Kapitel 26
Sezuna blickte Akira an und zuckte dann die Schultern, bevor sie sich fragend an Haru wandte.
„Ihre sind 250 Gramm pro Manschette schwer", erklärte Haru dem Prinzen und biss in den Honigkuchen
„Echt? Das kam mir mehr vor, ich dachte wir waren mittlerweile schon bei fast einem Kila pro Manschette", meinte Sezuna und betrachtete die Gewichte wenig erfreut. 250 Gramm pro Manschette war fast nichts!
„Für dich fühlt es sich viel schwerer an, weil dein Körper so zierlich ist. Den muss man vorsichtig daran gewöhnen", erwiderte Haru und lächelte leicht. „Mehr als 50 Gramm erschwere ich sie dir nicht bei einem Mal, das sind immerhin 200 Gramm auf einmal, deshalb hast du auch oft so Schwierigkeiten."
Sezuna blickte ihn ungläubig an. „Das fühlt sich jedes Mal an wie ein Kilo", grummelte sie und musste gestehen, dass sie ein wenig enttäusch von sich selbst war.
Haru legte eine Hand auf ihre Schulter. „Sezuna, dein Körper hat nicht die Kraft, so schnell so viel vertragen zu können. Es scheint dir vielleicht nicht viel, aber es ist schon eine Menge, das kannst du mir glauben. Außerdem haben wir doch erst vor wenigen Wochen angefangen. Ich werde sie dir schrittweise erhöhen, keine Sorge", beruhigte er sie.
Sezuna warf ihn einen Blick zu, der schwer zu deuten war, dann seufzte sie. „Ich weiß ja, ich kann aber ungeduldig sein, das weißt du doch."
„Ich weiß. Aber durch deine Verletzungen bist du zusätzlich ein wenig geschwächt. Du weißt doch, dass jeder Körper anders ist. Also hab Geduld", forderte er sie auf und lächelte.
Sezuna atmete tief durch und nickte, bevor sie sich im Schneidersitz zu Boden sinken ließ. „Dann werde ich versuchen meine Quelle zu erweitern, damit ich mich nicht ganz so unproduktiv fühlte", murmelte sie und schloss die Augen.
„Unproduktiv bist du mit Sicherheit nicht, wenn du die Kraft und Ausdauer hast, mich zu provozieren", grinste er frech, doch er ließ sie dann in Ruhe, damit sie sich konzentrieren konnte.
„Sieh es als dein Training", murmelte Sezuna noch, bevor sie begann sich zu konzentrieren.
Fragend sah er Akira an. „Was meint sie mit Training?", fragte er verwundert, denn das verstand er wirklich nicht. „Was habt Ihr alles auf Eurer Reise erlebt?"
Akira zuckte ebenfalls die Schultern, denn auch er konnte es nicht nachvollziehen.
Dach überlegte er, was er Haru erzählen konnte. „Im Grunde war es nicht so interessant. Ich habe mir die Dörfer angesehen und einige Magierschulen besucht", erklärte Akira, der nach irgendwas suchte, was interessant war.
„Gibt es viele Schulen auf Eurem Kontinent?", fragte Haru den Prinzen. Er selbst wusste nicht viel von den anderen Kontinenten, daher war es für ihn interessant zu hören, wie es so anders war.
„Ja, zumindest mehr als hier, aber wir haben auch viel mehr große Städte und viel mehr Menschen leben dort", erklärte Akira. „Aber ich war bisher auch noch nicht in allen anderen Kontinenten, die unser Königreich umfasst."
„Gibt es auf den Kontinenten, die Ihr besucht habt, ebenfalls viele Magier?", wollte Haru wissen. „Hat der Krieg die anderen in Mitleidenschaft gezogen?"
Akira dachte eine Weile nach. „Es gibt viele Gebiete, die leider starke Schäden davon getragen haben", gab er ein wenig widerwillig zu. „Und Magier sind an sich sehr selten, daher gibt es auf alle Fälle weniger von euch, als es normale Menschen gibt."
Er nickte und lehnte sich ein wenig zurück. „Aber Ihr seid mit Magiern um Euch herum aufgewachsen. Wie war das?"
„Die Magier sind die Berater meines Vaters und schon recht alt. Sie hielten nicht viel von einem neugierigen Jungen", gestand er. „Aber ich war immer von ihnen fasziniert, hatte aber leider nicht viel mit ihnen zutun", seufzte er und klang sogar ein wenig frustriert.
