Kapitel 17

Sezuna lächelte schief. „Na ja, ich leite wenig Magie in den Fokus und dort wird es gebündelt, so dass viel mehr raus kommt, als ich hätte abgeben könne", versuchte sie es erneut zu erklären.

„Ah das meinst du! Tut mir leid, du musst es einem Dummen erklären", lächelte er, als er endlich verstanden hatte. Gleichzeitig fragte er sich, was passieren würde, wenn Haru so eines hatte. „Wieso ist deines ein Diadem? Wie wählst du deinen Fokus aus?", fragte er neugierig.

Plötzlich schrie Haru fluchend auf, denn nun hatte der Verschluss, an dem er gerade arbeitete, zwei seiner Finger eingeklemmt. „Lewis hat nicht gesagt, dass sie anscheinend ein Eigenleben haben", murrte er, während er seine Finger davon zu befreien versuchte.

Sezuna rann ein unangenehmer Schauer über den Rücken, als sie das sah und sie hatte Mühe ruhig zu bleiben. Sie konnte Haru sowieso nicht helfen.

Akira wollte sie davon ablenken und wiederholte seine Fragen. Haru war hart im nehmen und er wusste, was er tat, es gab also keinen Grund, sich Sorgen zu machen, dass hatte er schon gemerkt.

Dieser bekam seine Finger wieder frei, nachdem er einen Zauberspruch und einen Schraubenzieher benutzt hatte. Die Abdrücke waren deutlich zu sehen, aber wenigstens bluteten sie dieses mal nicht. Mit einem Zauberspruch heilte er sich selbst, wobei er seine Augen schloss und für einen Moment betrachtete er seine Finger, die wieder in Ordnung waren. Haru murmelte etwas unverständliches, was keiner verstehen konnte.

„Man schaut, ob der Fokus mit der Magie im Gleichklang ist", erklärte Sezuna nachdenklich. „So spürt man, ob der Fokus zu einem passt oder nicht. Und Haru hat so viel Kraft, der würde den Fokus kaputt machen", sagte sie nüchtern und schielte zu diesem.

„Immer auf die kleinen ...", murmelte er lächelnd. „Ich kann doch nichts dafür."

Akira lachte laut los, denn die beiden unterhielten ihn wirklich prächtig. „Ihr zwei seid wie füreinander geschaffen", stellte er wieder einmal fest. Aber er sagte auch, dass er nun verstanden hatte, was ein Fokus ist. „Danke für deine Erklärung, Sezuna."

Die Blonde nickte und begann damit das Diadem sauber zu machen, damit es wieder schön glänzte. Erst dann nahm sie eine kleine Auswahl an Steinen aus dem Beutel und setzte sie mit Magie ein.

„Ist die Waffe eigentlich fertig?", wollte Haru nebenbei wissen. Gerade war er dabei, seine neuen Verschlüsse zu polieren. Mit seinem Blut hatte er sie schon versehen und sie funktionierten gut. Deshalb war er glücklich.

„Nein, ich muss noch den Zauber wirken", murmelte Sezuna und präparierte zuerst ihren Fokus, damit sie diesen nutzen konnte.

Es war ein seltsames Gefühl diesen auf den Kopf zu tragen. Fast, als würde sie eine Krone tragen. Doch gleichzeitig spürte sie, wie die Steine ihr halfen ihre eigene Magie anders und leichter zu formen.

In der Schule waren sie nicht erlaubt gewesen, weil man lernen sollte seine eigene Magie unverfälscht zu nutzen. Dabei waren diese Dinger extrem praktisch.

„Hübsch siehst du damit aus, wie eine Prinzessin", stellte Haru fest, als er fertig war und sich nun voll auf ihre Arbeit konzentrieren konnte. Glücklich hatte er sich ausgestreckt und er fühlte sich sofort wohl, wieder deine Gewichte richtig zu tragen, ohne Angst haben zu müssen, dass sie herunterfielen.

„Das kannst du zur Hochzeit tragen."

Sezuna wurde ein wenig rot, als Haru Hochzeit erwähnte, versteckte es jedoch und versuchte sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.

