Kapitel 9
Es machte ihn selbst traurig, dass er das gesagt hatte, aber er wollte nicht, dass sie ein so dämliches Bild von ihm hatte. Wenn es ein ganz normales Bild gewesen wäre, hätte er nichts gesagt, aber das ... zeigte ihm, wie doof er aussah. Und er wollte nicht, dass Sezuna mit so jemanden wie mit ihm zusammen war. Sie verdiente besseres.
Sezuna spürte, wie diese Worte sie wieder in die Dunkelheit zurückwarfen, die sie so verzweifelt versuchte zu verdrängen. Gegen die sie ständig und jeden Tag aufs neue ankämpfte. Sie hatte wirklich geglaubt, dass Haru etwas für sie empfand, doch er stieß sie immer und immer wieder von sich. Zeigte ihr, dass er sie gar nicht wollte.
Voller Verzweiflung warf sie den Block zur Seite, sprang auf, wandte sich um und rannte in den Wald hinein. Sie wusste, dass sie fallen würde, wenn sie sich jetzt nicht wieder unter Kontrolle brachte. Die letzten Ereignisse hatten ihr zu sehr zugesetzt und ihr war schlecht vor Ohnmacht und sie war wütend.
Frustriert und wütend sah er ihr hinterher und überlegte, ob er ihr überhaupt folgen sollte. Immerhin war das etwas gewesen, was er von Anfang an gewollt hatte. Dass sie ging und ihn vergaß. Als er jedoch nun sah, wie sie sich immer weiter entfernte, biss er sich auf die Lippen.
Wie dumm er gewesen war, sie wegen eines Bildes so anzufauchen, nur weil er eifersüchtig und schlecht gelaunt wegen Akira war. Er fragte sich, warum sie nun so reagierte und plötzlich fiele, ihm die Schuppen von den Augen, als er sie mit Sarah verglich, die so etwas ähnliches getan hatte.
Plötzlich seelenruhig, obwohl seine Magie noch immer knisterte, stand er auf und legte ein Schutzschild um Akira, dass er nicht aufwachte, solange sie weg waren. Sezuna war nicht so schnell, also würde er keine Probleme haben, sie einzuholen.
Während er ihr hinterher rannte, überlegte er, was er zu ihr sagen sollte. Schon nach einigen Minuten hatte er sie eingeholt. Es würde nichts bringen, sie zu rufen, denn er sah, dass sie wütend war.
Deshalb packte er einfach ihr Handgelenk, als er sie erreichte und wirbelte sie zu sich herum, bevor sie protestieren konnte. Anstatt Worte zu verschwenden, die sowieso zu nichts führten, legte er seine Lippen auf ihre weichen und hoffte, dass sie endlich verstehen würde, was er fühlte und warum er sich immer so unsicher war.
Er spürte ihre Verwirrung und Unsicherheit, aber auch ihre Wut, die jedoch plötzlich verrauchte.
Sezuna schloss die Augen und versuchte dieses Gefühl festzuhalten. Seine weichen Lippen auf ihren lösten in ihr einen Sturm der Gefühle aus, wie sie es nicht erwartet hatte. Es war nicht ihr erster Kuss, doch der erste, der sie tief in ihrem Inneren berührte.
Langsam erwiderte sie den Kuss und versuchte zu verstehen, was gerade los war, doch ihr Gehirn wirkte wie abgeschalten.
Wie lange er sie küsste, konnte er nicht sagen, doch es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Nie hatte er gedacht, noch einmal jemanden nach Sarah zu küssen. Vor allem, dass es sich gut anfühlen würde. Harus Griff war fest, als würde er sie nicht mehr loslassen wollen. Im Gegensatz zu ihr schien er sich komplett beruhigt zu haben, als er die Lippen auf ihre legte. Durch das Rennen schien sie noch außer Atem zu sein. Aber das war ihm egal. Er wollte, dass sie endlich verstand, warum er so reagierte.
Dass er genau für das Gegenteil bei ihr sorgte, konnte er nicht ahnen. Sezuna verstand diesen Mann nicht. Erst tat er alles, damit sie ging und nun schien es so, als würde er viel mehr für sie empfinden, als sie gedacht hatte.
Ein Gefühl, das sie definitiv erwiderte.
Nach einer Weile ließ er von ihr ab und sah sie abschätzend an. „Ich schätze, wir sind nicht gut darin zu sagen, was wir wollen", flüsterte er heiser und legte seine Stirn an ihre, die erhitzt war. „Du wirst nie verstehen, in welchem Strudel ich gefangen bin ... aus beschützen und wollen ..."
Sezuna öffnete kurz die Augen, bevor sie diese wieder schloss und kurz über Harus Worte nachdachte. Sollte das heißen, dass er sie wirklich wollte? Sie erinnerte sich an die Sache mit Sarah und ihr wurde klar, dass Haru wahrscheinlich Angst davor hatte, dass sich das Ganze widerholte. Wollte er sie daher nicht bei sich haben? Weil er Angst hatte, die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren und sie zu töten?
Da sie nicht antwortete, legte er einfach wieder seine Lippen auf ihre, nachdem er ihr Kinn ein wenig nach oben drückte. Sie fühlte sich so gut an. Nicht wie Sarah, nein. Das war anders gewesen, aber es fühlte sich nicht minder gut und schön an. „Es .. tut ... mir ... leid", sagte er leise zwischen einigen Küssen.
