Kapitel 23

„Brauchst du Hilfe?", fragte er das rothaarige Mädchen leise, als er zu ihr trat. Egal wie viel sie kaufen würde, er konnte alles so verkleinern und frisch halten, dass sie für einige Tage versorgt waren.

„Ich denke ich hab jetzt alles für die nächsten paar Tage. Es sollte bis zum nächsten Dorf reichen. Aber ich muss gestehen es ist schwer deinen Hunger einzuplanen", murmelte sie und legte noch etwas zu dem Einkauf dazu, der so groß war, dass der Verkäufer sich fragte, wie sie die Sschen wegbringen wollte und für welche Großfamilie sie kochte.

„Das wird sich auch nie ändern", meinte er verlegen. Ohne mit der Wimper zu zucken zahlte Haru das Essen und packte es zuerst in Tüten, die der Verkäufer ihnen anbot und Haru nahm sie einfach und verließ mit ihnen den Laden. Er würde die Sachen bestimmt nicht in Gegenwart des Verkäufers verkleinern, denn es war besser, dass nicht zu viele Leute von seiner Magie wussten. Als er draußen und um die Ecke gegangen war, stellte er die Tüten auf den Boden. Haru sah sich um, damit niemand zusehen konnte und sprach einige Zauberworte aus.

Sezuna folgte mit ihren Tüten und widerstand dem Drang sie uu verkleinern.

Langsam schrumpften die Tüten so klein, dass Haru sie in seine Tasche am Pullover stecken konnte. Er grinste Sezuna an und er wirkte dabei schelmisch. „Im Prinzip könnten wir mehr kaufen, aber ich glaube, sonst schlöpft der Verkäufer Verdacht. Wir sind zu jung für eine Großfamilie."

„Ach. Mutter, Vater, Großeltern und Geschwister", lachte Sezuna gut gelaunt.

„Nicht groß genug. Bei der Menge brauchst du mindestens sechs Geschwister, weil ich alleine schon für vier esse", sagte er verlegen und rieb sich dabei den Nacken.

„Na wenn man das doppelt nimmt, geht das", lachte Sezuna gut gelaunt.

„Nimm es dreifach, dann kommst du eher hin", neckte er sie. Auch wenn es ihn verlegen machte, er wahr ehrlich mit seinem Hunger.

„Ich meine doppelt weil deine Familie dazu. Aber egal. Wir haben für die nächste Zeit und kommen auch günstiger hin wenn ich Brot selbst backe", erklärte sie leicht belustig.

„Du hast aber nicht vor, mich außer Gefecht zu setzen? Oder dass es mir so schlecht geht, damit ich deine Manschetten abnehme?", fragte er schelmisch.

„Vielleicht", erwiderte Sezuna ein wenig spitzbübig. „Auch wenn ich davon nicht viel hätte."

„Du hättest deine Ruhe und du wärst frei", grinste er frech. „Und ich würde dich nicht anbinden, wenn du wieder frech bist und deinen Willen durchsetzen willst."

„Vielleicht brauche ich das ja manchmal?", fragte sie neckend. „Mir wurde schon oft gesagt, dass ich selbstzerstörerisch bin."

„Oh wie interessant. Dann werde ich das wohl jeden Abend machen, immerhin scheinst du es zu mögen, wenn du wehrlos bist", lächelte Haru, als er die restlichen Dinge verstaute.

Sezuna spürte ein leichtes Schaudern. „Nur bei Leuten, denen ich vertraue."

„Das hört sich ziemlich seltsam an", gab er zu. „Normalerweise mögen Leute das gar nicht, außer sie haben Spaß daran und es macht sie an, ich meine in einer sexuellen Weise", meinte Haru schulterzuckend.

Sezuna wurde ein wenig rot. „Ich möchte mich dazu nicht äußern", sagte sie leise.

Dafür wurde Harus Grinsen umso breiter. „So so ... das sagt schon alles aus", zog er sie auf, wobei er sich nicht vorstellen konnte, dass ausgerechnet Sezuna auf so was stehen sollte. Dennoch machte es ihm Spaß, sie damit aufzuziehen.

Sezuna blickte ihn nicht an und die Röte in ihrem Gesicht wurde deutlicher. „Ich bin halt seltsam."

Haru blickte in den Himmel. „Meinst du? Wenn du meine Meinung hören willst ... ist es doch egal, was du magst oder nicht, solange du dich dabei wohlfühlst. Seltsam ist es deshalb nicht wirklich", erwiderte er, wobei er einen Blick auf sie warf und fand, dass man sie wirklich mit sowas aufziehen konnte.

„Naja es ist trotzdem nicht so gern gesehen", murmelte sie leide und fühlte sich sichtlich unwohl. Für sie war das Thema kompliziert.

„Es geht ja sowieso nur dich und dein Partner an, was ihr macht", gab er zurück und zuckte mit den Schultern. „Andere müssen es ja nicht wissen. Und wenn er einverstanden ist, warum nicht? Solange ihr beide das mögt, sollte es dir weder peinlich sein noch sonst irgendwas."

„Schon, aber jemanden zu finden... egal. Wo möchtest fu als nächstes hin? Wir haben ein Dorf das ungefähr 3 Stunden weg ist und eines das knapp 6 Stunden entfernt liegt", wechselte Sezuna schnell daa Thema.

„Je weiter weg, desto besser", erwiderte er. Auch wenn sie das Thema wechselte, meinte er nur, dass es bestimmt jemanden geben würde, der so was mochte. „Trotzdem frage ich mich, was daran toll sein soll, sich nicht wehren zu können ...", murmelte er.