„Ihr würdet gerne mehr über sie erfahren? Fragt einfach Sezuna. Sie kann Euch alles beantworten, weil sie sehr schnell Zusammenhänge erkennt und versteht. Bei Fragen wendet Euch einfach an sie", schlug Haru vor und streckte sich ein wenig. Sein Nacken war durch die Erhöhung seiner eigenen Gewichte verspannt und er versuchte ihn ein wenig zu lockern.
Sezuna, die ihren Namen hörte, öffnete die Augen und bemerkte, wie Haru sich versuchte zu lockern. „Du kannst mich immer fragen", grinste Sezuna, die sich ein wenig streckte und dann an Haru wandte. „Soll ich dich massieren?"
„Ich denke, du willst deine Quelle vergrößern?", fragte Haru und schüttelte den Kopf. „Nein es geht schon, ist nur wie üblich die Erhöhung der Gewichte", winkte er ab.
„Ich kann auch gleich weiter machen", meinte sie und fixierte Haru mit ihrem Blick. „Und ich weiß woran es liegt. Aber du weißt auch, was wir versuchen wollten."
„Was denn?", fragte Haru sie mit unschuldigem Hundeblick.
Sezuna versuchte stark zu bleiben, auch wenn der Blick sie wirklich weich werden ließ. „Das weißt du, also lass mich dich massieren."
„Auf keinen Fall, du hast mich heute schon genug gereizt", grinste er frech und legte sich mit verschränkten Armen hinter dem Kopf hin. „Mach du dein Training."
Sezuna verengte die Augen. „Ich bin mir sicher, das es dir lieber wäre, wenn ich dich massiere, statt dich zu kitzeln oder?"
„Wage es ja nicht, auch nur daran zu denken", warnte er sie. Dennoch ließ ihn das ungute Gefühl nicht los, dass dir es tatsächlich tun würde. „Wage es nicht, näher zu kommen, sonst verbringst du die Nacht am Baum."
Nun war es an Sezuna ihren Dackelblick aufzusetzen. „Du weißt, dass deine Verspannung durchaus mit deiner unkontrollierten Magie zusammenhängen kann, also lass mich dich massieren", sagte sie streng, wobei Sezuna plötzlich lächelte. „Oder ich hetze die Bürste auf dich."
„Oh Gott, dieses Teufelswerk habe ich vergessen", sagte er entsetzt. „Erinnert mich bitte daran, dass ich vor zwei davonlaufe. Vor Sezuna und ihrer Massagebürste, die sie verzaubert hat", meinte er zu Akira.
Dieser musste erneut lachen. „Massagebürsten sind sehr angenehm", meinte er mit einem leichten Grinsen.
„Nicht diese! Die geht auf mich los", meinte Haru noch immer entsetzt.
Sezuna lachte. „Gar nicht wahr, das war deine eigene Schuld", kicherte sie und man sah ihr an, dass sie versuchte das Lachen zu verkneifen.
„War es nicht. Sie ist dank dir außer Kontrolle geraten", protestiere Haru laut. „Aber gut, bevor du mich noch mehr damit folterst, komm her. Und nur den Nacken!", sagte er dann warnend.
„Kannst du gut massieren, Sezuna?", fragte Akira sie interessiert.
Sezuna, die sich gerade Haru widmen wollte, hielt kurz inne und lächelte Akira an. „Ich denke schon, brauchst du auch eine Massage?", wollte sie wissen und widmete sich Haru, um seinen Nacken zu bearbeiten.
„Das wäre gut, ich habe schon lange keine mehr gehabt. Aber nur, wenn Haru nichts dagegen hat!", fügte er schnell hinzu, denn immerhin waren sie zusammen und er wollte keine unangenehme Situation heraufbeschwören.
Der blonde Junge jedoch nickte heftig, selbst als Sezuna ihn bereits massierte. „Eine gute Idee. Dann mach ihn doch zuerst", schlug er unschuldig vor.
Sezuna schlug Haru leicht auf den Rücken. „Vergiss es. Du zuerst", sagte sie und massierte seine Schultern und den oberen Rücken ausgiebig.
„Hey, ich hab gesagt nur den Nacken!", protestierte Haru nun. „Dich kann ich aber auch gar nicht loswerden wie es aussieht", stellte er fest, wobei er trotzdem zugeben musste, dass die Massage sich gut anfühlte.
„Du bist da verspannt, also mecker nicht rum", knurrte Sezuna, die sich voll auf Haru und die Massage konzentrierte.
