Kapitel 73
Haru wachte irgendwann auf, da ein Sonnenstrahl hartnäckig auf seiner Nase tanzte. Langsam kam er wieder zu sich und spürte, dass Sezuna anscheinend bei ihm war. Sein Kopf wurde ebenfalls langsam wieder wach und er fragte sich, wie lange er geschlafen hatte. Seine Finger bewegten sich leicht, als er das Gefühl in den Gliedern wiederbekam. Schlief Sezuna auch noch oder kuschelte sie einfach nur?
Ihr Atem war ruhig und sie lag völlig entspannt in seinem Arm.
Er wartete einige Minuten, um das festzustellen. Noch war er nicht ganz wach und musste sich erst sortieren. Draußen zwitscherten die Vögel und er konnte Leute auf der Straße hören. Haru hatte einen großen Hunger und ihm blieb nichts anderes übrig, als sie zu wecken. Egal wie lange er geschlafen hatte, so müde wie er sich fühlte, würden er die nächsten Tage wirklich nur mit essen und schlafen verbringen.
Sanft kitzelte er sie an der Stelle, an die er sich erinnern konnte und hoffte, sie würde aufwachen.
Sezuna kicherte leise und bewegte sich ein wenig, bevor sie müde die Augen öffnete und versuchte Haru zu entkommen.
„Wenigstens etwas nützliches, um dich zu wecken oder fernzuhalten", bemerkte er lächelnd. Seine Augen hatte er noch geschlossen, aber die Reaktion von ihr war zu niedlich und er hielt sie fest, um sie weiterhin zu necken.
Sezuna kicherte weiter und versuchte Haru zu entkommen. „Das ist unfair", lachte sie und schnappte immer wieder nach Luft.
„Ist es nicht. Erinner dich an deine Dinge, die du mir angetan hast", lächelte er und seine zweite Hand schnellte zu ihr, um sie richtig festzuhalten.
Dabei bemerkte er, dass sie nur Unterwäsche trug und so langsam die Decke von sich trat, während sie versuchte Harus Griff zu entkommen.
Ihre weiche Haut fühlte sich so gut für ihn an, dass er sie zärtlich streichelte. „Das habe ich vermisst", seufzte er leise. Auch wenn er geschlafen hatte, hatte er das Gefühl gehabt, in der Dunkelheit zu sitzen, die ihn umgab, um seine Erschöpfung zu heilen.
Sezuna lag völlig fertig in seinen Armen und ließ sich streicheln. Noch immer ein Lachen auf den Lippen. „Gott, gleich am frühen morgen", seufzte sie atemlos.
„Was genau meinst du?", fragte er unschuldig und schaffte es endlich, sich zu ihr zu drehen und sie mit kleinen, verschlafenen Augen anzusehen.
„Ich bin schon jetzt wieder außer Atem", gestand sie und japste nach Luft. „Und das kurz nach dem Aufstehen."
„Du bist noch gar nicht aufgestanden sondern liegst noch neben mir", korrigierte er sie. Dennoch ließ er nun seine Hand auf ihrer Hüfte ruhen und vergrub sein Gesicht am Kissen, wobei er laut gähnen musste. „Wie spät ist es? Wie lange habe ich geschlafen?
„Keine Ahnung", seufzte Sezuna, die nur ungern zugab, dass er recht hatte. „Soll ich dir Frühstück holen?", wollte sie wissen und blickte nach draußen. „Oder eher Mittag", korrigierte sie sich, als sie den Stand der Sonne betrachtete.
„Alles, was du in die Finger bekommst", sagte er ehrlich. Haru hatte gar nicht vor, aufzustehen, da er sowieso nicht lange durchhalten würde. Also würde er die Zeit mit essen und Sezuna verbringen, bevor er wieder einschlafen würde.
Die Blonde nickte und schälte sich aus der Decke und somit auch aus Harus Umarmung, bevor sie sich anzog. „Ich schaue, was ich finde", meinte sie und machte sich auf die Jagd nach Essen.
In der Zwischenzeit wollte er eigentlich baden, doch nicht einmal das konnte er. Haru fühlte sich wie ein Kind, das nichts selbst tun konnte. Wenigstens hatte Sezuna ihn schlafen lassen und ihre Anspielungen nicht wahr gemacht. Doch was war das, was sie ihm hatte sagen wollen? Das musste er sie fragen, wenn sie zurückkam. Ruhend lag Haru im Bett, halb im Schlaf und halb da, während er wartete.
Schließlich kam Sezuna wieder und Haru wirkte ein wenig enttäuscht, da sie nur einen einzigen Teller dabei hatte, bis ihm auffiel, dass sie darauf geschrumpfte Gegenstände hatte.
Den Teller stellte sie auf den Nachttisch und setzte sich zu Haru ans Bett. „Kannst du aufstehen?"
„Wie hast du sie geschrumpft?", wollte er wissen, als er sich abmühte, in eine halbwegs angenehme Sitzposition zu kommen. Das zeigte ihr deutlich, dass er es nicht alleine schaffen würde, auch wenn er es versuchte.
Sezuna half ihm dabei und lächelte schwach. „Mit den Steinen", sagte sie und deutete auf diese an ihrem Nacken. Danach nahm sie einen der Teller und vergrößerte ihn samt Essen darauf. „Mit was willst du anfangen?"
