe, dass ihr es lieber alleine machen wollt. Da eure Methode aber leider noch nicht wirklich erforscht ist, möchte ich kein Risiko eingehen. Du kannst Haru dann auch hier lassen, wenn du etwas zu tun hast", schlug der Leibarzt von Dai vor.
Sezuna nickte, auch wenn sie Haru nicht allein lassen würde, solange es diesem nicht gut geht. "Willst du dich dieses Mal gleich setzen?", wollte sie von Haru wissen, da sie wusste, dass ihm danach immer schwindelig und schlecht wurde.
Haru nickte und atmete tief durch, bevor er Sezunas Hände ergriff und sie den nächsten Transfer verübten. Da nur diese eine Methode zu funktionieren schien, wendeten sie das gleich an, ohne weitere andere Versuche zu wagen.
Es war erst einmal gut, wenn sie bei dem blieben, was sie konnten. Vor allem, wenn es funktionierte.
Die Magie wurde von Sezuna angereichert und dann von Haru aufgenommen, bevor sie sich schließlich wieder lösten. Dieses Mal spürte jedoch auch Sezuna ein gewisses Unwohlsein. Vielleicht, weil sie noch nicht gegessen hatte?
Wie schon die Male davor wurde es Haru schwindelig und übel, sodass er sich gleich hinlegte.
Haruto jedoch hatte beide genau beobachtet und fragte Sezuna, ob alles mit ihr in Ordnung war. „Du siehst blass aus", stellte er musternd fest.
"Ich glaube, ich hätte vorher essen sollen", bemerkte sie verlegen und setzte sich erst einmal zu Haru. "Aber es gibt sich schon wieder", versuchte sie ihn zu beruhigen.
Haruto holte etwas aus seinem Schrank heraus und reichte ihr Schokolade. „Versuche das, ich überprüfe deinen Blutdruck solange. Vielleicht ist dein Blutzucker zu weit unten, wenn du nichts gegessen hast."
"Das könnte möglich sein", murmelte Sezuna und nahm einen Bissen Schokolade. Sie spürte die Süßigkeit auf ihrer Zunge und genoss sie sichtlich.
Der Arzt überprüfte ihren Blutdruck und stellte fest, dass er ein wenig zu niedrig war. Das konnte an dem Transfer liegen. Es gab keinen Grund zur Sorge. Dennoch wollte Haruto sichergehen, dass ihr nichts anderes fehlte und bat sie, eine Weile zu warten, während sie die Schokolade aß.
Sezuna nickte zustimmend und bemerkte, dass ihr Magen leicht knurrte, weil sie Hunger hatte. Einen Hunger, den sie vorher gar nicht bemerkt hatte.
Haru schwitzte schwer, weil ihm so schwindelig und übel war. Nur war das auch gut, denn dann würde die Wirkung des Karokiroki Krautes schneller nachlassen. Der Arzt setzte sich hinter seinen Schreibtisch und beobachtete die beiden, während er einen Tee mit viel Zucker für Sezuna zubereitete und ihn ihr schließlich reichte.
Sezuna nahm diesen entgegen und trank ihn vorsichtig, während sie Haru beobachtete. "Fühlt es sich so an wie sonst?", wollte sie wissen, da sie ein wenig Sorge hatte, dass die Kräuter Haru zusätzlich zusetzten.
Er bewegte nur seine Finger, um zu zeigen, dass er sie gehört hatte. Es war stärker als das letzte Mal, wobei Haruto meinte, dass es nur wegen des Beruhigungskrautes war. „Es sollte ihm bald besser gehen", vermutete der Arzt und stand auf, um näher zu kommen.
Sezuna stellte den Tee zur Seite und strich ihm die Haare aus der Stirn. Ihn so zu sehen gefiel ihr gar nicht.
„Wieder erhöhte Temperatur", stellte Haruto fest, als er Harus Arm berührte. Er stand auf und holte kühle Tücher, um diese auf seine Stirn zu legen. „Ich frage mich, ob er nicht krank ist. Was habt ihr gestern gemacht?", wollte der Arzt von ihr wissen.
Der blonde Magier konnte sich leicht erkältet haben, als er bei dem Jungen im Schnee gesessen hatte oder als sie die Schneeballschlacht gehabt hatten.
Sezuna gab dem Arzt eine kurze Zusammenfassung von dem, was passiert war und hoffte, dass er nicht krank wurde. Seine Magie würde das nicht zulassen. Zumindest hoffte sie das sehr.
Nachdenklich hatte er zugehört und schüttelte dann den Kopf. „Ich vermute, dass Haru eine Erkältung dadurch bekommen hat, so nass geworden zu sein, wenn es so kalt ist. Aber seine Magie verhindert es, dass es ausbricht. Das Fieber kann ein Hinweis darauf sein", meinte er und trat näher an Haru heran. „Du kannst ihm ein Bad mit bestimmten Kräutern heute Abend einlassen, die helfen sollten, das zu verringern. Ansonsten scheint er in Ordnung zu sein. Nur seine Magie spielt wohl dadurch verrückt", nahm Haruto an.