„Lässt du deine Hände bei dir?", sagte Haru streng und drehte sich zu ihr um. „Ich meine es ernst. Nur den Nacken."
„Deine Schultern sind aber auch völlig verspannt", meinte sie nüchtern. „Was hast du nur dagegen, dass ich dich richtig massiere."
„Das weißt du ganz genau. Wenn du jemanden durchkneten muss, mach das bei ihm und nicht an mir", sagte er mit einem Kopfnicken in Akiras Richtung.
„Nein, ich mache das bei dir, damit wir testen können, ob das deine Magie im Zaun hält", beharrte Sezuna, die sich nicht abschütteln lassen wollte. Wobei sie vielleicht auch Akira nutzen konnte, um Haru eifersüchtig zu machen.
„Wenn du mich nicht provozierst, wird es auch hoffentlich nicht passieren", erwiderte Haru ihr aber er gab auf. Die Berührungen fühlten sich einfach zu gut an, da waren die endlosen Diskussionen nur störend. Also ließ Haru seinen Kopf hängen und ließ Sezuna machen.
Zufrieden, weil sie wieder einmal gewonnen hatte, knetete sie Haru durch und versuchte all seine verspannten Muskeln zumindest eine Weile lang zu bearbeiten, damit er für ein paar Tage Ruhe hatte.
Als sie jedoch weiter nach unten fuhr, weigerte er sich, indem er sich hinlegte. „Es reicht. Nacken und Schultern ist das einzige, was ich erlaube", beharrte er. Auch wenn es sich gut angefühlt hatte, er war noch nicht bereit, dass man ihn so viel anfasste. „Trotzdem danke", flüsterte er ihr zu.
„Wir arbeiten uns vor", meinte sie mit einem leichten Schmunzeln, bevor sie Haru sanft auf die Brust küsste. Dann drehte sie sich zu Akira um. „Ich habe schon bemerkt, dass deine Schultern sehr verspannt sind", meinte sie und trat auf Akira zu, um sich neben ihn zu setzen. „Soll ich?", fragte sie, da sie ihn nicht ohne Bestätigung anfassen wollte.
„Natürlich", bestätigte der Prinz und lächelte freundlich. „Es ist Ewigkeiten her, dass das jemand bei mir gemacht hat", sagte Akira und gab ihr das Zeichen, dass sie anfangen konnte. Haru hatte die Augen geschlossen und schien währenddessen zu dösen. „Seid. Ur vorsichtig, ihre Hände gehen sehr gerne in andere Regionen wandern", warnte Haru ihn nur grinsend, wobei er nicht mal hinsehen musste. Haru hatte sich einen weiteren Grashalm zwischen die Zähne gesteckt und schien mit sich zufrieden. Dabei versuchte er eigentlich nur, sich von ihren Berührungen zu erholen und sich zu kontrollieren.
„Das ist nur bei dir der Fall", versicherte Sezuna mit einem Lachen, während sie ihre Hände erst einmal recht sanft über Akiras Schultern und seinen Rücken gleiten ließ, um die verspannten Muskeln zu fühlen. Erst, als sie diese ausgemacht hatte, begann sie ein wenig mehr Druck auszuüben und ihn zu massieren.
„Vertraut niemals einer Frau", sagte er in ihre Richtung. Akira konnte ein wohliges Seufzen nicht unterdrücken und fühlte, wie er sich langsam entspannte. „Du machst das wirklich gut. Daher verstehe ich nicht, warum Haru sich dagegen weigert. Du könntest bei mir lange weitermachen", lächelte Akira.
„Ich habe in der Hinsicht durchaus Geduld, nur wird dir das irgendwann weh tun", meinte Sezuna gut gelaunt, die aber sichtlich Spaß daran hatte, Akira durchzukneten.
„Das glaube ich erst, wenn es soweit ist", gab der Junge Prinz zurück. Es schien, als würde Haru es wirklich nichts ausmachen, dass sie das tat. Aber nur äußerlich. Innerlich ärgerte er sich über sich selbst, dass er so empfindlich war und so viel Nähe nicht zulassen konnte.
Sezuna, die ihre Hände über Akiras Körper wandern ließ, hielt jedoch reichlich Abstand und berührte ihn auch nicht unnötig. Jeder Handgriff saß und ihre Finger schienen die verspannten Muskeln genau zu treffen und zu bearbeiten, bis sie sich entspannt hatten. „Wusstet ihr beide, dass es bestimmte Druckpunkte am Körper gibt, die verschiedene Dinge auslösen können?", wollte sie wissen, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top