Sie legte die Waffe vor sich und nahm ein wenig Kristallstaub, bevor sie die Augen schloss und diesen mit magischen Worten auf die Waffe streute. Dabei konnte man sehen, dass die Steine auf dem Diadem in unterschiedlicher Reihenfolge schimmerten und leuchteten.

Die beiden Männer waren solange ruhig und beobachteten das Geschehene. Akira saß mit offenem Mund da und Haru lächelte. Es war kein Wunder, dass Akira so reagierte. Er hatte so etwas mit den Manschetten getan, deshalb wusste er, wie man das machte. Aber es war besser, wenn Sezuna das tat. Und wie es schien, half ihr das Diadem anscheinend.

Er konnte die Komplexität der Zauber deutlich sehen und wusste, dass er sie nicht auf diese Art eingearbeitet hätte. Nicht so kompliziert. Wahrscheinlich hätte es bei ihm trotzdem geklappt, aber er hätte nicht gewusst wie.

Er beobachtete Sezuna dabei sehr genau, wie konzentriert sie dabei war. Vor allem, falls sie sich trotz des Fokusses übernehmen sollte.

Der Kristallstaub verband sich mit der Axt und nahm nach und nach diese ein. Sie funkelte sehr, doch das Funkeln verschwand wieder, als der Staub einzog und der Zauber fertig war.

„Was jetzt?", fragte Akira leise und ehrfurchtsvoll, als das geschehen war. Auch Haru wollte wissen, ob es nun so funktionierte, wie es sich vorstellte. Würde sie es mit dem Fächer an dem Armband genauso machen? Er traute ihr durchaus zu, den als Waffe zu benutzen, nicht nur, weil er hübsch war, sondern auch zu ihr passen würde.

Sezuna öffnete die Augen und nahm sich die Waffe in die Hand, um diese zu betrachten. Sie stellte sich vor, wie diese klein wurde und drückte ein wenig zu. Die Zauber reagierten und die Waffe wurde wieder kleiner.

„Und wie sieht es bei Akira aus?", fragte Haru sie. Immerhin ließ sie sich nun anscheinend einfach verkleinern. Es war faszinierend, wie Sezuna das gemacht hatte. Er war sich sicher, dass die Waffen eine große Bereicherung für sie darstellen würde. Aber auch vor allem für den Prinzen, nachdem er keine Waffen bei sich trug.

Sezuna zuckte die Schultern und reichte Akira den kleinen Anhänger. „Versuch es mal. Einfach daran denken", sagte Sezuna neugierig und hoffte sehr, dass es funktionierte.

„Nur daran denken, dass sie groß und klein werden soll?", fragte Akira und nahm den Anhänger an. Nachdenklich betrachtete er das Teil und dachte daran, dass sie groß werden sollte, so als wäre er in einem Kampf und würde sie brauchen.

Er spürte wie die Waffe begann leicht zu zittern und dann wuchs sie in seiner Hand, was Sezuna ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen zauberte.

Beinahe ließ Akira die Waffe fallen, denn obwohl er das schon gesehen hatte, erschreckte er sich. Als sie ausgewachsen war, schwang er sie vorsichtig hin und her und sein Gesicht strahlte. Dann dachte er daran, dass sie kleiner werden sollte und wieder zitterte sie leicht und schrumpfte auf die Anhängergrösse zurück.

Akiras Augen waren entzückt über so eine Waffe und zärtlich streichelte er mit dem Daumen darüber. „Lass das bloß nicht deine Frau sehen, die wäre bestimmt eifersüchtig, wie du eine Waffe streichelst", spottete Haru freundschaftlich.

Sezuna lachte. „Er ist da genau so wie du mit deinen Gewichten", erklärte sie lachend und Akira hörte überhaupt nicht zu, so fasziniert war er von der Waffe.

„Jeder hat so seine Schwäche. Was ist mit den anderen kleinen Anhängern?", fragte Haru. „Darf ich die Axt wirklich haben?", fragte Akira die beiden mit Tränen in den Augen.

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