Seine Augen wurden groß und strahlend, als er das sah. Gierig sah er auf den Teller, der vollbeladen war. Sie hatte wirklich an alles gedacht und er konnte sich zuerst nicht entscheiden, doch dann fing er mit dem Schinken und den Eiern an. „Spürst du noch meine Magie von gestern?", fragte er mit vollem Mund.
„Ja, sie fließt noch immer in meinem Körper", erklärte sie und klang fast stolz. „Ich fühle mich so machtvoll, wie noch nie", grinste sie und vergrößerte einen ganzen Topf mit Gulasch, bevor sie nach dem Brot griff und selbst ein wenig aß, bevor sie ihm einen Löffel hinhielt.
„Ist das dein Gulasch?", fragte Haru sie und aß erst einmal runter, bevor er den Löffel in den Mund nahm.
„Tut mir leid, der ist nicht selbst gemacht, dafür hatte ich keine Zeit", lachte sie und reichte Haru den Topf, falls dieser auch etwas wollte.
„Macht nichts, Hauptsache essen", sagte er zufrieden und löffelte die Suppe. „Hältst du die Magie fest oder bleibt sie selbst?", fragte er zwischen einigen Bissen.
Sezuna runzelte nachdenklich die Stirn. „Ich bin mir gar nicht so sicher. Ich glaube sie bleibt von selbst."
„Hoffen wir mal, sie geht wieder weg ...", murmelte Haru und nahm sich Brot. Wenn sie nicht von alleine gehen würde, könnten sie nicht wieder etwas unanständiges tun, denn von dort hatte sie seine Magie. Aber ihr Körper war begrenzt und noch mehr würde ihr vielleicht schaden. Außerdem fragte er sich, ob sie die Magie überhaupt nutzen konnte. „Was wolltest du mir eigentlich gestern Abend sagen? Deine Gedanken, als wir noch beim Fest gewesen waren?", wechselte er das Thema.
„Aktuell stärkt sie meinen Körper, also bin ich ihr dankbar", murmelte Sezuna nachdenklich und lächelte dann leicht. „Du hast mich gestern nicht gehört?"
„Wann?", fragte er sie erstaunt. Hatte er etwas verpasst? Wenigstens half er ihr ein wenig, um sich zu stärken.
„Gestern Abend", meinte Sezuna grinsend. „Bevor ich mich an dich gekuschelt habe."
„Nein, ich muss wohl eingeschlafen sein", erwiderte Haru verlegen. „Was hast du gesagt?"
Sezuna lehnte sich zu Haru und flüsterte ihm ins Ohr. Genau das, was sie ihm gestern bereits schon gesagt hatte.
Bei ihren Worten hielt er mit dem Essen inne und erschauderte. „Das hast du gesagt?", fragte er verwundert und sah sie an. Doch ein Lächeln zierte seine Lippen und er lehnte sich ebenfalls zu ihr hin, damit er in ihr Ohr flüstern konnte. „Ich liebe dich auch, Sezuna", sagte Haru heiser. Ihre Worte berührten ihn sehr.
Seine Worte rührten ihr Herz und sie lehnte sich an ihn. „Das bedeutet mir sehr viel", gestand sie.
„Genauso wie deine Worte mich berühren", gab er leide zurück und legte einen Arm um sie, wobei er mit der freien Hand weiter aß.
Sezuna genoss die Zeit mit ihm und es störte sie nicht einmal, dass Haru in der Zwischenzeit einfach nur aß.
Sie schwiegen zuerst, aber dann fragte er sie, ob sie Akira gesehen hatte und ob sie die Waffen weiter ansehen wollte.
Erst als er alles gegessen hatte, seufzte er zufrieden und lehnte sich müde gegen sie. „Du musst nicht die ganze Zeit hier bleiben um auf mich aufzupassen", bemerkte Haru leise.
„Das macht mir nichts aus", versicherte sie und deutete dann auf den kleinen Tisch und die Stühle. „Wenn du schläfst kann ich mir die Waffen näher ansehen. Akira hab ich bisher noch nicht gesehen."
„Außer du bleibst bei mir. Ich möchte nämlich die Waffen gerne mit dir ansehen, aber ich bin zu müde. Selbst ein Bad kann ich jetzt nicht mehr nehmen. Nachdem der Stress vorbei ist, hat mein Körper sich selbst runtergefahren und wird langsam wieder besser. Allerdings mit viel essen und Schlaf", meinte Haru und gähnte. Er zog sie noch näher an sich und bedankte sich für das Essen, bevor er seine Nase in ihrem Haar vergrub.
„Soll ich dir in die Wanne helfen?", fragte Sezuna vorsichtig und strich über seine Haare.
„Auf keinen Fall!", protestierte Haru sofort. „Dann werde ich gewiss wieder einfach überfahren", fuhr er fort. Allerdings klang seine Stimme rau dabei, als hätte er nichts dagegen. Baden konnte er später auch noch, wenn er sich besser fühlte.
Sezuna grinste. „Ich wollte dir nur helfen, aber wenn du nicht magst, musst du nicht."
Er schüttelte den Kopf und legte sich langsam wieder hin. „Ich muss schlafen, wenn ich wieder in Ordnung kommen will. Wenn du willst, kannst du bereits die nächste Ladung essen besorgen. Es muss nicht warm sein", bat er sie, bevor er ihre Hand zärtlich an seine Lippen führte und sie dort küsste.
Sezuna nickte und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn. „Ich warte mit den Waffen auf dich", versprach sie und wartete, bis Haru eingeschlafen war.
Er murmelte noch ein kleines danke, bevor er schon wieder schlief.
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