Kapitel 16
„Hat er nicht ein ganzes Königreich dafür?", fragte Haru zurück, aber von ihm aus, konnte Akira die Waffe haben.
Sezuna und auch Akira lachten über diese Bemerkung.
„Trotzdem finde ich, dass die Axt ihm stehen würde. Und so kann er sich in Zukunft auch besser verteidigen", meinte Sezuna, die bereits einige der Kristalle mit Hilfe von Magie zu Kristallstaub verarbeitete.
„Du hast Recht. Mit dem wird er unbesiegbar im Krieg sein, wenn er in den Krieg ziehen sollte", meinte Haru und der Prinz stimmte zu. „Sie wird mir von großem Nutzen sein."
Sezuna nickte und hielt den Mörser mit dem Kristallstaub zu Akira. „Ich bräuchte bitte einen Tropfen Blut", bat sie, wandte aber den Blick ab, weil sie wusste, dass sie das nicht sehen wollte. Aber sie brauchte ihn.
Dieser zog sein eigenes Taschenmesser heraus und gab ihr ein einen Tropfen Blut. Dann tat er genau das Gleiche wie Haru und steckte sich den Finger in den Mund. Er dachte nicht, dass man das heilen müsste, denn es war nur ein kleiner Ritz gewesen, der von alleine heilen würde.
Sezuna brauchte einen Moment, bevor sie wieder zu Akira blickte und hielt dann ihre Hand hin. „Zeig mir deinen Finger", bat sie, weil sie wusste, wie leicht sich solche Schnitte entzünden konnten.
Akira hielt ihr die Hand hin, wobei er einen Blick auf Haru warf. Der schien tief in seinen Gedanken zu sein, dennoch hörte er zu. „Lass dich behandeln, mit solchen Dingen ist nicht zu spaßen."
Sezuna hielt ihre Hand über die Schnittwunde, schloss die Augen und Akira spürte, wie die leichten Schmerzen nachließen und sich die Wunde schloss. Die Blonde wirkte sehr zufrieden mit ihrer Arbeit.
„Du heilst sehr gut", stellte Akira fest. Er hatte sie davor noch nie wirklich heilen sehen, sondern nur die Tränke zubereiten.
Sezuna lächelte sanft. „Ich heile selten, weil es im Grunde zu viel Magie kostet. Aber das war nur ein kleiner Schnitt, den bekomme ich auch hin."
„Hast du eigentlich schon herausgefunden, wie du die Waffe verändert kannst, damit man sie benutzen kann?", fragte Akira sie interessiert, während er ihr zusah.
„Ja, ich habe eine Theorie, die ich ausprobieren möchte. Deshalb der Kristallstaub", erklärte sie leise und verrührte das Blut mit der Kristallstaubmischung.
„Das sieht ja unheimlich aus ...", murmelte Akira, als er ihr zusah. „Lässt du mich an der Theorie teilhaben oder verschweigst du sie mir, weil sie nur Magier etwas angeht?"
„Ich kann versuchen sie zu erklären, aber ich weiß nicht, ob man mich versteht", sagte Sezuna, die ein wenig verlegen klar. „Ich will den Kristallstaub der Waffe hinzufügen und einen Zauber anwenden, so dass du der Waffe Befehle geben kannst. Das sie groß oder klein wird", erklärte sie und war in ihre Arbeit vertieft.
„Und dazu brauchst du mein Blut? Damit nur ich derjenige bin, der das am Ende kann?", fragte er neugierig und fasziniert zugleich. Als Magier standen einem so viele neue Wege offen, dass er sie oft darum beneidete.
„Richtig", stimmte sie nickend zu, ließ sich aber kaum ablenken.
Akira hatte den Zusammenhang schnell erfasst und Haru warf dem Prinzen einen anerkennenden Blick zu. Oft war es nicht einfach, für Nichtmagier solche Dinge zu verstehen, aber Akira schien sich damit nicht so schwer zu tun. Vielleicht lag das daran, dass er mit Magiern aufgewachsen war.
Oder, weil er nicht so eindimensional dachte, wie es viele andere Menschen taten.
„Ich hoffe nur, dass das funktioniert", murmelte sie und stach sich mit einer Nadel ebenfalls in den Finger, um einen Tropfen Blut dem Gemisch hinzuzufügen.
„Warum fügst du deines dazu? Weil die Waffe fertig stellst?", fragte Haru sie musternd, als er aufsah. Immerhin hatte sie doch Angst vor Nadeln und sie konnte kein Blut sehen. Warum war es dann in dem Zusammenhang für sie möglich?
„Es ist etwas anderes, wenn ich mich selbst pikse", murmelte sie leise, sah aber nicht hin, als ihr Blut in die Mischung tropfte. „Ich will die Waffe ja noch weiter bearbeiten, daher muss ich mir so zu sagen das Recht dazu verschaffen."
„So wie du es mit meiner Magie machst. Dich akzeptiert sie, weil du sie ständig von mir hast", bemerkte Haru und wandte sich wieder seinen Gewichten zu. Ein Verschluss war besonders hartnäckig, doch mit seinem Wissen und der Geduld, schaffte er es, sie für sich zu biegen, indem er seinen Finger, der noch immer blutete, direkt auf das Eisen legte. Das Eisen leuchtete kurz auf, um das Blut aufzunehmen und schien ihn dann zu akzeptieren.
Sezuna wartete, bis ein weiterer Tropfen Blut in der Mischung war und bis Haru mit seiner Sache soweit fertig war, dass sie ihn stören konnte. Sie hielt ihm den Finger hin. „Würdest du probieren ihn zu heilen? Es ist nur eine kleine Wunde, aber ich möchte etwas testen", bat sie, weil sie glaubte, dass es sie nicht so sehr stören würde wie sonst, da sie von Harus Magie schon die ganze Zeit erfüllt war.
