Kapitel 27


Haru grummelte nur etwas, während Akira ein klares Ja von sich gab." Ich habe es bereits gehört, bin aber nie in den Genuss davongekommen, das auszuprobieren. Was für Dinge können sie auslösen?", wollte er wissen.

Sezuna lachte leise. „Die meisten Dinge sind wohl eher negativ, aber es gibt auch Vitalpunkte, die den Körper ein wenig mehr Energie verleihen. Oder aber schläfrig machen", erklärte sie und überlegte, ob sie bei Akira vielleicht einen der Punkte nutzen sollte, damit er einschlief.

„Ich glaube, das brauche ich gar nicht. Ich bin total erschöpft und bin mir sicher, dass ich sehr bald schlafen gehen werde. Leider bin ich das lange Reisen zu Fuß nicht mehr gewöhnt. Vielen Dank Sezuna für deine Massage. Sie hat wirklich gutgetan", bedankte sich der Prinz mit einem Lächeln bei ihr. „Trotzdem würde ich bei nächster Gelegenheit gerne mehr über diese Punkte erfahren."

Sezuna knetete noch einen Punkt zu ende, bevor sie sich von ihm zurückzog und leicht lächelte. „Ich kann gern auf der Reise mit dir darüber reden", bot sie an und gähnte dann. Doch anstatt sich hinzulegen, holte sie ihre Brüste hervor, damit auch sie sich ein wenig von den Strapazen des Tages befreien konnte. Ihre Rücken tat durch die Haltung, die sie auf Harus Rücken eingenommen hatte, noch immer leicht weh.

„Das ist ihr Folterwerkzeug. Seid immer vorsichtig, wenn sie das rausholt", kommentierte Haru mit einem Seitenblick auf Sezuna. Dann sagte er zu ihr, dass sie herkommen sollte, damit er sie nun massieren kann.

Überrascht, dass Haru das sogar anbot, steckte sie die Bürste zurück und setzte sich ein wenig unschlüssig vor Haru hin.

Dieser ließ seine Hand nun an ihrem Rücken entlang und fing an, ihrem Nacken zu massieren. Dabei setzte er sich nicht einmal hin, sondern tat das im Liegen. Sein eines Bein hatte er über das andere geschlagen und gedankenverloren sah er in den Himmel.

„Möchtest du wieder darüber diskutieren, dass ich nicht aus Zucker bin?", wollte sie leise und ein wenig belustigt wissen, da Haru sie eher streichelte, als massierte. Was nicht hießt, dass ihr das nicht auch gefiel.

„Heute nicht mehr. Du hast meine Nerven heute genug überstrapaziert", erwiderte Haru und übte nun mehr Druck aus. „Wie geht es deinen Verletzungen?", wollte er leise wissen, nachdem Akira ihnen eine gute Nacht gewünscht hatte. Nun lag der Prinz unter Harus Decke und schien langsam einzuschlafen.

„Sie heilen, aber zu langsam", murmelte Sezuna seufzend. „Vielleicht wäre es doch nicht schlecht sie mit Magie ein wenig zu motivieren, schneller zu heilen, auch wenn ich dann ein paar Stunden lang nicht so gut drauf bin."

„Ich kann das jetzt machen, damit du bis morgen Zeit hast dich zu erholen. Auch wenn ich es nur ungern an dir anwende, weil ich dich nicht leiden lassen will", erwiderte Haru und richtete sich ein wenig auf, wobei er die Massage unterbrach. „Bist du sicher, dass du nicht lieber warten willst?"

„Das wird noch Tage, wenn nicht sogar Wochen brauchen, um von selbst zu heilen", meinte sie und klang wenig begeistert. „Ich merke bisher nicht, dass es besser geworden ist", gestand sie und lehnte sich ein wenig an Haru. „Es wäre mir also schon lieb, wenn du dich drum kümmern könntest. Dann kann ich mich in der Nacht davon erholen und vielleicht gewöhne ich mich ja sogar irgendwann daran."

Haru nickte und warf Akira einen Blick zu, um sicher zu gehen dass dieser schlief. Dann setzte er sich vor das Mädchen und legte seine Hände auf ihre Verletzungen, um sie mit Magie zu heilen. Es war relativ einfach für ihn, das zu heilen, doch er sah bereits, dass Sezuna sehr blass war. Haru war froh, dass er nicht so viel Magie dafür einsetzen musste. „Ist es besser? Ich habe sie nun komplett geheilt. Aber du bist sehr blass", sagte er besorgt.

