Kapitel 4
„Das können wir auch im Bett", kam es trocken von ihm.
Sezuna seufzte. „Na gut, dann beeil dich aber. Ich möchte kuscheln", quengelte sie schon fast.
„Immer mit der Ruhe", wehrte Haru ab. „Ich brauche Zeit, um sauber zu werden. Außerdem ... ist es einfach schön, mal wieder ein Bad zu nehmen."
„Wie soll das eigentlich werden, wenn das Kind da ist? Zwei solche quengelnde Personen?", murrte er zu sich selbst, ließ seine Hand aber noch immer an ihrem Bauch, als wollte er es fühlen, dabei war es noch gar nicht möglich.
Sezuna lachte leise. „Daran wirst du dich sicherlich gewöhnen. Ich wette du kannst dem Kind nichts abschlagen.
„Wenn es so wie du ist, wird es schwierig", gab er zu und tauchte noch einmal unter, bevor er endlich aus der Wanne stieg. Haru schnappte sich ein Handtuch und trocknete sich halbwegs ab, bevor er es um seine Körpermitte schlang. Allerdings war er noch nicht fertig, denn er würde erst noch seine Wäsche waschen, damit er sie später wieder anziehen konnte.
Sezuna erhob sich zufrieden vom Wannenrand, lief aber noch nicht los, sondern beobachtete Haru neugierig.
„Was meinst du, wie lange wir das Treffen mit dem König herauszögern können?", fragte er plötzlich.
„Ich weiß nicht. Ein paar Tage sicherlich", murmelte Sezuna leise und nachdenklich. So richtig Lust hatte sie nicht, aber es war unausweichlich.
„Außer wir schleichen uns aus dem Schloss. Akira weiß genau, dass wir nicht darauf erpicht sind, den König zu treffen. Und ich werde es noch so lange es geht, vermeiden. Vielleicht schaffen wir es, nach ein paar Tagen, einfach zu gehen, ohne ihm begegnet zu sein. Ich fühle mich nicht dafür geschaffen, einem König gegenüber zu treten", meinte Haru und trocknete seine Kleidung mit Magie, denn er wollte nicht warten, bis sie trocken war.
Sezuna seufzte leise. „Ich weiß, aber denkst du nicht, dass es höflich wäre?"
„Natürlich würde ich Akira Bescheid sagen. Ich fühle mich nur nicht wohl, wenn er tatsächlich darauf besteht, dass wir müssen", sagte der Magier und zog sich schließlich seine Unterwäsche an. Wenn sie sowieso gleich ins Bett gehen würden, brauchte er weder eine lange Hose noch Pullover.
Sezuna nickte verstehend und hoffte, dass dem nicht so war.
Sie selbst nahm sich ebenfalls Unterwäsche, aber auch ein schönes, weiches Nachthemd aus dem Rucksack.
„Es ist schon mehr als genug, dass wir überhaupt hier sind und nicht irgendwo anders schlafen", kam es von ihm und schob sie sanft, aber bestimmt zum Bett. Als sie schließlich im Bett lagen, zog er die Decke über sie und nahm sie in den Arm.
„Haruto werde ich jedenfalls nicht verzeihen, dass er die Situation ausgenutzt hat", sagte er leise und mit geschlossenen Augen. In einem weichen, großen Bett und frisch gewaschen zu liegen, war einfach traumhaft.
„Dann musst du auch böse auf mich sein", meinte sie und kuschelte sich vertrauensvoll an ihn.
„Wieso?", fragte er misstrauisch und sah sie fragend an.
„Weil ich ihn gelassen habe", murmelte sie entschuldigend. „Ich dachte mir, es wäre dir lieber, wenn du wüsstest, was los ist."
Harus Brummen wurde zu einem tiefen Grollen, bevor er schließlich seufzte. „Es ging mir um dich, Sezuna. Nicht um mich. Ich weiß, woher meine Erschöpfung kommt und was ich tun muss. Bei dir war das völlig anders", beharrte er und war im gleichen Moment froh, dass er nicht wach gewesen war.
„Aber du hast dir Sorgen gemacht, dass du vielleicht ansteckend sein könntest. Ich hatte Angst, dass du mich vielleicht nicht mehr küsst, wenn du nicht weißt, ob du dir irgendwas eingefangen hast", murmelte sie leise und entschuldigend.