Er runzelte die Stirn, doch er kam ihrer Aufforderung nach. Haru legte seinen Finger auf ihren und bewegte seine Lippen. Der Junge hoffte nur, dass sie sich danach nicht wieder schlecht fühlen würde. Auch wenn es nur eine kleine Verletzung war. In Sekunden war die Wunde geheilt und er sah Sezuna abwartend an.
Sie wurde nicht blass, wie es sonst der Fall gewesen war. Vielleicht ein klein wenig heller, aber nicht dieses kränkliche.
Sezuna blickte auf ihren Finger und lächelte zufrieden. „Es scheint, als würde ich mich an dich und deine Magie gewöhnen."
Beide Männer runzelten nun die Stirn in synchron. „Das heißt, ich werde dich eines Tages heilen können, ohne dass du dich tagelang schlecht fühlst?", fragte Haru sie verblüfft. Der blonde Junge hatte nicht erwartet, dass Sezunas Körper sich eines Tages eher daran gewöhnen würde. „Vielleicht liegt es daran, dass die Wunde so klein war und ich so wenig Magie einsetzen musste", vermutete er. Haru wollte sich nicht zu früh freuen, falls es doch nicht klappen sollte, wenn sie mal schwer verletzt sein würde.
„Seit der Sache mit der Wanne habe ich das Gefühl, dass mich deine Magie permanent durchströmt", erklärte Sezuna mit einem Lächeln. „Daher hab ich angenommen, dass es auch bei der Heilung gut gehen könnte."
Akiras Blick war in dem Moment unbezahlbar, als er die beiden musternd ansah. Neugierig und fragend gleichzeitig, aber auch Erstaunen lag in seinem Blick. Haru warf Sezuna nur einen schüchternen Blick zu. Sehr wohl spürte er Akiras Blick, trotzdem sah er kurz zu ihm und plötzlich erschien ein breites Grinsen auf den Lippen des Prinzen. Wahrscheinlich hatte er es verstanden.
Sezuna blickte Akira und dann Haru an, bevor sie plötzlich knallrot wurde und den Blick senkte. Ihre Hände arbeiteten weiter fleißig an dem Zeug für die Waffe, ohne dass sie einen Kommentar von sich gab.
„So so ... Badewanne also ...", sagte Akira leise und rieb sich lächelnd das Kinn. Das also hatte die beiden so verändert. Das hatte er gleich gemerkt, immerhin reiste er mit ihnen seit einer Weile.
Sezuna schwieg weiter und konzentrierte sich voll und ganz auf das, was sie tat, doch ihr Gehirn zeigte ihr automatisch Bilder von dem Abend. Ständig rann ihr ein Schauer über den Rücken und sie wollte am liebsten über Haru herfallen.
Was jedoch nicht gehen würde, solange sie ihre Probleme hatte. Während Haru dabei ziemlich cool blieb, schien Sezuna sich dafür zu schämen, etwas ausgeplaudert zu haben. Seine Lippen umspielten ein leichtes Lächeln, als er wieder zu Akira sah. Der Prinz war keineswegs dumm, er wusste bestimmt auch das vom Wald, als sie sich zurückgezogen hatten.
Akira zwinkerte Haru zu und wechselte dann das Thema. „Wie weit bist du mit deinen Manschetten?"
„Noch nicht so weit, aber langsam wird es. Die sind viel schwerer zu bearbeiten als die alten", gab er zu. Aber gerade das liebte er, wenn er basteln konnte.
„Sie sehen auch viel schmucker aus", gab Sezuna zu, da sie das neue Aussehen davon wirklich mochte.
Haru grinste. „Diamanten sind schon schön, aber die hier sind nicht zur Verschönerung, sondern damit sie sich endlich nicht mehr verbiegen. Wenn sich der Verschluss bei 55-60kg verbiegen und die auf deinen Fuß fallen, kannst du dir vorstellen, wie weh das tut", meinte er. Gewiss, sie hatten einen Reiz bekommen, weil sie schön glitzerten, aber das war für ihn nicht wichtig.
„Ja, das Praktische dahinter streite ich ja auch nicht ab. Ich finde es nur trotzdem zusätzlich noch schön", meinte Sezuna, die nun die Waffe vergrößerte, um das Kristallpulver einzuarbeiten.
„Aber wage es nicht, sie mir zu klauen. Ich weiß, dass du hinter allem her bist, was glitzert, zum Beispiel wie das Diadem", warnte er sie liebevoll und neckisch. Akira musste Grinsen, weil sie sich so gegenseitig neckten.
„Ein Diadem?", fragte Akira Sezuna interessiert.
„Ich kann sie doch sowieso nicht wegtragen", gestand Sezuna und grinste Akira dann nickend an. „Ja, ich habe mir einen wunderschönen Fokus zugelegt, den will ich auch gleich ausprobieren", erklärte sie und holte das Diadem hervor.
„Was bedeutet Fokus?", fragte Akira verwirrt, doch das Diadem fand er sehr anziehend und schön, als sie es zeigte.
„Ein Fokus ist etwas, womit Magier ihre magischen Kräfte besser bündeln und fokussieren können", erklärte sie. „Im Grunde kannst du sagen es ist ein Kraftverstärker."
Kläglich sah er Sezuna an, denn er hatte es irgendwie nicht verstanden. „Was soll das genau heißen?", fragte er sie verwirrt.
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