„Mir ist schwindlig", gestand sie widerwillig. Ihr war noch nie schwindlig geworden, wenn man sie mit Magie geheilt hatte. „Aber ich fühlte mich nicht ganz so dreckig, wie sonst", murmelte sie. Obwohl sie müde war, hatte sie nicht das Gefühl, dass ihr kompletter Körper vor Erschöpfung zitterte.

„Du solltest dich trotzdem ausruhen. Ich habe so wenig Magie wie möglich benutzt. Es ist gut, wenn es dieses Mal nicht so schlimm ist. Aber bitte, ruh dich aus und schlaf bis morgen, ja?", bat er das Mädchen liebevoll.

Dieses schmiegte sich an ihn. „Halt mich ja?", fragte sie und schloss die Augen.

Der Junge nickte nur und nahm sie in den Arm. Er war zwar müde, aber er konnte irgendwie nicht schlafen. Es dauerte nicht lange, da war sie in seinen Armen eingeschlafen. Auch wenn er saß, schien sie es gemütlich zu haben. Wie fast jeden Abend ging Haru eine Menge durch den Kopf, gute und weniger gute Dinge.

Es war gut, dass er nun ein wenig Zeit für sich hatte, um nachzudenken. Beide schliefen, das verriet ihm der gleichmäßige Atem von ihnen. Seine Gedanken wanderten zurück zu dem Zeitpunkt, als er und Sezuna sich für eine Weile zurückgezogen hatten. Sie hatte sich so verdammt gut angefühlt und sein Begehren für sie war ins unermessliche gestiegen. Haru schloss die Augen für einen Moment, um das Gefühl wieder zu bekommen und es sich vor seinen Augen vorzustellen.

Beinahe hätte er sich nicht mehr halten können. Hätte Sezuna ihn berührt, wäre es wohl zu dem gekommen, was er unbedingt vermeiden wollte und musste. Wie lange er das jedoch noch herauszögern konnte, war ihm unklar. Irgendwann würde es passieren und es würde das letzte Mal sein, dass er und Sezuna zusammen waren, genau wie es bei Sarah der Fall gewesen war. Natürlich war Sezuna Magierin, aber er war sich nicht sicher, ob sie das verkraften würde. Und verletzten wollte er sie nicht. Haru atmete tief ein und aus, um den Schmerz in seiner Brust zu verdrängen.

Es war vielleicht besser, wenn nur er sie verwöhnte, dann würde nichts passieren und sie konnten noch länger zusammenbleiben. Zumindest hoffte er es. Doch selbst dafür gab es keine Garantie. Wie sollte er ihr beibringen, dass es das Beste wäre, diese Dinge so wenig wie möglich auszureizen und zu tun? Sie würde es wahrscheinlich nicht verstehen und trotzdem ihren Kopf durchsetzen wollen.

Haru hatte oft das Gefühl, dass sie ihn absichtlich reizte. Nicht nur im Bezug auf körperliche Nähe. Auch bei anderen Dingen, wo sie wusste, dass er die Beherrschung leicht verlor.

Was für ein Ziel verfolgte sie damit? Etwa, um seine Magie aufzunehmen, wenn er explodierte? Das wäre ja schließlich nicht das erste Mal. Dass er leicht aufbrausend bei manchen Themen war, wusste er nur zu gut. Aber das konnte er nicht verhindern.

Wobei er sagen musste, dass er nicht mehr ganz so schnell explodierte, wie noch vor ein paar Wochen. Woher das kam, konnte er nicht sagen, aber er war sich sicher, dass er eigentlich bei der Sache mit Akira explodiert wäre, aber er war es nicht.

Vielleicht hatte Sezuna ihn unbewusst dazu gebracht, sich besser zu kontrollieren. Er war zwar mehr als wütend gewesen, als er erfahren hatte, wer Akira wirklich war. Dennoch hatte er sich dabei an Sezunas Worte erinnert, ihm eine Chance zu geben, obwohl er ein ungutes Gefühl gehabt hatte.

Allerdings schien dieser Prinz ganz nett zu sein, auch wenn Haru sich nicht sicher war, was für ein Ziel er damit verfolgte. Ob es nur zu den Gunsten des Prinzen war oder nicht, war nicht einfach zu sagen. Es war Haru lieber, weiterhin vorsichtig zu sein, denn das, was er in der Welt gelernt hatte war, nicht einfach zu vertrauen.