"Das gefällt mir nicht", sagte sie leise und betrachtete ihn nachdenklich. "Kann ich ihm die Kräuter gleich jetzt geben?", fragte sie, weil er wirklich nicht gut aussah.
„Lass ihn zuerst ausruhen, bis der Schwindel und die Übelkeit vorbei ist. Danach kannst du sie auch geben", sagte Haruto zu ihr.
"In Ordnung", stimmte Sezuna zu und strich ihm den Schweiß aus der Stirn.
„Er wird vermutlich noch nicht essen können, oder? Lässt du ihn dann wieder baden?" fragte der Arzt sie und reichte ihr eine zweite Süßigkeit. Ihre Blässe war weniger geworden und er hoffte, dass es wirklich nur daran lag, dass sie nichts gegessen hatte. Er fragte sie auch, ob die Schokolade und der Tee geholfen hatte.
Sezuna nickte und genoss die Schokolade und den Tee, auch wenn das ihr Hungergefühl nur bedingt milderte. Für den Moment war es aber besser.
"Soll ich dir etwas zum Essen bringen lassen?", fragte Haruto sie vorsichtig. Wer wusste schon, wie lange Haru dieses Mal brauchen würde, sich zu erholen.
Sezuna schielte zu diesem hinüber. "Ich denke das wird nicht nötig sein, danke", winkte sie ab und betrachtete Haru nun genauer.
"Wie du meinst. Ansonsten würde ich dir Frühstück bringen lassen. Sonst kannst du nicht deinen Tätigkeiten nachgehen. Du siehst sehr hungrig aus", meinte er feststellend und überprüfte Harus Stirn ein weiteres Mal. Sie war kühler geworden, was wohl an den Tüchern lag. Nur war das noch kein eindeutiges Zeichen, dass die Temperatur gesunken war. "Ich denke, wir sollten einfach warten. Seine Magie ist speziell und nicht für jeden verständlich, deshalb weiß ich momentan nicht, was wir sonst tun können."
"Ich hatte vor während des Kochens zu Essen", gestand sie, wusste aber nicht, ob sie heute überhaupt dazu kam, wenn es Haru so schlecht ging.
"Eine Kleinigkeit wäre vielleicht nicht schlecht für dich. Durch seinen Zustand verzögert sich dein Zeitplan. Oder willst du ihn lieber hier lassen?", erkundigte sich der Arzt bei ihr und schrieb etwas auf ein Stück Papier.
"Ich würde ihn ungern allein lassen", gestand Sezuna leise und wusste nicht genau, ob sie lieber doch etwas essen sollte.
"Auf was hast du Hunger?", fragte Haruto sie nun direkt. Wenn sie ihn nicht alleine lassen wollte, würde sie erst später essen können. Frauen, die ein Kind unter ihrem Herzen trugen, sollten regelmäßig essen. Und nach dem Transfer sowieso, da es auch an ihren Kräften zerrte.
"Rührei und Schinken", sagtes sie leise und ein wenig unwillig. Sie mochte es nicht so gern vor anderen essen.
"Gut, ich lasse es dir zukommen. Ich muss nämlich für eine Weile zu einem Patienten. Du kommst dann zurecht? Falls etwas ist, kannst du ja den Sender benutzen", schlug er ihr vor und ließ das Stück Papier in einen Vogel verwandeln, der davonflog.
Sezuna nickte und beruhigte sich etwas. Solange Haruto nicht da war, war es in Ordnung und sie konnte bei Haru bleiben.
Einige Zeit später klopfte es an der Tür und ein Dienstmädchen kam herein, um ihr das Frühstück zu bringen. Wie jedes Dienstmädchen trug sie ein schwarzes Kleid mit weißen Rüschen und einer Haube auf dem Kopf. Ihr dunkelbraunes Haar lag wie ein Kranz um ihren Kopf, das konnte man trotz der Haube erkennen, da sie sehr dickes und langes Haar hatte. "Ich soll Euch noch von Haruto sagen, dass er noch Kräuter dazu gelegt hat, die Ihr ihm heute Abend geben solltet", sagte sie schüchtern zu Sezuna.
"Vielen Dank", lächelte diese zurück, die sich ein wenig unwohl fühlte. Sie mochte es nicht so behandelt zu werden. Als wäre sie jemand Besonderes. Doch sie tolerierte es, solange sie hier waren.
Das junge Mädchen nickte ihr zu, bevor sie sich zurückzog. Haruto hatte Sejuk Kräuter dazu gelegt, die gegen erhöhte Temperatur und Anzeichen bei einer Erkältung helfen sollten. Zudem waren diese gelblichen Kräuter, welche getrocknet waren und meistens zu einem Tee aufgebrüht wurden, sehr verträglich für Magier.
"Denkst du, du könntest sie kauen oder geht auch das nicht?", wollte Sezuna wissen, da sie wusste, dass man diese auch kauen konnte.
"Hmm ...", kam es nur von Haru. Zugehört hatte er, aber sein Kopf wollte einfach nicht reagieren. Haruto hatte wahrscheinlich gemeint, dass er darin baden konnte, wenn seine Haut zurzeit wie ein Schwamm war und das Wasser aufnahm.
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