Das konnte er allerdings nachvollziehen. „Er kann froh sein, dass ich nicht anwesend war. Ich hätte ihn zu Kleinholz gemacht", murrte Haru und zog Sezuna mehr zu sich.
„Ich weiß, deshalb habe ich ihn auch gewarnt", nuschelte die Rothaarige und schmiegte sich so dicht an ihn, wie es ging.
„Ist überhaupt etwas passiert?", fragte er sie, während seine Finger ihre sanfte, dunkle Haut nachfuhren. Warum dachte er überhaupt darüber nach? Es war doch besser, wenn er es nicht wusste.
„Nein, es ist nichts passiert. Du hast es wahrscheinlich nicht bemerkt", murmelte sie und atmete seinen Duft ein.
„Dann hat er Glück gehabt. Sonst wäre wohl ein Teil von Akiras Zuhause eingestürzt. Wie soll das bloß werden, wenn das Kind genauso ist?", seufzte Haru. Er hatte so viele Sorgen, was passieren könnte und würde, dass es nicht mehr gut war, weil es ihn zusätzlich stresste. Aber er konnte es auch nicht abstellen.
„Dann werden wir eine Lösung finden und nicht denselben Fehler machen, wie deine Eltern", erklärte Sezuna ernst. Sie hatte keine Angst davor.
„Ich meinte mit den Nadeln. Sitzen wir dann alle drei schwitzend und zittern da, wenn einer damit gequält wird?", lautete seine Frage. Aber auch der Teil, was wäre, wenn das Kind seine Unfähigkeit erben würde, machte ihm zu schaffen. Haru war aber auch ein Feigling, sich der Angst zu stellen und das wusste er.
Sezuna lachte leise. „Ja, wahrscheinlich. Aber ich denke nicht, dass wir sie damit quälen müssen", sagte sie gut gelaunt, aber auch müde.
„Nicht wir, aber es wird nicht unvermeidbar sein", gab Haru zurück und gähnte. „Du solltest schlafen und dich endlich ausruhen, Sezuna. Und in Zukunft mehr essen", verlangte er und machte es sich noch gemütlicher in dem großen Bett.
„Morgenübelkeit heißt zwar so, aber sie ist nicht nur am Morgen", murmelte sie, wollte ihn aber nicht ärgern, weshalb sie nickte.
„Darum geht es gerade nicht. Die Reise war mehr als anstrengend für dich und deinen Körper. Du warst und bist es einfach nicht gewohnt. Und dann kommt jetzt auch noch zusätzlich die Schwangerschaft dazu, was alles schwerer macht", erklärte er. Haru Augen wanderten an der Decke entlang, als ob sie eine Antwort suchen würden.
Schön war das Schlafzimmer eingerichtet. In einem leichten Blau wurde es gehalten, mit hellen und dunklen Elementen. Haru fragte sich, wer wohl für die Inneneinrichtung zuständig gewesen war.
„Soll ich dir wieder ein bisschen vorsingen?", wollte Sezuna leise wissen, da sie hoffte, ihn so vielleicht ein wenig beruhigen zu können.
„Nein es ist schon gut, meine Kleine. Trotzdem danke", versuchte er zu lächeln. Zwar hatte es ihm gut getan, für einen Moment sich frei und friedlich zu fühlen, doch er wollte nicht, dass er das Singen ständig brauchen würde, wenn er nicht schlafen konnte.
„Ruh dich trotzdem ein wenig aus", murmelte sie und seufzte leise.
„Werde ich", versprach er ihr und legte nun seinen zweiten Arm um sie, nachdem er sich zu ihr gedreht hatte. „Ich bin froh, dass du noch bei mir bist. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn du von mir gegangen wärst", sagte er mit einem Kuss auf ihre Stirn leise und strich ihr eine rote Haarsträhne hinter ihr Ohr.
„Es tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe", murmelte sie leise.
Er grummelte ein „Schon gut", und drückte sie an sich. Haru brauchte Zeit, um das alles zu verarbeiten, da kam ihm die Pause gelegen, wenn sie schlief.
Da Haru nichts mehr sagte, nahm sie das als Zeichen und gab sich endlich dem Schlaf hin, den ihr Körper so dringend brauchte.
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