Gedankenverloren streichelte er Sezuna, die in seinen Armen schlief und er lächelte bei dem Gedanken an sie. Sie machte ihn wirklich wahnsinnig, nicht nur körperlich, sondern auch geistig, weil sie immer diskutieren musste.

Die ganze Nacht saß Haru wach am Lagerfeuer, während sich die beiden ausruhten. Egal wie müde er war, seine Sinne ließen ihn nicht schlafen. Wahrscheinlich waren diese noch scharf nach dem Angriff auf sie.

Als der Morgen endlich graute, streckte sich Haru ein wenig und gähnte laut.

„Hast du gar nicht geschlafen", fragte Sezuna murmelnd, obwohl sie noch nicht ganz wach schien. Sir machte sich nicht einmal die Mühe, die Augen zu öffnen.

„Schlaf noch ein bisschen", sagte er leise zu ihr, ohne auf ihre Frage einzugehen. Dabei drückte er sie leicht an sich und spürte, wie sehr sie sich an ihn schmiegte.

„Ist irgendwas passiert?", murmelte sie leise und gähnte ebenfalls einmal kurz.

„Nein, wieso?", fragte er zurück. Er wollte, dass sie sich von seiner Magie erholte. Es gefiel ihm nicht, dass sie so empfindlich darauf reagierte, aber das konnte man nicht ändern. Wenigstens hatte sie vermutlich keine Schmerzen mehr.

„Hab komische Dinge geträumt", murmelte sie als Antwort und schlang ihre Arme so gut es ging um ihn.

„Was hast du geträumt?", fragte er sie und sah sie fragend an.

„Ich weiß nicht mehr so genau", gestand sie. „Es war eine Mischung aus meiner Vergangenheit und unserer Reise."

Haru drückte sie zärtlich um ihr zu sagen, dass es ok war, wenn sie sich nicht mehr daran erinnern konnte. „Ich hoffe, es war nichts schlimmes. Willst du noch ein wenig schlafen? Der Prinz schläft auch noch", fragte er sie leise.

Sezuna rieb sie sich ein wenig die Augen. „Willst du nicht auch noch ein wenig schlafen?", fragte sie und gähnte noch einmal. „Jetzt wo ich wach bin, kannst du dich ausruhen."

„Nein, schlaf bitte und erhole dich von der Behandlung. Ich möchte nicht, dass dir immer noch schwindelig ist, wenn wir weitergehen", erwiderte Haru ihr leise. „Du musst dich ausruhen, du warst verletzt."

Sezuna seufzte ein wenig und er hoch sich dann langsam. „Schlafen kann ich sowieso nicht mehr", sagte sie lächelnd. „Und ich habe hunger. Du möchtest doch bestimmt auch was oder?"

„Natürlich. Ich habe nur darauf gewartet, dass du das fragst", grinste er und ließ sie nun los. „Meinst du, wir sollten den Prinzen auch schon wecken? Immerhin ist es besser, so bald wie möglich weiterzugehen ...", meinte er nachdenklich.

„Ich mache Frühstück und wir hoffen, dass er wach wird, während ich koche. Sonst wecken wir ihn, wenn das Essen fertig ist", meinte Sezuna und holte eine Pfanne aus dem Rucksack. „Es gibt Rührei und Speck."

Haru leckte sich die Lippen, als er das hörte und er stand auf, um seine Muskeln ein wenig zu wärmen. Durch das lange Sitzen fühlte er sich ein wenig steif an und schon bald war er mittendrin beim aufwärmen. Es dauerte nicht lange, bevor es sehr gut nach Essen roch und er wurde wirklich hungriger dabei. Der Prinz jedoch schlief noch immer und Haru stutzte ein wenig. „Sag mal, hast du ihm den Rest vom Schlaftrank gegeben?", fragte er Sezuna erstaunt, denn er rührte sich nicht, obwohl sie nun mit normaler Lautstärke sprachen. Er lebte auf jeden Fall noch, denn seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Haru hüpfte auf und ab, um warm zu werden, während er den Prinzen beobachtete.

„Nicht, dass ich wüsste. Vielleicht hat er sich selbst die falsche Flasche genommen", murmelte sie. Sie hatte ihm keinerlei Beachtung mehr geschenkt, seitdem sie sich zu Haru gekuschelt hatte.

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