„Ich hoffe ...", begann sie zwischen den Küssen, die sie immer wieder sanft erwiderte, „... damit ... meinst du nicht ... die Küsse", murmelte sie. Eigentlich wollte sie sich an ihn schmiegen, dich Haru hielt noch immer ihre Handgelenke, was das verhinderte.
Der blonde Junge machte eine Pause und sah sie durchdringend an. „Nein, ich meine damit, dass ich nicht gut darin bin, dir zu sagen, was ich will. Weil ich Angst habe, dass ich alles wiederholen wird. Deshalb wollte ich dich von mir schieben, um es zu verhindern", sagte er leise.
Sezuna, die schwer atmete, blickte zu ihm hoch. „Ich weiß, auf was ich mich einlasse", sagte sie langsam. „Mir ist die Gefahr durchaus bewusst. Aber ich bin nicht bereit aufzugeben. Ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung finden", behaarte sie, bevor sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihn erneut küssen zu können.
Anstatt zu antworten, erwiderte er den Kuss. Er war sich nicht sicher, ob sie sich der Gefahr durchaus bewusst war. Aber vielleicht war es besser, genau wie sie, den Moment zu leben und nicht zu viel über morgen nachzudenken. Harus Arme legte sich um das Mädchen und hoben es hoch, damit sie ihre Beine um ihn schlingen konnte, wenn sie es wollte.
Sezuna ließ sich gar nicht erst bitten. Ihre Beine schlangen sich um ihn, genau so wie ihre Arme, während sie sich eng an ihn drückte und den Kuss hungrig erwiderte.
„Sag ich doch ... Wildkatze", murmelte er zwischen den Küssen, während er sie langsam zurücktrug. „Mach das nie wieder, einfach weglaufen", knurrte Haru sie an, wobei sein Knurren dieses Mal sehr heiser war.
„Dann schrei mich nicht wieder an", sagte sie und biss ihm leicht in die Unterlippe, um ihre Worte zu verdeutlichen.
Als sie ihn gebissen hatte, drückte er sie gegen einen Baum, der sich in der Nähe befunden hatte. „Dann mach du mich nicht wahnsinnig und eifersüchtig", gab er zurück und drückte sich gegen sie, wobei er ihren schnellen Herzschlag fühlte.
Sezuna keuchte auf und spürte die Hitze, die zwischen ihren Beinen zusammenlief. Wie gern würde sie das hier einfach weiter laufen lassen, doch sie wusste, dass sie in Gefahr schwebte, wenn Haru sich nicht zusammenreisen konnte. Ihr Leben war ihr nicht ganz so wichtig, doch die Vorstellung Haru mit ihrem toten Körper zurückzulassen, ihm zu zeigen, dass es sich doch wiederholte, war eine schreckliche Vorstellung.
„Ich wollte dich nicht eifersüchtig machen", murmelte sie und leckte ihm ein wenig über die Lippen.
„Typisch Weiber", knurrte Haru gefährlich und keuchte. Dennoch schloss er seine Augen, um sich selbst zu beruhigen und unter Kontrolle zu halten. Nicht, weil jetzt seine Magie drohte zu explodieren, sondern seine Gefühle. Dass er etwas tun würde, was er vielleicht bereute.
Sezuna lachte leicht an seine Lippen. „Typisch Sezuna, wolltest du wohl sagen", korrigierte sie leise und begann ihn sanft zu streicheln.
Anstatt zu antworten, küsste er sie ein letztes Mal, bevor er sich von ihr zurückzog. Er wusste, dass er bald an einem Punkt angelangt war, an dem er nicht mehr zurück konnte. Tief einatmend und mit geschlossenen Augen ließ er Sezuna sanft herunter. Haru war sich nicht sicher, ob sie endlich verstanden hatte, was er wollte, denn mit Worten war er sowieso nicht gut.
Auch wenn Sezuna reagiert hatte, war er sich selbst nicht sicher, ob sie das gleiche wollte.
Sezuna fuhr ihm mit der Hand sanft über die Wange und lehnte sich ein wenige gegen ihn. Aber nicht so, dass es zu aufdringlich wurde und er sich von ihr gedrängt fühlte.
„Lass uns zurückgehen. Noch schläft Akira, aber ich bin mir nicht sicher, wie lange noch", räusperte er sich. Durch den Kuss war seine Magie wieder leicht zurückgegangen, denn dadurch wurde er beruhigt und entspannt. Eigentlich wollte er nicht zurück, sondern ihre Berührungen genießen, aber es half alles nichts. Solange er nicht wusste, ob sie es wirklich so meinte und es wirklich wollte, würde er sich zurückhalten müssen.
Sezuna verzog ein wenig das Gesicht. „Ich würde lieber andere Dinge tun", murmelte sie leise, löste sich aber widerwillig von ihm. Leider hatte er Recht, auch wenn Akira wohl noch ein wenig länger schlafen würde, als Haru glaubte.
Nun wurde er aufmerksam. „Was für Dinge würdest du gerne tun?", fragte er sie neugierig. Wenn sie schon so anfing ... Akira konnte warten, der war ihm egal. Sezuna zählte für ihn in diesem Moment. Neugierig sah er das blonde Mädchen an und wartete auf eine Antwort, von der er hoffte, dass sie das aussagte, was er gerne wollte.
Sezuna trat zu ihm heran und streckte sich ein wenig, um seinem Ohr näher zu kommen. „Unanständige Sachen", flüsterte sie leise.
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