„Vertrauen", murmelte Sezuna leise.

„Hm? Was hast du gesagt?", wollte er wissen, weil er sie nicht verstanden hatte.

„Es ist eine Form von Vertrauen", murmelte sie leise. „Und es hat auch etwas sehr entspannendes die Zügel an jemand anderen abzugeben."

Haru fing an zu lachen, denn er konnte sich das nicht vorstellen. Aber gut, wenn sie es mochte ... jeder war dabei anders und das konnte Haru akzeptieren. „Du brauchst in einer Beziehung immer vertrauen, egal bei was."

„Stimmt schon. Aber das ist schwer zu erklären", murmelte sie, weil sie nicht wusste, wie sie die Gefühle beschreiben sollte und sie wollte es im Moment auch nicht.

„Musst du auch nicht, solange du weißt, was du willst und magst. Und ich muss auch nicht alles verstehen können", entgegnete Haru und gemeinsam verließen sie das Dorf. „In welche Richtung müssen wir?", wollte er dann wissen.

Sezuna war froh, dass er das Thema fallen ließ und deutete in Richtung der Weizenfelder, die wahrscheinlich noch zum Dorf gehörten. „Dort entlang."

Gemütlich schlenderte er den Weg entlang und hing seinen Gedanken nach. Sezuna war irgendwie interessant. Ihre Ansichten und auch die Art, wie sie war, waren äußert interessant für ihn. Zudem spielte sie gut mit, wenn sie sich verstellen mussten. Davor hatte er gedacht, dass sie sowas wohl nicht tun würde, nachdem sie so schlau war. Und vor allem, weil sie seiner Magie anscheinend entgegen stand. Trotzdem konnte er sie nicht verstehen, warum sie ihn interessant fand. Wahrscheinlich nur wegen seiner starken Magie, die sie immer wieder von ihm nahm.

Das war auch etwas, was er nicht verstand. Hatte sie es bei seinem letzten Fast-Ausbruch auch getan oder nicht. Er selbst hatte nichts bemerkt.

Auf der anderen Seite war es besser, sich nicht zu sehr daran zu gewöhnen, dass Sezuna ihm half, wenn er am Ende war. Immerhin würden sich ihre Wege früher oder später trennen und danach musste er schließlich auch alleine klarkommen.

Aber vielleicht fand er bis dahin mit ihrer Hilfe eine Möglichkeit seine Kraft zu kontrollieren.

„Willst du was essen? Ich hab großen Hunger", fragte er nach einer Weile. Sie hatten die Weizenfelder inzwischen hinter sich gelassen und waren auf einem Kiesweg unterwegs.

„Ja, machst du ein Feuer?", wollte sie wissen und bat auch gleich um die Sachen, die sie gekauft hatten. Sezuna selbst kramte bereits in ihrem Rucksack nach einem Topf, den sie aufs Feuer stellen konnte.

Haru nickte und hatte innerhalb weniger Sekunden ein kleines Feuer errichtet. Das hatte er ein wenig vom Straßenrand getan, um etwaige Vorbeikommende nicht zu stören. „Brauchst du bei etwas Hilfe?"

„Nein, alles gut", meinte Sezuna, die ein Stück Fleisch, Paprika, Pilze und Zwiebeln mit Magie in der Luft schweben ließ. Mit einer Handbewegung waren diese gesäubert, geschält und in kleine Teile geschnitten. Der Topf landete auf dem Feuer und als erstes wurde das Fleisch angebraten, während die restlichen Dinge in einer Schüssel landete. „Ich mache einen Gulasch, ja?"

„Was auch immer du willst, solange ich satt werde. Ich hab einen mordshunger", meinte Haru und setzte sich an das Feuer, um sich an seinen Manschetten schaffen zu machen. Dabei beobachtete er Sezuna, wie sie kochte.

Durch die Magie ging das Schneiden sehr schnell und Sezuna musste nicht mit einem Messer hantieren. Das fand Haru ganz gut, denn er hätte sicherlich nicht gern zugesehen, wie sie mit scharfen Dingen arbeitete. Die Gefahr, dass sie sich mit ihrer Koordination damit verletzte, war sehr groß.

„Der sollte reichen", meinte sie und tat noch weitere Gewürze und schließlich das Gemüse dazu, bevor sie den Decke drauf machte.

„Sagst du. Dann kennst du mich aber noch zu schlecht", murmelte Haru, während er seine Gewichte enger umlegte. Wenigstens musste er sie dann nicht heilen, wenn sie schon Magie benutzte, um zu kochen. „Hoffentlich hast du dann auch noch genügend Energie zum weiterlaufen."

„Ich koche immer mit Magie", murmelte sie. „Dazu bauche nur ganz ganz wenig. Alles Übungssache", erklärte sie und klang stolz.

„Das ist gut, dann kannst du ja öfter kochen", erwiderte Haru frech und grinste. „Ich hab so Hunger, hoffentlich ist es bald fertig. Zumindest riecht es sehr gut."

Sezuna hob mit Magie den Decke an, bevor sie sich eine Kelle nahm und rumrührte. Dann schöpfte sie ein wenig davon auf einen kleinen Teller und kostete, bevor sie Haru ebenfalls eine kleine Portion auf den Teller machte. „Es muss noch ein bisschen", sagte sie. Magisches Feuer kochte die Speisen schneller, doch nicht so schnell wie für Harus Magen eigentlich nötig war.

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